Koh Phi Phi

Ungern trennten wir uns am vergangenen Dienstag vom gemütlichen Bungalow, doch wir wollten noch eine weitere Insel von Thailand sehen. So standen wir um 7:15 Uhr pünktlich an der Strasse und warteten auf unseren Transfer zum Pier, wo unser Boot um 8.00 Uhr nach „Koh Phi Phi“ geht. Als unser Shuttle um 7:40 Uhr noch immer nicht erschien war, beschlossen wir mit einem „Tuk Tuk“ zum Hafen zu fahren. Beim Einsteigen sagte ich zum Fahrer “leo leo” (schnell, schnell) – ja das hören die Thais gerne :-) Und so düsten wir über die Hauptstrasse zum Pier, was für ein Spass!

Wir hatten uns lange überlegt, wo wir nach „Koh Lanta“ hinfahren sollen. Es gibt so vieles zu sehen in Thailand und leider reichen uns die 30 Tage, bis wir das Land wieder verlassen müssen, nicht für alles. Viele Meinungen haben wir  über „Koh Phi Phi“ gehört, viel Schlechtes aber ebenso viel Gutes. Wir wollen uns ein eigenes Bild von der angeblich schönsten Insel Thailands machen und somit fuhren mit einer direkten Fähre innert nur zwei Stunden hin. Gedanklich haben wir uns auf einiges vorbereitet. Die Jungs im Tauchshop auf „Koh Lanta“ haben uns einen Flyer von einem Tauchshop auf „Koh Phi Phi“ signiert und mitgegeben, damit wir eine Anlaufstelle haben, welche uns bei der Suche nach einer Unterkunft weiterhelfen. Zudem haben wir von einigen Mitarbeitern, welche zum Teil Jahre auf „Koh Phi Phi“ gearbeitet hatten, noch gute Ratschläge erhalten.

Mit etwas Verspätung kam unser Boot um 9:20 Uhr auf „Koh Phi Phi“ an. Schnell Rucksäcke packen, Stickers auf den T-Shirts entfernen und zum Dive Shop laufen, welcher nur weniger Meter entfernt war. Am Pier hatte es viele Leute, welche einem irgendwelche Unterkünfte, Ausflüge, Touren usw. andrehen wollten. Im Dive Shop angekommen, wurden wir von Eddie sehr freundlich empfangen, er erklärte uns auf einer Karte wo was ist und wo wir am besten ruhig schlafen können. Selbstverständlich buchten wir auch gleich zwei Tauchgänge in seinem Tauchshop und entschieden spontan unseren Aufenthalt auf „Koh Phi Phi“ um einen Tag zu verlängern. Wir durften unsere Rucksäcke im Shop deponieren, während wir uns auf die Suche nach einer Unterkunft machten. Wir liefen gezielt zur ersten Empfehlung und prompt hatte das einfache Guesthouse noch ein letztes Zimmer frei :-) Im Guesthouse logten wir uns ins Internet ein und buchten gleich einen günstigen Transfer in den Norden von Thailand, somit ist sichergestellt, dass wir nicht in den Sog von „Koh Phi Phi“ hineingezogen werden. So macht es Spass, wenn alles wie am Schnürchen läuft. Nach einem Snack in einer nahegelegenen Bäckerei und einem der besten „Ice Coffees“ welche wir jemals hatten, machten wir uns auf den Weg zum „Long Beach“, welcher zu Fuss zirka 20 Minuten entfernt ist. Wir brauchten eine Abkühlung, denn in „Koh Phi Phi“ fühlt es sich 10x heisser an als bisher. Das Dörfchen ist sehr verbauen und eng, kein Wunder steht die Hitze hier! Ach ja, dass es hier stinkt stimmt auch. Die Kanalisation auf der kleinen Insel scheint echt ein Problem zu sein.

Der Weg zum „Long Beach“ führte uns vorbei an drei kleineren Stränden und tollen Bungalow, welche etwas in den Wald hineingebaut wurden. Der Weg zum „Long Beach“ ist sehr naturbelassen, wir waren begeistert, denn auf der angeblich total überlaufenen Insel, hatten wir uns einen unromantischen, gepflasterten Weg vorgestellt.

auf dem Weg zum long beach

Der Strand und das Meer waren wirklich schön und die Anzahl der Leute hielt es sich in einem angenehmen Rahmen. Wir chillten einige Stunden am Strand und genossen das warme Meer.

Long Beach amazing :)

Nach der Wanderung zurück zu unserem Guesthouse, machten wir uns langsam bereit, um etwas Abendessen zu gehen. Die Auswahl ist gross in „Koh Phi Phi“, an jeder Ecke gibt es etwas zu Essen. Die Preise sind zwar etwas teurer als bisher, jedoch immer noch ziemlich günstig. Den restlichen Abend verbrachten wir in einer sehr gemütlichen Strandbar mit guter Livemusik und einer Feuershow, die Stimmung war toll!

Selbstverständlich wollten auch wir nach „Maya Bay“, der Strand am welchem der Film „The Beach“ mit Leonardo DiCaprio gedreht wurde. „Koh Phi Phi“ besteht aus zwei Inseln, „Phi Phi Don“ ist die bewohnbare Insel und „Phi Phi Ley“ die geschützte Insel. „Maya Bay“ befindet sich auf „Phi Phi Ley“. Wie entschieden uns für einen halbtägigen Ausflug mit einen der thai-typischen „long tail boats“ :-) Um 9:00 Uhr ging es los. Wir waren 10 Personen auf dem Boot, was eine tolle Gruppengrösse war. Die „long tail boats“ werden durch handelsübliche Automotoren angetrieben, für einen Auspuff mit Katalysator gibt es keinen Platz, somit werden die Abgase ungefiltert in die Umwelt geschleudert!

Die Motoren der Long Tail Booten

Wir fuhren also los in Richtung „Phi Phi Ley“. „Phi Phi Ley“ ist nur etwas über sechseinhalb Quadratkilometer gross und besteht aus steilen Kalksteinfelsen. Das Wasser um die Insel ist nur etwa 20 Meter tief. Zuerst fuhren wir in eine Bucht. Hier gab es nicht wirklich einen Strand, doch war das Ambiente zwischen den Kalksteinfelsen und dem klaren, ruhigen Meer wunderschön!

Koh Phi Phi Ley

Wir hatten gute 20 Minuten Zeit um in der Bucht zu Baden, Schnorcheln oder es einfach zu geniessen. Danach fuhren wir langsam weiter, den Felsen entlang zu einer anderen kleinen Bucht, in welcher es viele Fische gab. Auch hier hatten wir wieder etwas Zeit um das Wasser zu geniessen. Anschliessend ging es dann weiter zur berühmten „Maya Bay“. Wir staunten nicht schlecht, als wir um den Felsen in die grosse Bucht hineinfuhren! Unzählige Boote und tausende Menschen waren am Strand versammelt! Dass es eine sehr beliebte Touristenattraktion ist wussten wir, dennoch waren wir geschockt über die Masse an Touristen. Unser Boot legte zwischen den anderen Booten an und wir konnten die Insel für eine Stunde geniessen. Ja geniessen ist das richtige Wort, trotz den unzähligen Menschen konnten wir es uns vorstellen wie umwerfend und bezaubernd schön es hier sein muss, oder zumindest war, bevor der Film gedreht wurde! Leider war es unmöglich ein gutes Foto ohne störende Schnellboote oder andere Touristen zu machen – also müsst ihr euch die Boote und Menschen wegdenken ;-) Wir liefen etwas im Wald herum. Der Weg war sandig wie Puderzucker.

Maya Bay - das Setting von The Beach Maya Bay
Maya Bay feinster, weisser, Pulversand

Zurück am Strand unterhielt sich Emanuel länger mit unserem freundlichen Bootfahrer. Er bekam sogar ein Bier zum einheimischen Preis anstatt dem überteuerten Touristenpreis :-) Rochid erzählte Emanuel wie der Tsunami sein Leben, sowie das Leben auf den Inseln verändert hat, wie der berühmte „Maya Bay“ noch vor 20 Jahren aussah und wie korrupt die neue thailändische Regierung ist. Die ehrlichen Worte von Rochid waren sehr beeindruckend, traurig und gleichermassen interessant. Rochid verlor beim Tsunami vor acht Jahren seine Ehefrau sowie seine Eltern.

Auf dem Boot erhielten wir frische Ananas und leckeren gebratenen Reis als Mittagessen und tuckerten langsam zurück nach „Koh Phi Phi Don“. Da zwei Gäste am „Long Beach“ ausgeladen wurden, entschieden wir uns spontan auch gleich hier zu bleiben und noch einmal den Strand für ein paar Stunden zu geniessen. Die Fahrt mit dem „long tail boat“ war wirklich toll, ach was für ein Leben hier im Paradies!

Am Abend assen wir einmal mehr ein günstiges, gutes Thais Gericht und besuchten anschliessend die Partyszene von „Koh Phi Phi“. Die Insel ist wirklich nichts für Familien oder Rentner, hier tummeln sich unzählige junge und viele Backpackers herum. Auf den Strassen werden extrem günstige „Buckets“ verkauft und in jedem Lokal gibt es die breite Auswahl an Trinkspielen. Von den zu günstigen „Buckets“ sollte man jedoch die Finger weglassen. Wir wurden gewarnt, dass es sich beim Alkohol, welcher in Flaschen mit dem Namen bekannter Vodkas oder Whiskeys verkauft wird, um verdünnten, medizinischen Alkohol mit Geschmacksstoffen handelt. Am Strand findet man mehrere Clubs und Bars mit sehr lauter Musik. Jede Kneipe zeigte ihre eigene Feuershow. Wir tranken etwas und beobachten das Geschehen. Zu gerne hätten wir noch länger mitgefeiert, doch leider mussten wir zu Bett, da wir zwei Tauchgänge für den kommenden Tag gebucht hatten.

Pünktlich um 8:00 Uhr standen wir im Diveshop. Da sich eine ganze Schar von Chinesen ebenso für diesen Tauchgang angemeldet hatten und unser Dive Master nicht erschien, war es etwas chaotisch. Schlussendlich sassen wir dann aber auf dem Boot und uns wurde ein Ersatz Dive Master vorgestellt, da der andere angeblich einfach nicht erschienen ist. Uns war das egal, denn unser Dive Master war eigentlich Dive Instructor, sehr nett und sprach Deutsch und Englisch. Der erste Tauchgang fand nochmals bei „Bida“ statt, hier waren wir bereits von „Koh Lanta“ aus einmal getaucht. Diesmal war die Sicht jedoch etwas besser und wir sahen viele, wunderschöne Fische!

bald gehts ins Wasser :)

Die stündige Pause vom ersten zum zweiten Tauchgang fand in der Bucht vom „Maya Bay“ statt. Somit erhielten wir noch einen Gratisblick auf den Strand. Doch auch an diesem Tag war es voll mit Leuten. Vor uns ankerte denn ein riesiges Schiff, welches mit unzähligen Touristen von Phuket kam um hier zu schnorcheln. Wir mussten lachen, denn irgendwie sah es aus wie auf der Titanic kurz vor ihrem Untergang. Wir machten unseren eigenen Spass und sprangen mehrmals von unserem Tauchboot in das warme und extrem salzige Wasser.

Der zweite Tauchgang fand bei „Malong“ statt und war der Hauptgrund für unseren Tauchausflug – denn hier bekamen wir endlich Schildkörten unter Wasser zu sehen! Total sahen wir vier Schildkröten :-) Somit war auch der zweite Tauchgang super und wir genossen den halben Tag auf und unter dem Wasser sehr! So lässt es sich doch gut Leben, oder? ;-) Nach 14:00 Uhr waren wir zurück im Tauchladen und wir liefen noch etwas im Dorf herum. Abends assen wir einen Snack am Strassenrand und mischten uns noch etwas unter das Partyvolk.

Bilder: Koh Phi Phi

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