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Glacier National Park

Posted by on 13. September 2012

Am Dienstagmorgen wurden wir nicht vom Wecker oder der Sonne geweckt, die Kälte machte uns bereits um 7.30Uhr zu schaffen. Das iPhone zeigte sechs Grad an! Schnell die Heizung anstellen, anziehen, einen heissen Kaffee trinken und alles zusammen räumen, damit es während der Fahrt nicht so sehr klappert oder der Kühlschrank aufspringt, was uns auch schon passiert ist… ;-)

Kurz vor neun Uhr fuhren wir in Richtung „Glacier National Park“ wo wir unseren nächsten Halt eingeplant haben. Leider war es auch an diesen Tag noch immer sehr bewölkt mit gelegentlichem Regen. Nichts desto trotz hielten wir auf dem Weg zum „Glacier National Park“ bei zwei Trails, welche noch zum „Revelstoke National Park“ gehören. Der erste Trail „Skunk Cabbage“  bestand aus einem Holzpfad neben dem Illecillewaet River. Nach wenigen Schritten kehrten wir um, da uns der Pfad nicht überzeugte. Ausser einer Menge Gestrüpp gab es nichts zu sehen. Bestimmt wäre der Trailer schöner gewesen, wenn die Pflanzen geblüht hätten. Wir fuhren zum nur zwei Kilometer entfernten Trail „Giant Cedars“. Der „Giant Cedars“ ist ein Stück Regenwald in Revelstoke. Der Trail ist ein 500 Meter langer Loop, denn man auf  einem schönen Holzpfad  durchqueren kann. Ein sehr hübscher Trail, auch wenn wir noch immer keine Tiere gesehen haben und das Wetter nicht das Beste war. Wir fuhren weiter in den  nur 17 Kilometer entfernten Glacier National Park. Hier gibt es nur noch einen Campground der um diese Jahreszeit geöffnet hat. Kurz vor 11 Uhr standen wir auf einem freien Platz. Es regnete immer mehr und es fühlte sich deutlich kühler an, als noch im Revelstoke. Kein Wunder – wir waren auch auf 1350 Meter über Meer. Schade, denn vom Campground aus hätte man einige Wanderwege zu Fuss machen können. Kaum hatten wir uns eingeschrieben, machten wir uns etwas warmes zu Essen, wir brateten die Reste vom G‘hackte mit Hörnli an. Es dauerte nicht lange, da ging der Rauchmelder erneut los. Ich wollte nur den Finger auf den Feuermelder halten, damit es nicht so laut ist, aber irgendwie fiel das ganze Teil aus dem Camper heraus und die Batterie löste sich… So, jetzt war Ruhe :-) Mhmm etwas warmes Essen tut gut…, aber heizt leider nicht auf. Unser Motorhome isoliert so gut wie ein Löchersieb: Aussentemperatur + 2 Grad = Innentemperatur. Auf diesem Campingplatz gab es nichts: kein Wasser, kein Strom, kein Internet. Uns war es definitiv zu kalt, um Laufen zu gehen und somit gab es nur eins: ab unter die warme Decke und auf bessere Zeiten warten. Es war so richtig kalt und die Heizung können wir nicht die ganze Zeit laufen lassen, da der Ventilator über die Batterien betrieben wurde. Wir dösten, redeten und lagen einfach nur da – Entspannung pur!

Brr de ganz Namittag unter de Decki

Kurz vor 17 Uhr hörte es auf zu Regnen und die Sonne drückte etwas durch. Kurzerhand zogen wir uns an und liefen die Trails „1885“ und „Meeting of the Waters“, die beide zusammen nur etwa 1.5 Kilometer lang sind. Die anderen langen Trails hätten von der Zeit her wieder nicht gereicht. Auch wenn der Glacier National Park sehr nah zu Revelstoke liegt, ist die Natur hier wieder anders. Dicht verwachsener Wald, mit Pilzen, Bächen und zwischendurch erhält man wieder einen Blick auf die steilen, schneebedeckten Berge. Der Schnee fiel vergangene Nacht besonders tief. Die zwei kalten Tage die wir hier hatten, sind auch für die Kanadier aussergewöhnlich früh – ich will nicht wissen, wie es hier im Winter ist!

Nach dem wir uns eine Stunde die Füsse vertreten haben und noch immer keinen Bären gesehen hatten, krochen wir wieder zurück ins Wohnmobil und spielten „Stadt, Land Fluss“ und legten uns frühzeitig wieder unter die warme Bettdecke.

Die vergangene Nacht schliefen wir mit T-Shirt und Wolldecke über die normale Daunendecke. Dennoch weckte uns die Kälte um 6:30 Uhr! Es war die Nacht so kalt, dass unser Erdnussöl ganz milchig wurde! Wir assen kurz etwas zum Frühstück, packten unsere Rucksäcke mit Früchte und Wasser und fuhren zu einem zwei Kilometer entferntet Trail namens „Balu Pass“, der gleich neben dem „Rogers Discovery Center“ vom Glacier Park liegt. Voller Vorfreude auf den 13 Kilometer langen und 788 Höhenmeter hohen Trail, der eine wunderschöne Aussicht verspricht, liefen wir zum Eingang. Hier stand auf einem Schild, dass man diesen Weg nur in einer Gruppe von mindestens vier Personen machen soll und dass es viele Bären in dieser Region gibt. Also warteten auf weitere Personen, welchen wir uns anschliessen konnten. Nach einer knappen halben Stunde sahen wir ein japanisches Ehepaar mit ihrem Kind, welche den Pass ebenfalls besteigen wollten. Wir fragten ihn, ob wir uns ihnen anschliessen dürfen. Er war sehr freundlich und freute sich. Während sie sich bereit machten, lief eine Park Rangerin vorbei und wir fragten sie, ob es hier wirklich so gefährlich sei, dass man hier in einer Gruppe wandern soll. Sie sagte uns, dass die Bären hier besonders aggressiv seien. Toll, genau jetzt war uns nicht mehr so wohl, auch wenn das japanische Paar zwei Bärensprays dabei hatte. Wir wollen hier in Kanada Bären sehen, aber kämpfen wollen wir nicht. In der Regel sind Bären eher scheu und wenn man laut miteinander spricht und in die Hände klatscht beim Wandern, gehen sie einem aus dem Weg. Beim „Balu Pass“ scheint das nicht der Fall zu sein, nun war uns auch klar warum der Pass „Balu“ heisst ;-). Wir sagten dem japanischen Paar, welches nur eine Autostunde vom Glacier Park wohnt, dass wir einen anderen Trail machen werden. Sie schlossen sich uns an und so fuhren wir alle zurück, an den Ort wo wir übernachteten. Von hier aus gibt es viele verschiedene kurze, lange, flache und steile Trails. Wir entschieden uns für den „Asulkan Valley“ der hin und zurück etwa 14km lang ist und man 869 Höhenmeter bewältigt. Wir wanderten alle zusammen etwas über eine Stunde, danach war es für das Paar mit dem Kind genug und sie drehten um. Sie waren sehr freundlich und schenkten uns sogar einen Bärenspray! Wir wanderten noch gut eine Stunde weiter. Der Weg war sehr schön. Es ging es hoch und runter, zum Teil waren wir mitten im Wald zwischen den spitzen Tannenbäumen, dann hatten wir wieder einen wunderbaren Blick auf die schneebedeckten Berge und einmal mussten wir über ein Stück Gletschereis laufen :-) Nach ungefähr 5.5km und 2.5 Stunden kehrten auch wir, der Weg wurde immer steiler und es wurde merklich kälter, wir hatten die Schneefallgrenze erreicht.

Gletscher vom Glacier National Park

Kurz nach 15 Uhr waren wir wieder zurück und fuhren zum 83 Kilometer entfernten Dorf „Golden“. Hier gibt es nach 150 Kilometer zum ersten Mal wieder Benzin, einen überteuerten Supermarkt und einen Campingplatz mit sehr vielen Mosquitos, wo wir übernachteten. Das besondere an der Fahrt hier hin war, dass wir unsere Uhren wieder eine Stunde vorstellen konnten. Bereits vor Revelstoke überquerten wir eine Zeitzone, jedoch mussten wir die Zeit erst auf dem Weg nach Golden richten. Nun sind wir aktuell minus acht Stunden zur Schweiz was sich aber in den kommenden Tagen wieder ändern kann, sobald wir wieder in die andere Richtung fahren werden :-)

Bilder: Glacier National Park

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