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Palm Beach und das Projekt Impfung

Posted by on 23. August 2012

Am Mittwochmorgen checkten wir in unserem Motel in Daytona aus und fuhren zum nächsten IHOP. Eine weitere Fastfood Kette in Amerika, welche wir ausprobieren wollten. Hier gibt es alles Mögliche zum Frühstück. Ich ass eine Eieromelette mit Champignon, Spinat und Tomatenstückchen, dazu ein Fruchten Schälchen. Emanuel bestellte sich ein T-Bone Steak mit Rührei und Pancakes. Natürlich sind auch hier die Portionen „American Size“. Mit einem überfüllten Magen machten wir uns um 10.00 Uhr auf den Weg Richtung Palm Bay. Nach fast zwei Stunden Fahrt kamen wir an. Da es hier nicht viel zu sehen gab, fuhren wir direkt weiter nach Palm Beach. Die Fahrt war lange und etwas öde, da es links und rechts nicht viel zu sehen gab.

Für unsere Reise haben wir uns im Tropeninstitut Zürich für allfällige Impfungen beraten lassen und diese durch unseren Hausarzt verabreichen lassen, unteranderem die Hepatitis Impfungen. Dafür gibt es zwei Spritzen, welche man mit einem Abstand von 6 Monaten stechen muss. Die erste Spritze gibt einen Schutz für ein Jahr und die zweite Spritze soll einen Schutz für 20 Jahren bieten. Leider nahm ich die erste Spritze zu spät vor unsere Abreise und somit reichte es nicht für die Zweite. Ich beschloss, diese dann in Amerika zu machen was sich zu einem Abenteuer entwickelte:

Noch in Daytona liefen wir in ein Medical Center und fragten nach der Impfung. Die ältere Dame schaute uns nur verdutzt an und sagte, sie machen hier so was nicht und sie können uns nicht sagen wo wir hingehen sollten. Ein Inder am Motelempfang in Daytona sagte nur, wir sollen doch mal im Hospital vorbei fahren. Ins Spital? Naja, wenn die Amis das sagen und wir machten uns auf den Weg dahin. Aber auch im Spital schauten sie uns nur komisch an und sagten, dass wir dafür in ein Health Center zu einem Doktor gehen müssen. Im Internet suchten wir dann gezielt nach Adressen, an welchem man eine Heptatitis A Impfung bekommt. Wir fanden schliesslich einen Arzt in West Palm Beach, wo wir hinfuhren. Diese Adresse war eine riesige Anlage mit diversen Gebäuden für alles Mögliche. Wir liefen ins Hauptgebäude rein und fragten nach wo wir hin müssen. Doch auch dieser Herr schaute uns nur verwirrt an und sagte, er habe keine Ahnung und wir sollen dafür in die Notaufnahme. Emanuel und ich schüttelten nur den Kopf und waren langsam aber sehr verdutzt darüber, dass uns hier niemand helfen kann und liefen zur Notaufnahme, schliesslich ist unser Fall langsam eine Not ;-) Der Eingang war von der Security besetzt. Wir fragten die ältere Frau wo wir hinmüssen, um eine Impfung bekommen zu können. Auch sie schaute uns komisch an, als hätte sie das Wort Impfung zum ersten Mal gehört. Sie stotterte und suchte vergeblich nach Worten. Eine Hilfsschwester (so sah die junge Frau zumindest aus) lief an uns vorbei und die Security Dame fragte sie nach Rat. Doch auch sie wusste nichts. Langsam begannen wir uns zu fragen, wie es dann die Amerikaner hier machen, wenn sie etwas brauchen. Die alte Frau gab jedoch nicht auf und telefonierte zwei Mal. Dann stand eine, so vermuten wir, Ärztin vor uns mit einem Papier in der Hand mit Adressen und erklärte wo wir hinmüssen: In ein MD Now Urgent Care Center. Wir bedankten uns herzlich und fuhren zur nächsten Adresse. Das kleine Häuschen erinnerte an eine Arztpraxis in der Schweiz. Wir fragten nach der Impfung und sie schauten nach ob sie den Impfstoff an Lager haben. Leider nicht, sie müsse es bestellen und dauert 24 Stunden. Kein Problem fanden wir, denn wir bleiben für zwei Nächte in Palm Beach und fragten nach den Kosten. 105$ für die Arztvisite und 85$ für das Serum! Als wir unser Mund wieder zubrachten (in der Schweiz kostet die Behandlung lediglich ca. CHF 30.-), stimmten wir zu, denn eine andere Wahl hatte ich ja nicht. Wir hinterliessen die Telefonnummer von unserem Hotel, damit sie uns erreichen können, wenn der Impfstoff da ist und fuhren zu unserem Hotel. Da angekommen wurde uns mitgeteilt, dass die Praxis uns schon versucht hatte zu erreichen. Wir bezogen das Zimmer und riefen die Praxis via Skype zurück. Am Telefon wurde uns dann gesagt, dass sie eine Vorauszahlung benötigen vom Impfstoff. Emanuel und ich schauten uns nur verdutzt an und fragten uns warum sie uns das eben nicht gleich sagen konnte. Meine Vermutung war, dass sie sicher gehen wollten, dass wir zurückkehren, da wir keine Einheimischen sind. Zum Glück konnten wir die Kreditkartennummer per Telefon geben und mussten nicht noch mal zurückfahren. Nach dem anstrengenden Tag wollten wir nun noch etwas von der Stadt sehen und fuhren mit dem Auto durch Palm Beach. Hier wohnen einmal mehr die Schönen, Reichen und Golfliebhaber. Auf uns wirkte die Stadt etwas ausgestorben. Sogar der Farmers Markt und die Restaurant Strasse waren leer. Etwas enttäuscht fuhren wir zurück zum Hotel und hofften, dass das Wetter morgen wieder etwas besser wird. Die vielen Wolken und die zwischenzeitlichen Regenschauer machen Florida nicht attraktiver.

Die Sonne begrüsste uns am Donnerstagmorgen und wir genossen das feine amerikanische Frühstück im Freien. Da das Wetter für heute sehr gut aussah, fuhren wir zum nächsten Strand um zu sehen, ob wir einige Nannys sehen, welche mit den Kindern am Strand spielen und dann vom Chaffeur wieder abgeholt werden. Wir genossen zwei Stunden im glasklaren Meer, das nun auch endlich etwas kühler war. Das Wasser war sehr schön, der Strand ganz okay, aber wir freuen uns heute schon auf die Karibik. Wir fuhren zum Hotel zurück und beschlossen hier am Pool zu hängen und zu warten bis die Arztpraxis anruft. Irgendwie klappte das mit dem Anruf nicht und als wir gegen Abend telefonisch nachfragten, hiess es der Impfstoff sei da. Wir machten uns auf den Weg dahin. Dort angekommen musste ich zuerst die noch offenen 105$ für die Arztvisite bezahlen und durfte dann ein dreiseitiges Formular ausfüllen, das ich aber nach der erste Seite zurück gab und sagte, dass ich von der Schweiz sei und nur eine Impfung möchte, was dann auch gut so war. Nach fünf Minuten warten kamen zwei Herren zur Empfangsdame und fragten sie über mich und meine Impfung aus. Dann fragte er mich, ob ich englisch verstehe. Nach einem Kopfnicken fragte er mich, warum ich diese Impfung haben möchte und ich sagte „for travelling“. Er wollte es genauer wissen und als ich sagte, dass wir eine Weltreise machen und ich die zweite Dosis benötige, musste er lachen und ich durfte in den hinteren Teil des Gebäudes. Nun wurde mir klar, wieso ich 105$ Arztvisite bezahlen musste: Mich betreuten zwei Ärzte! Zuerst wurde ich vom einen gewogen und abgemessen. Dann durfte ich in das Zimmer auf die Bank hinsetzen und warten. Danach kam er zurück, mass meinen Blutdruck und schaute ob ich Fieber hatte. Ich konnte mich kaum halten vor Lachen und fragte ihn, ob das so wichtig für eine Impfung sei? Er musste selber grinsen und sagte, dass sie hier halt ein kompliziertes System haben und er sich gewisse Dinge auch einfacher Wünsche. Dann kam wieder der Andere und schaute in meinen Impfausweis, wann meine erste Impfung war und horchte meine Lunge ab und ging wieder. Etwas später kam wieder der Erste zurück und verpasste mir endlich die Spritze. Dann kam wieder der Andere um meinen Impfausweis zu holen und ging wieder. Nach einigen Minuten warten, brachte er es ausgefüllt zurück. Endlich durfte ich wieder aufstehen und musste vor beiden Ärzten ein Formular unterzeichnen, damit wenn etwas sei, ich mich bei ihnen melden soll. Die beiden Ärzte waren lustig und machten die ganze Zeit Witze. Viel los war da sonst ja nicht. Nach geschlagenen 30 Minuten wurde ich endlich entlassen. Emanuel war bereits ganz besorgt um mich und ich konnte mich kaum halten vor Lachen. So was hatte ich ja noch nie erlebt und das Ganze erklärt nun auch wieso es so teuer ist. Hungrig machten wir uns auf um eine weitere Fastfood Kette zu testen „Denny’s“. Das Essen war durchschnittlich, da bevorzugen wir jeden McDonalds, Burger King, Pizza Hut, Taco Bell, Panda Express und wie sie alle heissen.

Bilder: Florida East Coast

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