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Karijini Nationalpark

Posted by on 21. Oktober 2013

Die vergangene Nacht, war die Erste, an der es heiss und windstill war und wir alle Fenster des Dachzelts offen hatten zum Schlafen :-) Ja genau, so haben wir uns das Campen in Australien vorgestellt! Am Donnerstagmorgen verliessen wir das Paradies „Exmouth“. Um 6.30 Uhr fuhren wir auch bereits los. Es ging wieder die 88 Kilometer den Landzipfel hinunter, an hunderten Termitenhügeln und dutzenden wilden Schafen vorbei.

Schafe am Strassenrand Termitenhügel

Wir bogen ab und fuhren hinein ins Outback. Unser nächstes Ziel war ausnahmsweise einmal nicht an der Küste. Je weiter wir fuhren, umso heisser wurde es. Dies merkten wir jedoch erst so richtig, als wir an einem Rastplatz hielten, um unser Frühstück nachzuholen. Es war so heiss und trocken, dass wir unsere „Weet-Bix“ auf den Fahrersitzen und bei laufendem Motor einnahmen, die einzige Möglichkeit das Auto klimatisiert zu halten. Die Landschaft veränderte sich wieder einmal, statt dass wir nur flache Ebenen bis zum Horizont sahen, erschienen Hügel. „Berge!“, dachten wir :-) Wir kamen an einer Brücke vorbei, wo wir kurz hielten, um ein paar Fotos zu machen und danach ging es auch bereits weiter.

lustiges einfach so im nirgendwo Frühstück im Auto
Auf dem Weg zum Karijini National Park Auf dem Weg zum Karijini National Park

Von „Exmouth“ bis nach „Tom Price“ waren es Rund 630 Kilometer und es gab bis auf ein einziges Roadhouse rein gar nichts. Unterwegs sahen wir mehrere Zyklonen, durch einen kleinen fuhren wir gar hindurch, ein Anderer fegte vor uns über die Strasse. Man konnte sie gut sehen, da sie den roten Sand aufwirbelten. Ein Zyklon konnte ich gerade noch fotografieren, wie er in das Gebüsch am Strandrand hineinwirbelte. Viele weitere Zyklone sahen wir in der Ferne.

Einen Zyklonen

Kurz bevor wir das Städtchen „Tom Price“ erreichten, sahen wir grosse Mienenfahrzeuge am Strassenrand ausgestellt. Unser Auto  war nebenan ein kleines Nichts :-)

unser Auto ist winzig im Vergleich!

„Tom Price“ und das Dörfchen „Paraburdoo““ sind Mienendörfer, wie so viele Ortschaften an der Westküste von Australien. In den Mienen verdient man sehr gutes Geld und je nach Arbeit muss man sich nicht einmal die Finger schmutzig machen! Als Durchreisende merkt man, dass die Preise im Supermarkt einiges teurer sind, als noch weiter südlich. Die Mienenarbeiter verdienen jedoch so viel Geld, dass sie sich beinahe alles leisten können und die Supermärkte schneiden sich einen Teil des Kuchens ab. Auch wir mussten in „Tom Price“ ein paar Kleinigkeiten bei „Coles“ einkaufen und machten uns auf Schnäppchenjagd. Die reduzierten Produkte waren immer noch günstig, so kauften wir eine Gurke für 90 Cent, ein Mars für 1 Dollar und viel Wasser für 60 Cent den Liter.

Da aber unser Ziel nicht das Städtchen „Tom Price“ war, liefen wir noch ins gegenüber liegende Touristeninformationscenter und informierten uns über den nahegelegene „Karijini Nationalpark“, einer der schönsten Nationalparks in Westaustralien. Wir erhielten Kartenmaterial und die freundliche Dame zeigte uns Bilder, wie der Park vergangenen Januar in der Regensaison aussah. Alles war überflutet, wir konnten es kaum glauben.

Für die Nacht entschieden wir uns, auf einem Campground in „Tom Price“ zu schlafen. Hier gab es wie gewohnt alles, BBQ, Küche, Duschen und einen kleinen Swimmingpool. Obwohl der Himmel mittlerweile bewölkt war, war es stets noch sehr heiss und die Luft sehr trocken. Die gewaschenen Haare oder das Duschtuch trockneten im Nu! Bereits um 21:00 Uhr war wieder Nachtruhe und wir konnten bei Windstille und Wärme mit offenem Fenster schlafen :-) Am nächsten Morgen fuhren wir gegen 8:00 Uhr los zum „Karijini National Park“, lange hatten wir uns darauf gefreut!

Der „Karijini Natoinal Park“ besteht aus vielen Schluchten, durch welche Wasser fliesst. Jetzt in der Trockensaison findet man überall kleine Pools, wo sich das Wasser sammelt, bevor es über einen Fluss zum Nächsten fliesst.

Unser erstes Ziel im Nationalpark war die etwas ausserhalb gelegene „Hamersley Gorge“, welche nur über eine unbefestigte Strasse erreichbar ist. Gleich zu Beginn der Schotterpiste liess Emanuel etwas Luft aus den Reifen von 40 auf 32 PSI (2.75 auf 2.2 Bar), was die Fahrt etwas angenehmer machte. Die Strasse bestand aus feuerrotem Sand, mit dem blauen Himmel und dem grünen Bush gab das einen genialen Kontrast. Auf dem Weg zur Schlucht sahen wir einige Buschfeuer, zum Glück waren die nicht da, wo wir hinwollten.

Auf dem Weg zum Hamersley Gorge noch eines

Bei der „Hamersley Gorge“ angelangt, ging es vom Parkplatz, über in den Stein gehauene Stufen, hinunter zu einem Pool. Bereits vom höhergelegenen Lookout ging das erste „Wow“ über unsere Lippen. Unten angekommen war es noch viel schöner.  Vom ersten Pool kamen wir über eine Steinwand zu einem zweiten Pool, der ebenso sehr grossartig war. Hinter dem zweiten Pool befand sich der sogenannte „Spa Pool“. Ein kleines Becken mit einem Wasserfall. Die Tagestemperatur sollte an diesem Tag auf 40 Grad ansteigen. Kein Wunder war es bereits frühmorgens sehr heiss. Schnell hatten wir uns umgezogen und badeten auch bereits im Pool. Wir verweilten etwas in der „Hamersley Gorge“ und genossen es.

Hamersley Gorge Hamersley Gorge
Hamersley Gorge wir geniessen...

Viele Leute gab es zum Glück nicht, an diesem Ort könnte man problemlos einen ganzen Tag verbringen! Doch wir wollten weiter, denn es gab noch viel zu entdecken im Nationalpark. Auf dem Weg nach oben rutschte ich mit den Flip Flops etwas ab und schlitze mir an einem scharfen Stein den grossen Zehen auf. Autsch! Gleich beim Parkplatz reinigten wir die Wunde und desinfizierten es. Das war eine Lehre und wir werden nicht mehr mit Flip Flops die nicht ganz ungefährlichen Wege hinuntersteigen.

Unser zweites Ziel war der „Junction Pool Lookout“  und der „Oxer Lookout“. Über die unbefestigte Strasse gelangten wir dahin. Die Strasse war wie Wellblech, was uns bei 80km/h ordentlich durchschüttelte. Die beiden Lookouts waren nur wenige Minuten vom Parkplatz entfernt und die Aussicht über die Schluchten war grossartig.

Junction Pool Lookout Oxer Lookout

Ebenso vom Parkplatz aus wanderten wir zum „Waeno Gorge“. Der Weg führte uns durch die Schluchten hindurch, welche mit kleinen Markierungen beschriftet war. Am Ende gelangten wir zu einem Pool. Emanuel wagte sich hinein, um zum zweiten Pool zu gelangen, der aber nichts Spezielles war. Eigentlich hätte man hier mit klettern und durchs Wasser gehen, noch weiter gehen können und man hätte am Ende den angeblich wunderschönen „Handrail Pool“ erreicht, doch mit meinem Zehen war das klettern und baden gerade undenkbar.

Waeno Gorge Wanderung Waeno Gorge Wanderung
Waeno Gorge Wanderung Waeno Gorge Wanderung

Zurück beim Auto ging es wieder über die Holperstrasse weiter zum „Joffre Gorge“.

Joffre Gorge Lookout

Die Aussicht in diese Schlucht war super und am liebsten hätten wir den Trail hinunter gemacht, doch dieser dauert zwei Stunden und wir wären kaum vor Einbruch der Dunkelheit zurück gewesen. Wir fuhren etwas weiter und gelangten zum „Knox Gorge“. Auch hier hatten wir beim Lookout eine tolle Aussicht auf die Schlucht.

Knox Gorge Lookout

Wir machten uns auf dem Weg zum Campingplatz, der sich im Nationalpark befand. Auf dem Weg dahin kamen wir am „Visitor Center“ vorbei, wo wir in letzter Minute Duschen konnten. Es tat gut, sich den Schweiss und die Sonnecreme von diesem extrem heissen Tag abzuspülen. Auf dem Campground gab es keine Duschen. Wir erreichten den Campingplatz und erhielten einen Platz zu gewiesen. Obwohl der Campingplatz lediglich mit einem Scheisshäuschen und einer BBQ Stelle ausgestattet war, kostete uns die Nacht 20.- Dollar! Der Campingplatz befand sich zudem in einem „Dingo Risk Area“.

Dingo Risk Campground

Dies bedeutet, dass Kinder ununterbrochen beaufsichtigt werden sollten, das Essen im Auto einschlossen werden muss und  Erwachsene in der Nacht nicht alleine zur Toilette gehen sollten. Dingos sind wilde Hunde und können aggressiv werden. Auf dem BBQ Grill hatten wir uns bereits gefreut und uns extra etwas Fleisch in „Tom Price“ eingekauft. Doch die BBQ Stelle war dreckig und alles war voller Ameisen. Enttäuscht brätelten wir unser Fleisch in der Bratpfanne. Der Campingplatz war irgendwie unheimlich. Er war mitten im Busch und den Nachbarn konnte man wegen des vielen Gebüschs auch nicht sehen. Zudem wurden wir auch noch vor Schlangen gewarnt, die hier gerne vorkommen. Wir sassen ganz alleine im Dunkeln auf unseren Stühlen und warteten darauf, dass es etwas kühler wurde, um schlafen gehen zu können. Die Luft stand und es ging kein Wind.

Am nächsten Morgen waren wir bereits um 6:00 Uhr wach. Kein Wunder denn die Sonne schien bereits auf unsere Zelt und es begann heiss zu werden. Zum Frühstück machten wir uns an diesem Samstagmorgen einmal etwas ganz anderes und zwar gab es Pancakes – mhhhh lecker!

Lecker!

Gestärkt und mit vollen Mägen machten wir uns auf dem Weg zum nächsten Highlight des Nationalparks. Mit dem Auto fuhren wir zum nächsten Parkplatz und mit Wanderschuhen an den Füssen ging es den Wanderweg hinunter in die Schlucht. Zuerst erreichten wir den „Fortescue Falls“, der sehr schön zwischen den Schiefersteinen lag.

Fortescue Falls Fortescue Falls

Von da aus konnten wir weitergehen und erreichten nach einem kurzen Stück Wald mit tollen Bäumen den „Fern Pool“. Der „Fern Pool“ sah sehr schön mit seinen kleinen Wasserfällen aus. Schnell hatten wir uns umgezogen, stiegen ins Wasser hinein und schwammen zum Wasserfall. Wir verweilten hier etwas, bevor wir uns langsam wieder auf dem Weg zurück machten.

Fern Pool Fern Pool

Da der Tag noch früh war und wir nur noch einen Pool auf den Tagesplan hatten, entschieden wir spontan, eine der etwas längeren Wanderungen zu machen. Wir fuhren mit dem Auto die etwa 40 Kilometer zurück zum „Knox Falls“. Diese Wanderung dauert gemäss Beschreibung etwa drei Stunden und hat die Schwierigkeitsstufe 4, die zweitschwierigste. Wanderwege ab Stufe 5 können nur mit erfahrenen Guides und mit Profimaterial durchgeführt werden. Wir stellten uns auf eine taffe Wanderung ein und begannen mit dem Abstieg in die Schlucht. Es war steil und der Weg bestand mehrheitlich aus Steinsplitter.

Knox Gorge Wanderung Knox Gorge Wanderung

Es dauerte jedoch nicht lange und wir erreichten das Tal. Hier befand sich ein Pool, der schön aber zum baden etwas dreckig ausschaute. Die Wanderwege sind mit kleinen, runden Markierungen versehen.

Knox Gorge Wanderung Knox Gorge Wanderung

Wir liefen zuerst nach rechts, merkten aber ziemlich schnell, dass sich hier keine Markierungen mehr befinden, also liefen wir zurück und dann den Weg nach links. Hier waren die Markierungen wieder zu sehen. Der Weg führte uns durch die Schlucht, über Steine und kleine Flüsse hindurch. Manchmal mussten wir etwas an den Wänden entlang klettern, um weiter zu kommen. Die Schlucht war gigantisch, besonders wenn man nach oben schaute. Würde sich hier das Wetter ändern und zu regnen beginnen, müssten man die Schlucht auf dem schnellsten Weg verlassen, da sich die Schlucht innert Minuten mit Wasser füllt und einem die Fluten einfach mitreisen.

Knox Gorge Wanderung Knox Gorge Wanderung
Knox Gorge Wanderung Knox Gorge Wanderung

Wir liefen so weit, bis wir auf ein Schild stiessen, welches uns darauf hinwies, dass man hier nicht weitergehen darf. Hier wurde die Schlucht sehr eng. Würde man hier weitergehen, käme man nie mehr zurück, das sagte uns zumindest ein Ranger. Die Wände sahen genial aus. In einem kleinen Pool kühlten wir uns ein wenig ab.

Knox Gorge Wanderung Knox Gorge Wanderung
Knox Gorge Wanderung Knox Gorge Wanderung

Nach einer Weile kehrten wir zurück und kamen etwas keuchend vom steilen Aufstieg beim Auto an.

Wir fuhren wieder über die rote Sandstrasse bis zu Wasserstation, wo wir unsere leeren Wasserflaschen mit Regenwasser auffüllten. Das Wasser benötigten wir um unser Geschirr abzuwaschen und um zu duschen. Langsam aber sicher bekommt unser Auto die Farbe des Outbacks. Der rote feine Sand ist überall!

Der Wassertank

Wir machten uns auf den Weg zum letzten Pool den „Circular Pool“. Vom Lookout aus erhielten wir eine tolle Sicht von oben, auf den grossen, runden Pool. Eigentlich hatten wir geplant, in diesen abzusteigen und ein letztes Bad zu nehmen, doch die Zeit reichte leider wieder nicht. Für den Ab- und Aufstieg hätten wir etwa zwei Stunden benötigt und bis dahin wäre es bereits dunkel gewesen. Somit mussten wir uns mit der grandiosen Sicht von oben vergnügen.

Circular Pool

Zurück auf dem Campingplatz duschten wir mit unserer Solardusche und dem abgezapften Regenwasser und assen einen leckeren, kühlen Salat zum Abendessen. Der Sonnenuntergang über den Busch war auch diese Nacht sehr schön.

Sonnenuntergang im Busch

Kurz bevor wir zu Bett gehen wollten, besuchten wir die Toilette, wie empfohlen gemeinsam auf. Als ich den Deckel anhob, sah ich überall Kakerlaken am WC Deckel, am Rand und im WC drin. PFUI! Wir gingen zur zweiten Toilette, doch auch diese war voll mit Kakerlaken! Überall klebten sie, igitt. Angewidert krochen wir ins Bett und waren froh einen Zeltnachbar erhalten zu haben für die Nacht.

Bilder: Karijini National Park

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