Luang Prabang

Am späteren Mittwochnachmittag kamen wir in „Luang Prabang“ an. Zu sechst hatten wir das gleiche Guesthouse in im Voraus gebucht. Wir checkten ein, duschten und machten uns gleich auf dem Weg in die Stadt. Nach einem Apéro in einem Restaurant am Mekong liefen wir zum Nachtmarkt. Neben viel handgefertigten Schnick-Schnack gab es auch einige Essensstände. Das Prinzip bei den meisten Essensständen ist einfach, man zahlt pro Teller 10’000 KIP, schöpft was man mag und auf Wunsch wird es erwärmt. Das Essen schmeckte uns sehr gut. Emanuel und Steve waren von den Grillständen angetan wo es Poulet, Fisch und anderes Fleisch als Spiess (das Stück Fleisch ist zwischen zwei Holzsticks eingeklemmt) zu kaufen gab. Nach dem Essen waren wir alle etwas müde und gingen bald zu Bett.

Das Buffet am Nachtmarkt

Übrigens, die Währung in Laos heisst KIP. 10‘000 KIP sind umgerechnet CHF 1.20. Nach einem Gang zum Geldautomaten sind wir jeweils Millionäre, leider kann pro Bezug in der Regel nur eine Million abgehoben werden, was etwas mühsam ist.

Wir trafen uns am Donnerstagmorgen, wie verabredet um 09:00 Uhr mit Tina und Steve zum Frühstück. Das deutsche Paar hatte andere Pläne. Zu viert suchten wir nach einem gemütlichen Café, wir genossen die feinen Ice Coffees und das gute Frühstück. Wir alle hatten an diesem Tag den gleichen Wunsch, wir wollten den nahegelegenen Wasserfall besichtigen. Wir verglichen die Preise für die Motorroller, mussten aber feststellen, dass die Preise in „Luang Prabang“ für einen Scooter über drei Mal so hoch sind wie zuvor in Thailand. Auch sonst waren die Preise in „Luang Prabang“ etwas höher, als wir erwarteten. Wir entschieden uns ein Tuk Tuk zum Wasserfall zu nehmen. Wir handelten mit dem Fahrer einen Preis von 50‘000 KIP pro Person aus, dafür wartet er drei Stunden bei den Wasserfällen auf uns, um uns zurück in die Stadt zu bringen, was perfekt war. Wir holperten im Tuk Tuk über die Strasse, zum etwa 29km entfernten Wasserfall „Kuangsi Waterfall“, welchen wir kurz vor 12:00 Uhr erreichten.

Auf einem schmalen Pfad liefen wir durch den Wald in Richtung Wasserfall. Auf dem Weg dorthin liefen wir an einem Rescue center für Bären vorbei. Hier werden Bären, welche als Strassenattraktion genutzt wurden, hingebracht und gepflegt.

Die Bären beim Kuangsi Waterfall

Wir liefen weiter und sahen von weitem wie etwas zwischen den Bäumen durchschimmert. Als wir vor dem ersten „Schwimmbecken“ des Wasserfalls standen, waren wir sprachlos. Das Wasser war türkis und einfach nur wunderschön. Wir konnten es nicht erwarten und hüpften gleich ins kühle Nass. Nach dem wir uns etwa eine Halbestunde im Wasser vergnügten, liefen wir weiter hinauf. Das Ganze muss man sich so vorstellen, zuoberst ist der riesige Wasserfall, das Wasser wird in einem ersten grossen Becken aufgefangen. Von da aus läuft das Wasser als Bach weiter zum nächsten Becken, wo es als kleiner Wasserfall hineinfliesst. Insgesamt hatte es zirka sieben Becken, grössere und kleinere, in einigen durfte man baden, in anderen nicht. In einem grossen Schwimmbecken gab es einen „Swing“, die Jungs konnten es sich nicht entgehen lassen und schwangen sich selbst einige Male ins Wasser :-) Einige Zeit später liefen wir noch weiter hinauf bis zum grossen Wasserfall.

Den ganzen Nachmittag am Wasserfall waren wir begeistert. Wir hatten einige schöne Bilder gesehen, aber den Wasserfall mit eigenen Augen zu sehen und in diesen Pools zu schwimmen übertraf unsere Erwartungen bei weitem.

Kuangsi Waterfall, einfach wow sooo schön :)
Kuangsi Waterfall, ein Traum JUMP

Pünktlich um 15:00 Uhr waren wir zurück beim Tuk Tuk und wurden zurück in die Stadt gefahren. Da wir die Stadt als eher teuer empfanden, entschieden wir vier uns spontan „Luang Prabang“ am kommenden Morgen zu verlassen und buchten in einer Travel Agency das Busticket.

Uns wurde empfohlen, den Sonnenuntergang beim Tempel auf dem Hügel mitten in der Stadt, zu betrachten. Wir brachten unsere Badesachen zurück ins Guesthouse und machten uns, immer noch mit Tina und Steve zusammen, auf dem Weg zum Tempel. 328 Tritte sind es um auf den Hügel zu kommen, eigentlich keine grossartige Sache doch die Hitze erschwerte das Ganze. Wir genossen den Sonnuntergang und die Aussicht auf die Stadt und den Mekong.

auf dem Mekong mit Sonnenuntergang

Anschliessend ging es die 328 Tritte wieder hinunter zum Nachtmarkt, wo wir Bea und Elias das deutsche Paar, wieder trafen. Zu sechst assen wir nochmals beim gleichen Buffet. Steve und Emanuel bestellten sich jeweils einen gegrillten Fisch, der angeblich vorzüglich schmeckte. Obwohl wir bereits etwas müde waren, liessen wir uns überreden noch etwas Trinken zu gehen. Wir liefen zum Fluss, wo es ein Restaurant nach dem Anderen gibt. In „Luang Prabang“ gibt es kein richtiges Nachtleben, hier schliesst alles um 23:00 Uhr. Die Restaurants haben leider nur selten Musik und sind in der Regel eher leer. Das stört jedoch wenig, wenn man zu sechst unterwegs ist. Todmüde vom langen Tag schleppten wir uns zurück ins Zimmer und wollten nur noch schlafen denn wir wussten, dass wir nur wenig davon bekommen werden.

Um 5:00 Uhr klingelte der Wecker am Freitag. Mit Tina und Steve machten wir uns auf den Weg ins Zentrum, unterwegs kauften wir uns noch einen feinen Ice Coffee. Es war noch dunkel, doch sahen wir bereits einige Leute, mit einem Korb voller Essen am Strassenrand sitzen. Wir warteten etwas und kurz nach 6:00 Uhr kamen die Mönche in einer Reihe aus dem Tempel. Sie liefen die Strasse entlang und sammelten die Essensspenden der Bevölkerung. Dieses Ritual findet täglich statt und ist auch in anderen Städten Tradition.

sie halten ihre Essensgabe bereit Mönche sammeln ihre Essensgabe

Nach dem Spektakel liefen wir zurück zu einem der vielen Essensstände, wo wir uns ein super leckeres Laos Sandwich kauften. Die Laoten sind die Könige im Sandwich zubereiten. Zurück im Guesthouse, packten wir unsere Rucksäcke und fuhren mit Tina und Steve im nächsten Tuk Tuk zur Busstation.

„Luang Prabang“ ist eine herzige Stadt und hat uns sehr gut gefallen. Wir hätten es uns durchaus vorstellen können noch ein bis zwei Tage länger zu bleiben, doch wollten wir unbedingt mit Steve und Tina, die leider etwas unter Zeitdruck stehen, weiterziehen.

Bilder: Luang Prabang

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