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Huang Shan

Posted by on 16. Mai 2013

Am frühen Samstagmorgen machten wir uns mit der Metro auf dem Weg zur „South Railstation“. Selbstverständlich wurde wieder vor dem Einsteigen unser ganzes Gepäck gescannt. Bei der „Long Distance Busstation“ fuhr unser Bus um 8:00 Uhr nach „Huang Shan“. Das Busticket sowie das komplette Gate waren ausschliesslich in Chinesisch angeschrieben. Dennoch war es kein Problem den Weg sowie den richtigen Bus zu finden. In unserem Bus sassen ausser uns, nur vier weitere Europäer, der Rest waren Chinesen. Pünktlich fuhren wir los und es dauerte nicht lange, bis die ersten Chinesen ihr Essen auspackten und frisch fröhlich begannen darauf los zu schmatzen. Der Abfall kam in einen kleinen Eimer im Gang oder eben etwas daneben.

im Bus...

Kaum hatten sie ihr erstes Brötchen gegessen folgte der nächste Snack. Nach dem Brot kam der Apfel, dann irgendetwas Undefinierbares, dann Chips und dann wieder etwas Undefinierbares. Geschmatzt wurde was das Zeug hielt. Die Busfahrt dauerte zirka sieben Stunden bis nach „Tangkau“ das Dorf am Fusse des Berges „Huangshan“.

Im Dorf wurden wir vor irgendeinem Shop ausgeladen, wo niemand nur ein Wort Englisch sprach. Wir versuchten zu fragen in welche Richtung unser Hotel liegt, jedoch konnte uns niemand helfen oder antworten. Wir versuchten den Hotelnamen möglichst chinesisch auszusprechen. Nach einigem Fragenkonnte uns jemand den richten Weg zeigen. Nach einigen Tagen grauen Wetters, konnten wir endlich wieder den blauen Himmel, die Sonnen und dazu noch die frische Bergluft geniessen.

Tangkou

Nach einem weiteren Mal Fragen bezüglich des Hotels an der Strasse, zeigte die Frau auf das gegenüberliegende Gebäude. Wir betraten es, waren jedoch nicht sicher ob es das richtige war. Der Hotelbesitzer, der ebenso kein Englisch sprach, rief dann eine Englisch sprechende Chinesen an. Per Telefon wurde uns dann bestätigt das wir am richtigen Ort sind und wir doch später bei ihm vorbei kommen sollen. In der Zwischenzeit war es kurz vor 15:00 Uhr und wir hatten einen Bärenhunger. Wir suchten das Restaurant des Englisch sprechenden Chinesen. Nach über eine Stunde suchen, fanden wir es dann endlich. Leider sah das Restaurant sonst nicht so appetitlich aus. Wir verzichteten auf eine Mahlzeit, nahmen aber gerne seine Tipps für die kommenden zwei Tage entgegen. Wir erhielten eine Karte und buchten über ihm drei Betten in einem vierer Zimmer in einem der Hotels auf dem „Yellow Mountain“. Anschliessend  suchten wir ein anderes Restaurant, das besser aussah und Bilder zum Bestellen hatte, was alles wesentlich einfacher machte :-) Leider war das Essen total schlecht und wir assen nur das nötigste, um den Hunger zu stillen. In einem Shop holten wir uns Snacks für die nächsten zwei Tage und machten es uns in unserem Hotelzimmer gemütlich.

Da wir aber immer noch keine Ahnung hatten, wo unser Shuttle zur Gondelstation fuhr, versuchte ich mich mit dem Hotelbesitzer zu verständigen. Über eine „Chinesisch-Deutsch App“ auf dem iPhone übersetzte ich meine Fragen. Der Hotelbesitzer und sein Freund hatten einen riesen Spass an dieser technischen Möglichkeit und waren immer wieder gespannt, was für chinesische Schriftzeichen das iPhone ausspuckte.

übersetzen auf dem Iphone

Ich versuchte die Fragen geschlossen zu formulieren, damit ich ein ja, nein oder eine Zahl als Antwort erhalte. Ich glaube, das Übersetzungstool war ziemlich schlecht, denn oft bekam ich die Antwort: „Okay“. Zum Schluss war ich aber mit meinem Wissen weiter. Ich glaubte zu wissen wo die Busstation ist, der Bus zum Berg fahre alle 30 Minuten, der letzte Bus am Montag zum Flughafen fährt um 17:00 Uhr und muss einfach an der Strasse abgewinkt werden. Wir gingen frühzeitig schlafen, denn wir alle waren geschafft von den letzten Tagen.

„Huang Shan“ bedeckt eine Fläche von 154 Quadratkilometer und es gibt 72 Gipfel wovon der höchste 1864 über dem Meeresspiegel liegt. Die „Yellow Mountains“, wie sie in Englisch genannt werden, gehören zu den fünf berühmtesten Gebirgen Chinas. Das Gebirge gehört zu den UNESCO Weltnaturerben und zieht täglich tausende chinesische Touristen an. Touristen aus dem Westen findet man hier eher selten. Übrigens gilt „Huang Shan“ als Vorbild für die, teilweise schwebenden, „Hallejuljah“ Berge im Film „Avatar“. Diese Berge wollten wir uns nicht entgehen lassen und planten dafür zwei Wandertage ein. Raus aus den Grossstädten rein in die Natur!

Wir standen früh auf am Sonntagmorgen und deponierten unsere grossen Rucksäcke beim Empfang unseres kleinen Hotels, die kleinen Rucksäcke hatten wir mit den nötigsten gepackt. Als wir zur Bushaltestelle laufen wollten, kam der Hotelbesitzer und winkte uns zu seinem Minibus. Wir sollen einsteigen meinte er mit Handzeichen, etwas verwirrt stiegen wir ein. Er fuhr uns zur Bushaltestelle, die an einem komplett anderen Ort, war als wir dachten. Wir hätten viel Zeit mit suchen verloren, wäre der Hotelbesitzer nicht so freundlich gewesen. Dankend stiegen wir aus und kauften uns am Ticketschalter die Bustickets zur Gondelstation.

Es war 7:00 Uhr und die Chinesen reihten sich mit ihren gelben und roten Mützen bereits in der Warteschlange für den Bus ein. Zum Glück fuhren so viel Busse am frühen Morgen, dass die Wartezeit kurz war. Wir drei sassen alleine unter all den chinesischen Touristen im Bus. Nach einer knappen halben Stunde Fahrt erreichten wir die Talstation. Wir kauften uns Tickets für die Gondel nach oben und für den Eintritt in den Park. An der Talstation tummelten sich bereits viele chinesische Touristen, welche lautstark miteinander sprachen. Die verschiedenen Gruppenleiter hatten eine Fahne in der Hand und schrien in ihren Lautsprecher, welcher schrecklich hallte.

Die Touristen von Huang Shan

Uns machte das Getümmel ganz nervös und wir wollten so schnell wie möglich nach oben. Die Gondelfahrt dauerte nicht lange und wir erreichten die Station auf 1400 Meter über Meer. Von hier aus starteten wir unsere Wanderung. Es war alles voll mit lärmigen Chinesen. Oh je dachten wir, wir hatten uns Ruhe auf dem Berg gewünscht. Wir liefen schnell durch, besichtigten einige wunderschöne Aussichtspunkte und kamen zum ersten Hotel. Auch hier tummelten sich noch hunderte von Chinesen. Nach der nächsten Kreuzung wurde es dann endlich ruhiger. Nun konnten wir endlich die tolle Aussicht geniessen!

auf dem Berg Huang Shan auf dem Berg Huang Shan

Wir liefen ein paar Kilometer hinauf und hinunter. Man muss dazu erwähnen, dass es auf diesem Berg keine Wanderwege gibt. Die Wege bestehen nur aus Treppen… Treppen hoch, Treppen runter!

Treppe hoch und runter

Wir kamen am unserem Hotel vorbei, wo wir gleich eincheckten und unsere Rucksäcke deponierten, um weniger Gewicht auf dem Rücken zu tragen. Es war ein Sechserzimmer mit eigenem Badezimmer. Uns wurde jedoch versprochen, dass nicht mehr als eine zusätzliche Person dazu kommen würde, so wie es uns verkauft wurde.

Da der Weg bis anhin noch nicht so anspruchsvoll war und es erst kurz vor 12:00 Uhr war, beschlossen wir den Wanderweg um den sogenannten „Grand Canyon“ zu machen. Dabei ging es sechs Kilometer den Berg hinunter, zum Teil auf sehr schmalen Treppen, welche an den Felsen angegossen waren! Nicht schwindelfreie Personen bekamen hier so ihre Probleme. Mit jedem Schritt den wir machten, wussten wir, dass wir diese Treppe wieder zurück hinauf auf den Berg laufen müssen. Wir bekamen jedoch nicht genug und liefen soweit bis ein Gitter den Weg versperrte. Hier kehrten wir und liefen auf der anderen Seite zurück hinauf. Diese Wanderstrecke war genial!

Huang Shan Huang Shan
Huang Shan Huang Shan

Leider hatten wir fast zu gutes Wetter und die Sicht war sehr klar, dabei sind es die Nebelwolken, welche die Berglandschaft so mystisch erscheinen lassen. Immer wieder kamen Chinesen zu uns und fragten nach einem Foto mit uns zusammen. Wir waren nebst dem Berg wohl die zweite Sehenswürdigkeit :-)
Da die Chinesen mit uns Chinesisch sprachen und oftmals kein Wort Englisch können, sprach Emanuel auch nur noch in Schweizerdeutsch mit ihnen, was immer zu witzigen Szenen führte :-)

Gruppenfoto

Den Rest des späten Nachmittags relaxten wir im kalten Zimmer, duschten und gingen Abendessen um wieder warm zu bekommen. Nach dem Essen sahen wir, dass es nur noch 20 Minuten bis zum Sonnenuntergang waren. Spontan entschieden wir uns den Sonnenuntergang zu besichtigen und rannten die nahegelegene Treppe regelrecht hinauf zu einem der Aussichtspunkte. Wir kamen gerade noch rechtzeitig, um zu sehen wie die Sonne langsam unterging. Danach machten wir uns im kalten Zimmer bereits für das Bett. Die Matratze war wohl mehr eine Attrappe, sie war hart wie Stein. Trotzdem vielen wir alle früh in den Schlaf und wir hatten einmal mehr Glück, dass keine weitere Person zu uns ins Zimmer kam.

Viele Chinesen übernachten im Freien in einem kleinen Zelt vor dem Hotel, was wohl die günstigste Variante sein musste. Uns wäre das definitiv zu kalt gewesen.

Am Montagmorgen klingelte der Wecker um 4:00 Uhr. Wir zogen uns schnell an und liefen wieder die vielen Treppen hoch, auf einen der Aussichtspunkte um den Sonnenaufgang zu beobachten. Es hatte erstaunlicherweise weniger Chinesen als erwartet, doch auch hier sind sie Weltmeister im Drängeln. Das machte uns aber nichts aus, denn auch wir haben gelernt mit zu drängeln :-)

Sonnenaufgang auf Huang Shan

Nach dem schönen Sonnenaufgang machten wir uns auf dem Weg zur zweiten Wanderung. Zuerst mussten wir zum „Bright Peak“ hinauflaufen, welcher sich auf 1860 Meter über Meer befand. Da unser Kartenmaterial sehr schlecht war, hatten wir keine Ahnung was uns an diesem Tag erwarten würde.

Der Weg zum „Bright Peak“ war lang und steil. 500 Höhenmeter überwindeten wir über die Treppen! Wir waren ausser Puste, als wir oben ankamen, zudem waren unsere Beine noch etwas schwer vom vorherigen Tag. Die Aussicht war aber einmal mehr einfach super schön! Wir dachten. dass wir nun auf dem höchsten Punkt seien und nun langsam der Abstieg ins Tal erfolgen wird. Falsch gedacht…es ging die Treppe hinunter und wieder hinauf und es wollte einfach nicht mehr hören. Zum Glück wurden wir immer wieder von der tollen Aussicht belohnt.

Huang Shan happy

Wir nähehrten uns der östlichen Gondelstation, logischerweise hatte es wieder viel mehr Touristen da. Es war ein riesen Gedrängel und Geschrei. Die Gruppenführer mit den Fahnen schrien laut durcheinander mit ihren Lautsprechern. Schnell weg! Anstatt die Gondel zurück ins Tal zu nehmen, liefen wir die sieben Kilometer die Treppe hinunter. Der Weg war nicht mehr so schön, er war steil, hatte keine Aussicht mehr und die Treppen wollten nicht mehr hören. Immer wieder kamen uns chinesische Männer entgegen, die Waren nach oben trugen. Die Männer hatten einen Bambusträger auf dem Rücken, an welchem links und rechts die Güter befestigt wurden. Sie trugen alles hinauf Gasflaschen, Säcke mit Reis, Gemüse und vieles mehr. Die armen Männer hatten Lasten bis zu 80kg auf ihren Rücken!

unglaublich was für ein Gewicht die Tragen

Mit wackelnden Beinen hatten wir dann endlich die Talstation um 12:00 Uhr erreicht. Wir nahmen den nächsten Bus nach „Tangkou“, wo wir in unser Hotel zurückkehrten, die Rucksäcke umpackten, etwas assen und verweilten.

Bilder: Huang Shan

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