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Mekong Delta

Posted by on 12. April 2013

Etwas enttäuscht von der angeblichen Trauminsel „Phu Quoc“ machten wir uns bereits am Dienstag wieder auf dem Weg zurück ans Festland. Pünktlich um 7:00 Uhr stand der Minibus vor unserem Hostel. Wir wurden zum 30 Minuten entfernten Pier gefahren, wo wir 45 Minuten warten mussten, bis wir endlich ins Boot einsteigen konnten. Die Überfahrt war wie schon auf dem Hinweg eher unspektakulär. Im Hafen von „Ha Tien“ stand auch bereits unser Minibus bereit. Wir stiegen ein und wurden zirka 10 Minuten die Strasse hinunter gefahren, wo ein einfacher Bus am Strassenrand stand. Der Minibus hielt an und wir wurden aufgefordert in den Bus umzusteigen. Obwohl der Bus keine Klimaanlage hatte, war dank den weit geöffneten Fenstern die Hitze gut aushaltbar. Der Bus fuhr extrem langsam, hielt überall um noch welche Fische und Früchte einzukaufen und verfrachtete dies in den Gepäckraum, nicht bei unseren Rucksäcken, diese befanden sich auf der hintersten Sitzreihe :-)

immer wieder Halt um etwas einzuladen

Bei der Buchung des Bustickets hiess es, die Fahrt von „Ha Tien“ nach „Can Tho“ dauert etwa drei Stunden und wir sollten etwa um 13:30 Uhr ankommen. Aber wie fast immer in Südostasien, kommt man viel später an. Des Öftern erhalten wie auch nicht die versprochenen Busse, sondern meistens minderwertige. Irgendjemand kassiert dann einfach die Differenz, vom vollklimatisierten und direkten Reisebus zum ganz normalen Linienbus, welcher an jeder Ecke anhält und noch jemanden dazu steigen lässt. Aber das ist ein anderes Thema und mittlerweile haben wir uns daran gewöhnt. Wir freuen uns, wenn wir einen guten Bus erhalten. Ans Ziel kommt man immer.

Der Bus fuhr und hielt und hielt und fuhr. Silvia, welche im selben Hostel war und die gleiche Tour gebucht hatte, und wir waren die einzigen Touristen im Bus. Der Bus hielt irgendwo und wir wurden erneut aufgefordert den Bus zu verlassen. Draussen stand ein mit Asiaten gefüllter Minibus in welchen wir umsteigen mussten. Der Minibus war eigentlich bereits voll, trotzdem wurden wir drei inklusive unserem Gepäck einfach irgendwie noch reingedrückt. Der Fahrer hatte eine Assistentin, welche uns regelrecht in den Bus drückte. Wir hatten nicht einmal Platz um unsere Füsse auf den Boden zu stellen in dieser unangenehme Sitzposition mussten wir noch zwei Stunden fahren! Der Höhepunkt dieser Fahrt war jedoch,  dass sie noch zwei weitere Personen hineindrückten und sich schlussendlich fünf Personen inklusiv Gepäck und Asiaten-Ramsch drei Sitzplätze teilten. Es war sehr unbequem und nach einiger Zeit eine regelrechte Qual. Doch es wurde noch unangenehmer, als einer der 17 Fahrgäste im kleinen Minibus furzte, der bei der spezielle Ernährung der Asiaten sehr gut roch. Dem Fahrer und seiner Assistentin waren es jedoch noch nicht genug Fahrgäste, sie wollten nochmals jemanden hineindrücken, doch das war dann auch dem Asiaten zu dumm und er entschied sich für einen anderen Bus. Der Fahrer wurde daraufhin ziemlich sauer und fuhr die nächsten 15 Minuten extrem Halsbrecherisch. Gegen 17:00 Uhr kamen wir dann endlich in „Can Tho“ an. Ausgeladen wurden wir irgendwo am Strassenrand. Da es hier keine Tuk Tuks gibt, liefen wir zur Hauptstrasse und winkten ein Taxi herbei. Für 2.50$ fuhr uns das Taxi zu unserem Guesthouse, welches wir am Abend zuvor online reserviert hatten.

Das Guesthouse war super! Wir bezahlten knappe 13 Dollar für ein Doppelzimmer mit Badezimmer, Klimaanlage, sauber, top Lage und mit schnellsten Internet das wir je hatten :-) Der Besitzer empfing uns sehr herzlich, sodass wir die Strapazen vom Transport schnell wieder vergassen.

„Can Tho“ besuchten wir, um das „Mekong Delta“ zu besichtigen. Wir haben gelesen, dass man mit einem möglichst kleinen Boot, sehr früh hinausfahren soll. Da wir aber müde waren und keine Lust mehr hatten ein Boot zu suchen und zu verhandeln, buchten wir beim Besitzer des Guesthouses, welcher uns genau das anbot, was wir wollten. Später suchten wir uns noch ein günstiges, leckeres Restaurant aus für das Abendessen, welches vietnamesische Speisen servierte. Mein Essen kostete 1.50$ und Emanuels 2.00$, es gab Knoblauch Pilze mit Reis und Curry mit Reis.

Am nächsten Morgen standen wir um 5:15 Uhr bereit. Wir wurden pünktlich von unserem Guide abgeholt. In der Dunkelheit liefen wir zum nur zwei Minuten entfernten Hafen. Dort wartete bereits ein kleines Boot und unser Kapitän, eine Frau um die 45, welche kein Wort Englisch sprach und kaum mehr Zähne hatte. Im Übrigen sprechen die meisten Vietnamesen kein Wort Englisch, was uns sehr überrascht, schliesslich sind die Vietnamesischen Grenzen seit über 20 Jahren für Touristen offen.

Wir fuhren den Mekong hinauf und beobachteten den Sonnenaufgang.

Morgendämmerung am Mekong Delta Sonnenaufgang am Mekong

Leider war das Wetter nicht sehr gut und wir bekamen keinen blauen Himmel zu sehen an diesem Tag. Unser erstes Ziel war der „Floating Market Cai Rang“, ein schwimmender Markt auf dem Mekong. Unmittelbar bevor wir zu dem Booten kamen, steuerte ein kleines Boot uns an. Der Mann auf dem Boot bot uns Kaffe und Tee zu Kauf an. Silvia, welche uns auf dem Trip begleitete, bestellte sich einen „Ice Coffee“. Der Mann befestigte sein Boot mit einem Haken an unserem, sodass sie beiden Boote nahe zusammen blieben bis er denn Kaffee fertig zubereitet hatte. Danach löste er sich wieder und wir fuhren weiter. Der „Floating Market“ war bereits in vollem Gange. Es war toll zu sehen, wie die Verkäufer und Käufer auf den Booten balancierten und sich die Ananasse gegenseitig zu warfen. Jedes Verkaufsboot hatte eine mehrere Meter hohe Bambusstange, an welcher Symbolisch die Frucht oder das Gemüse gezeigt wird, welches auf dem Boot zu kaufen gibt. Somit erkennt man bereits aus der Ferne, wo das gewünschte zu finden ist. Da im Moment Ananassaison ist, sah man grössere Schiffe, welche randvoll mit Ananassen waren, aber auch sonst gab es viele Früchte und Gemüse zu kaufen. Zu unserer Überraschung gab es kein Boot welches Fisch verkaufte. Wir trieben langsam zwischen den vielen Booten hindurch und kamen kaum mehr aus dem Staunen heraus, ein einmaliges Erlebnis. Dennoch hatten wir uns den Markt hektischer und vor allem grösser vorgestellt.

Der Floating Market Der Floating Market
Der Floating Market Der Floating Market

Wir fuhren weiter zu Reisnudel Fabrik. Hier konnten wir zusehen, wie mit einfachsten Mitteln aus Reis Nudeln hergestellt wird. Der Reis wird zuerst ausgepresst. Die milchige Reissauce wird in grossen Behältern gelagert und bearbeitet. Das fertige Gemisch wird wie eine Crêpe auf einer heissen Platte kurz gekocht. Der dazu benötigte Offen mit den Reisschalen eingefeuert. Die Asche wird wiederum den Bauern verkauft, welche sie als Dünger verwenden. Die „Crêpe“ wird nach zwei bis drei Minuten mit einer Holzkeule aufgewickelt und auf ein Holzbrett gelegt. Diese Holzbretter werden zum Trocknen in die Sonne gelegt. Nach zirka vier Stunden an der Sonne, welchen die trockenen, aber immer noch etwas elastischen Crêpes mit der Hilfe einer Maschine zu Nudeln geschnitten. Wir waren beeindruckt von der Einfachheit und Effizienz der kleinen Fabrik.

Reisnudelfabrik, hier wird der Reis gepresst Die Sauce wir kurz gebraten wie ein Crepe
und zum trocknen gelegt die trockene Crepes werden durch die Schneidemaschiene zu Nudeln geschnitten

Wir fuhren mit unserem kleinen Boot weiter durch die schmalen Kanäle des Mekong Deltas. Mit einem grossen Boot hat meine keine Chance durchzukommen, zum Teil war der Wasserspiegel so tief, dass unser Boot nur ganz knapp durch kam. Der Mekong war sehr dreckig, aber das ist auch kein Wunder. Die Leute die hier am Fluss leben, nutzen den Mekong für alles; sie waschen sich die Zähne, Körper und Kleider und werfen ihren Abfall, zum Teil ganze Abfallsäcke hinein! Der Fluss wird einfach für alles verwendet, was wir während der Fahrt gut beobachten konnten. Immer wieder verfing sich Abfall in der Bootsschraube und unser Guide musste bei der Beseitigung behilflich sein.

Mekong Delta, eine Frau wäscht Kleider Eine Frau wäscht ihr Gemüse
Mekong Delta Mekong Delta

Wir redeten viel mit dem Guide und plötzlich stellte sich heraus, dass die Bootsführerin und unser Guesthouse Besitzer sich falsch verstanden hatten. Wir hatten die grosse achtstündige Tour gebucht, welche zwei schwimmende Märkte, den „Fruit Garten“, ein Reisfeld, die Reisnudelfabrik sowie die schmalen Kanäle beinhaltete. Die Bootsfahrerin hatte aber verstanden, dass wir nur die kleine Tour sehen wollen, wir waren also bereits auf dem Rückweg! Nach einem kurzen Telefonat wurde die Sache geklärt und wir mussten den ganzen Weg durch die Kanäle zurück fahren, denn der zweite „Floating Market“ und die Reisfelder sind weiter oben. Durch den grossen Umweg hatten wir viel Zeit verloren, es reichte nicht mehr um den „Fruit Garden“ zu besichtigen und der zweite „Floating Market“ war bereits vorbei. Zudem setzt bereits die Ebbe ein und der Wasserspiegel des Flusses sank rapide! Es blieb uns nichts anderes übrig, als es zu akzeptieren.
Wir fuhren zum Reisfeld hoch, welches schön grün war.

Ein Reisfeld einfach süss

Plötzlich fing es heftig an zu regnen und wir flüchteten in ein kleines Restaurant, wo wir gleich etwas zu Mittag assen. Obwohl wir bereits einen saftigen Preis für die Tour bezahlten, fragte uns die Restaurantbesitzerin, ob wir unsere Bootsfahrerin nicht zum Essen einladen möchten. Wir versuchten zu erklären, dass die Tour nicht günstig war. Silvia lenkte denn aber ein und stimmte zu. Wir fragten unseren Guide wie viel Geld er und die und die Frau bekommen. Es stellte sich heraus, dass die beiden zusammen nur einen Drittel der ganzen Tour bekommen und sich die anderen zwei Drittel der Besitzer des Guesthouses einstrich! Später ging es mit dem Boot den ganzen Weg zurück nach „Can Tho“. Es war bereits 15:00 Uhr und wir beschlossen noch eine Nacht länger in der Stadt zu bleiben. Im Guesthouse liessen wir es den Besitzer wissen, dass die Tour nicht so toll war und wir es nicht schätzen, wenn man uns zu diesen Preisen noch um ein Mittagessen anbettelt. Silvia wollte unbedingt Geld zurück, Sara und ich waren jedoch überzeugt, dass es nicht zurückgibt. Silvia blieb jedoch hart und fragte viermal nach einem Rabatt, schlussendlich bekamen wir lächerliche 2.50$ zurück. Trotz dem grossen Missverständnis, hatten wir einen tollen Tag.

Emanuel und ich relaxten etwas im Zimmer, bevor wir am Abend unser Abendessen bei den Strassenständen an einem kleinen Markt zu uns nahmen. Es war ungewohnt lecker und das ganze Abendessen inklusive Getränke kostete uns zusammen nur fünf Dollar.

Strassenessen in Can Tho mehr Strassenfood

Bilder: Mekong Delta

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