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Koh Rong

Posted by on 4. April 2013

Am Sonntag ging es ab auf die Trauminsel „Koh Rong“ in Kambodscha. „Koh Rong“ ist bis heute noch vom grossen Tourismusansturm verschont geblieben. Auf dieser Insel gibt es keine Hotelbunker und sie ist für ihre wunderschönen, weissen Sandstrände bekannt. Autos, Motorräder, Strassen und Supermärkte findet man hier nicht. Auf „Koh Rong“ gibt es nur einige Bungalows, die man rechtzeitig im Voraus buchen muss. Wir hatten nur zwei Wochen zuvor gebucht und mussten unsere Daten sogar etwas anpassen.

Mit grosser Vorfreude packten wir unsere kleinen Rucksäcke nur mit dem Nötigsten und liessen unsere grossen Rucksäcke im Guesthouse in „Sihanoukville“. Für nur einige Tage auf der Insel braucht man nicht mehr, fanden wir. Nach dem Frühstück in unserem Guesthouse standen wir um  kurz nach 07:00 Uhr beim Diveshop in „Sihanoukville“ und warteten auf den ShuttleBus. Der Shuttlebus fuhr uns und ein paar andere Reisende zum Pier, von wo wir mit einem Schiff auf die zweistündige Überfahrt absetzten. Das Meer war glatt wie ein See an einem windstillen Tag, so etwas hatten wir seit Belize nicht mehr gesehen. Um 10:00 Uhr erreichten wir die Insel. Gleich am Pier befanden sich ein paar Unterkunftsmöglichkeiten mit Bars und Restaurants direkt am Strand.

Koh Rong Dorf Koh Rong Dorf

Unser Bungalow war jedoch weiter unten an einem eigenen kleinen Strand. Zum Glück hatten wir nur unsere kleinen Rucksäcke dabei, denn es war wieder unglaublich heiss und wir mussten, an der prallen Sonne, den ganzen Strand nach hinten laufen, bis zum „Treehouse Bungalow“.

über den weissen Sand zum Treehouse Bungalow
Wow! Es ist wirklich paradiesisch hier, der Sand war weich und so weiss, dass es uns blendete. Wir checkten ein und wurden zu unserem Baumhaus Bungalow geführt. Ein rustikaler Bungalow, auf sechs Meter hohen Stelzen, direkt am Meer. Im 1. Stock befanden sich das WC und die Dusche, mit der wohl besten Aussicht. Aus der Duschbrause kam nur kaltes Wasser, ein Waschbecken suchte man vergebens und auch die Toilette galt es manuell zu bedienen. Im zweiten Stock befand sich unser Schlafraum, welcher zirka 10 Quadratmeter klein war und ein Doppelbett mit einem Moskitonetz beherbergte. Der Bungalow besteht nur aus Holz, Stroh und Palmenblätter, die Seitenwände waren nicht bis zur Decke geschlossen. Nebst dem dass der Bungalow etwas schräg steht, rüttelt und wackelt es ziemlich, wenn man oder jemand herumläuft. Strom gab es dank einem Generator nur von 18:00 bis 23:00 Uhr. Was für eine tolle Unterkunft!

Die Treehouse Bungalows der Balkon
Das Badezimmer Das Schlafzimmer

Nach dem wir uns mit unserem neuen zu Hause vertraut gemacht haben, tranken wir erst mal einen „Ice Coffee“ im Restaurant direkt am Meer. Den Rest des Nachmittages badeten und sonnten wir am wunderschönen Strand. Relaxing pur!

relaxing on the beach

Bevor die Sonne ganz unterging, genossen wir die Aussicht von unserem Balkon und danach die tolle Aussicht während dem Duschen :-) Nach dem Abendessen liefen wir den Strand entlang bis zum Dorfzentrum, wo wir uns noch einige Drinks zur „Happy Hour“ ergatterten.

In der ersten Nacht schliefen wir nicht so gut wie erhofft. Wir hofften, dass es etwas abkühle wenn die Wände nicht geschlossen sind, doch damit war leider nichts. Immer wieder erwachten wir schweissgebadet. Als wir dann endlich wieder eingeschlafen waren, begann es zu donnerten und kurz darauf folgten auch die Blitze. Es windete so stark, dass Emanuel alle unsere Sachen im Zimmer festbinden musste. Dazu kam, dass wir ein Haustier im Bungalow hatten. Nein, keine Spinnen, Kakerlaken oder sonstiges, eine kleine Katze miaute uns schon den ganzen Abend die Ohren voll, sprang immer wieder zu uns ins Bett und wollte bei uns schlafen. Unzählige Versuche sie „auszusetzten“ scheiterten und sie auszusperren brachte nichts, denn sie kam immer wieder  über die offene Wand in den Raum hinein.

Die Katze auf dem Bett

Am nächsten Morgen erwachten wir gegen 08:00 Uhr. Gleich nach dem Frühstück badeten wir im warmen Meer. Den Rest des Tages waren wir faul und genossen das nichts tun. Am späteren Nachmittag schaute Emanuel nach der Katze. Geschickt lockte er sie vom Bungalow hinunter. Die kleine Katze stürzte sich auf einen Salamander und verschwand mit dem Fang im Maul in unserem Bungalow. Emanuel vertrieb die Katze samt der Beute aus unserem Schlafbereich. Etwas später war die Katze aber wieder zurück, zum Glück ohne ihr Essen.

Wir assen nochmals bei uns im Guesthouse und sahen „unsere“ Katze im Restaurant herumspazieren. Plötzlich wurde es laut, einer der hier lebenden Hunde hat die Katze entdeckt und jagt sie. Die Katze rannte hoch in unseren Bungalow, hinter ihr der Hund, gefolgt von Emanuel. Der Hund wurde sofort aus unserem Bungalow vertrieben, der Katze gewährten wir Asyl. Am späteren Abend zog ein Gewitter auf und gerade als wir uns schlafen legen wollten, begann es heftig zu regnen. Nach den ersten Sekunden tropfte es in unseren Raum hinein, nach einer Minute rann es förmlich, ein Grossteil direkt in unser Bett, jedoch wurden auch unsere Rucksäcke nicht ganz verschont. Zum Glück war der Regen ziemlich schnell vorüber. Ich ging zur Rezeption, fragte nach einem neuen Kissen und einer Lösung des Problems. Als Kissenersatz erhielten wir ein Sitzkissen aus dem Restaurant, wo sich die Leute verschwitzt den Tag durch darauflegen. Die Problemlösung bezüglich des Bettes: es wurde einfach einige Zentimeter nach rechts verschoben, dass es nicht mehr drauf regnete. Das „ neue“ Kissen fand einen gemütlichen Platz am Boden, „unsere“ Katze freute sich über ihr eigenes Bett. Wir verstauten unser Gepäck an trockenen Stellen, legten uns hin, kuschelten uns auf die trockene Seite zusammen und schliefen dann irgendwann ein….

Um 02:00 Uhr morgens wurden wir unsanft aus dem Schlaf gerissen. Es bellte, knurrte und miaute lautstark. Kaum hatten wir unsere Taschenlampe eingeschaltet, realisierten wir, dass der Hund in unserem Zimmer Jagt auf die Katze machte! Die Katze war in einer Ecke, doch den Hund sahen wir nicht. Die blöde Töle war unter unserem Bett und wusste ganz genau, dass es jetzt ärger gibt. Wir klopften auf das Bett um den Hund zu vertreiben, jedoch  hatte dieser nun so viel Schiss wie die Katze. Irgendwann kam der Hund unter dem Bett hervor und Emanuel trieb ihn die Treppe hinunter. Die Katze legte sich total verstört auf unser Kopfkissen. Doch wie kam der Hund in unseren Bungalow? Im unteren Teil der Türe, welche nur aus etwas Holz und Stroh bestand, gab es bereits ein kleines Loch, durch welches auch die Katze ein und ausging. Der Hund steckte wohl seinen Kopf hindurch und vergrösserte mit einem Köper das Loch massiv! Obwohl wir das Loch mit einem flachen Holz zu sperrten, hätte der Hund noch immer über die Wand in unseren Bungalow springen können. Der Hund versuchte es noch einige Male wieder hinaufzukommen, aber Emanuel stand über eine Stunde mit einem Stock und der Taschenlampe auf der Treppe. Plötzlich kamen noch andere Hunde dazu und es gab ein riesen Bell-Konzert. Wir hatten Angst, dass plötzlich alle Hunde hinaufkommen und unsere Hütte „stürmen“. Emanuel sperrte die Treppe mit einem grossen Sonnensessel ab, dieser war genug gross, um die ganze Treppe zu verstellen. Theoretisch wäre der Hund bestimmt irgendwie am Sessel vorbei gekommen, jedoch wissen wir alle, dass man nicht umsonst „fauler Hund“ sagt. Als es dann längere Zeit still war, wagten wir uns wieder hinzulegen. Zum Glück blieb es die restliche Nacht ruhig und „unsere“ Katze schlief friedlich auf ihrem eigenen Bettchen weiter.

Die komplette Nacht, mit dem undichten Dach und der Katzenjagt in unserem Raum war nicht wirklich toll, also packten wir am Morgen unsere Sachen und wollten eine Lösung haben. Emanuel fragte nur, wer verantwortlich ist, schon fragte uns die Dame, ob wir gerne in einen anderen Bungalow umziehen möchten. Wir wurden erwartet, vermutlich waren den Angestellten der Lärm in der Nacht und das Licht unserer Taschenlampe nicht entgangen. Kurzerhand bot sie uns einer der neuen Bungalows an, welche angeblich teurer sind, wir jedoch keinen Aufpreis dafür zahlen müssen.  Der neue Bungalow war gut und viel komfortabler als das Baumhaus, jedoch nicht das gleiche Abendteuer.

unser neues Bungalow als Ersatz

Mit gemischten Gefühlen bezogen wir den Raum. Einen Weg zurück gab es sowieso nicht, eine Stunde später kamen einige Arbeiter und entfernten das Dach von unserem ehemaligen „Treehouse Bungalow“. Die arme Katze blieb leider im Treehouse Bungalow.

Auch am Dienstag verbrachten wir den restlichen Tag am Strand mit baden, sonnen, nichts tun ausser Coffee und „Fruit Shakes“ schlürfen :-) Immer wieder liefen am Strand Wasserbüffel vorbei, manchmal mit Herrchen manchmal ohne. Am Abend gingen wir in ein anders Restaurant essen. Das Essen war sehr gut! Später zog es uns noch ganz nach vorne, bis zum Dorfzentrum, wo wir die „Happy Hour“ nutzten um auf unser Jubiläum anzustossen, neun Monaten Reisen! :-)

Wir schliefen sehr gut in unserem neuen Bungalow. Wir erwachten nur ein paarmal wegen dem starken Regen und Gewitter. Es regnete extrem stark und lange Zeit, zum Glück hatten wir den Bungalow gewechselt, im Treehouse wären wir komplett durchnässt worden. Am kommenden Morgen assen wir Frühstück und nahmen alles sehr gemütlich. Das Wetter war nicht perfekt, die Wolken verdeckten die Sonne. Nach Nachmittag zeigte sich die Sonne dann aber doch noch etwas. Eine Gruppe junger Mädchen hatte sich ein Boot bestellt, für eine Tour zur Mini-Insel und zwei andere Stränden auf “Koh Rong”. Es war genau die Tour, welche wir auch planten und die vergangenen Tage immer wieder einmal Leute ansprachen, um die Bootkosten von 35$ zu teilen. Leider fanden wir niemanden. Wir fragten, ob wir mitdürfen. Die Mädels waren auch nicht abgeneigt, die Kosten durch sieben zu teilen.

Wir fuhren auf die kleine Insel, welche wir den ganzen Tag betrachten konnten. Leider war es auf der Insel nicht sehr schön, angeblich lohnt es sich hier zu schnorcheln. Danach fuhren wir wieder zurück nach „Koh Rong“, jedoch zu einem etwas abgelegenen Strand. Es war traumhaft hier, klares, sauberes Wasser und schneeweiser Sand, so fein wie Puderzucker. Der Strand ist mehrere Kilometer lang und es gibt nur ein Restaurant und drei Bungalows hier, der Rest ist Natur pur – weit und breit kein Mensch! Wir genossen die Ruhe und die Natur.

wiedermal ein jump-bild so lässt es sich geniessen

Danach fuhren wir über 40 Minuten zu einem anderen Strand. Dieser Strand war zwar ebenfalls schneeweiss, hatte jedoch leider sehr viel Abfall. Der Strand war auch mehrere Kilometer lang und nur von Natur umgeben. Am Beginn des Strandes gibt es wenige, sehr einfache Bungalows. Wir genossen hier den Sonnenuntergang. Gegen 19:30 Uhr waren wir zurück bei unser Unterkunft und gingen nach dem Duschen direkt Abendessen, der lange Tag machte uns sehr hungrig.

Sunset in Koh Rong

Die komplette Bungalow Anlage, mit dem tollen Strand und dem guten Restaurant war genial. Jedoch steckt auch hinter diesem Betrieb ein Manager der weiss wie man geschäfte macht. Die Anlage wird nur minimal unterhalten, defekte WC-Ringe, defekte Duschbrausen und so weiter werden nicht ersetzt. Die Mitarbeiter müssen im Restaurant auf den Bänken schlafen und verdienen läppische 70$ im Monat, bei Arbeitszeiten um die 14 Stunden am Tag und über 25 Tagen im Monat. Auch ein Paradies hat seine Schattenseiten.

Bilder: Koh Rong

One Response to Koh Rong

  1. Carl E. Kunz

    Vom Traum zum Albtraum. Um die erste Nacht beneide ich euch wirklich nicht. Allerdings die weiteren Nächte mit Gewittern und dem Regenklatschen auf dem Dach und den Blättern an den Bäumen, das wären für mich DIE Feriennächte gewesen. Ich liebe es, wenn es kracht und der Regen klatscht. Dann fühle ich die einfliessende Energie (beinahe wie bei Frankenstein).

    Dieser Sand, diese Vegetation – einfach himmlisch. Zum Glück haben wir auch bald Ferien. Ich würde vor Neid zerplatzen, denn wir hatten den längsten Winter seit Generationen: Von Oktober bis Ende März Schnee. Und immer noch Glatteis am Morgen, erst ab dem 10. April werden wir wieder Tagestemperaturen im zweistelligen Bereich haben. In der Nacht bleibt es weiterhin eher kalt. Ich habe am Karfreitag die Daunendecke von Frau Holle angezündet. Bei uns hat dies geholfen aber schon knapp 100 Meter weiter oben hat es geschneit. Rundum ist jeder kleinere Hoger weiss. Ich kann es nicht mehr sehen!!! Schnee im Hochgebirge ist wunderschön, aber bis knapp 800 Meter brauchen wir diesen “Zauber” nicht. Der verzuckerte Uetliberg sieht nämlich auch herzig aus und für die, die doch etwas im Schnee rumtrampeln möchten wäre auch Genüge getan.

    So wünsche ich euch wunderschöne Tage. Und wie ich erfreut sehe, geniesst ihr das auch! ♥ ♥ ♥

    Papi

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