Vang Vieng

Vergangenen Freitag warteten wir am Busbahnhof in „Luang Prabang“ auf unseren Transfer nach „Vang Vieng“. Wir waren etwas zu früh da, somit warteten wir bis es losging. Wir hatten reservierte Sitzplätze die Nummern eins bis vier, welche zuvorderst waren und somit hatten wir die beste Aussicht im ganzen Bus.

Busfahrplan Die beste Plätze :)

Die Fahrt von “Luang Prabang” nach “Vang Vieng” war sehr sehr kurvig, aber landschaftlich wunderschön. Wir fuhren über unzählige Berge die kurvige Passstrasse hinauf und wieder herunter, vorbei an Feldern mit Sicht auf die Berge im Hintergrund. Immerwieder kamen wir an kleinen Dörfern vorbei, die mehrheitlich aus Strohhütten bestanden. Die Strohhütten befinden sich auf einem Landstreifen zwischen der Strasse und dem Abgrund, mit einer prächtigen Aussicht ins Tal. Frauen am Strassenrand waschten ihre Kleider von Hand, während Kindern nebenzu nackt duschten. Männer hackten Holz und überall lagen Tücher mit Bohnen und Blätter in der Sonne zum Trocknen. Nur zugern hätten wir alles fotografiert, doch die holprige und kurvige Strasse und die dreckigen Fenster machten dies leider unmöglich. Bei diesem Transfer war das Mittagessen inbegriffen. Wir dachten, dass wir irgendwann um 12 Uhr irgendwo anhalten werden – falsch gedacht! Jede Stunde hielt der Bus irgendwo, aber Mittagessen gab es erst um 15 Uhr. Die Busfahrt war etwas ermüdend, Steve und Tina verschliefen einen Grossteil der Fahrt, aber auch wir waren nicht immer wach. Gegen 17 Uhr kamen wir dann endlich an, eigentlich hätten wir bereits um 15 Uhr dort sein sollen, aber wir wissen mittlerweile, dass alle Angaben hinten und vorne nicht stimmen.

Ein Tuk Tuk brachte uns ins zirka drei Kilometer entfernte Dorfzentrum, wo wir ziemlich zügig eine Unterkunft fanden. „Vang Vieng“ war einst das „Mallorca“ von Laos. Das Tubing lockte jährlich tausende Reisende in das kleine Dorf. Für alle die nicht wissen was Tubing ist und oder was in „Vang Vieng“ abging: Beim Tubing bekommt man einen grossen Gummiring, wird dann mit einem Tuk Tuk zum etwa vier Kilometer entfernten Start gebracht und lässt sich damit den Fluss hinunter treiben. Etwa alle 50 Meter befand sich am Flussrand eine Bar, wo man Bier oder ganze Buckets kaufen konnte. Es wurde getanzt und gefeiert, auch die vielen Trinkspiele wie BierPong waren sehr beliebt. Bei den Bars gab es Wasserrutschen und Swings. Wer mag, kann sich davon Videos bei YouTube anschauen. Leider gab es aber es jedes Jahr mehrere Tote, hauptsächlich Australier. Sie ertranken im Alkoholrausch oder schlugen beim Schwingen ins Wasser auf einen Stein auf, da das Wasser zu wenig tief war. Im vergangenen November wurde die Laotische Regierung von der Australischen Regierung aufgefordert das Tubing zu schliessen. In Wirklichkeit wurde das Tubing nicht geschlossen, dafür wurden jedoch sämtliche Bars am Flussufer, sowie auch alle Rutschbahnen, Swings und andere Stände abgerissen.

Die Folgen davon sind, dass unzählige Backpackers ausbleiben, die Einnahmen im Dorf sanken und damit auch die Zimmerpreise. Es gibt hunderte Zimmer, viele Bars und Restaurants, aber leider nur noch einige Backpackers die dennoch nach „Vang Vieng“ kommen, wie wir. Obwohl abends in den Bars nur wenig los ist, liessen wir uns die Stimmung nicht verderben. Wir verbrachten den Abend mit Tina und Steve in der „Aussie Bar“ und hatten wie immer viel Spass.

Am Samstagmorgen trafen wir uns wieder zum Frühstück. In „Vang Vieng“ wird in jedem Restaurant den ganzen Tag die TV-Serie „Friends“ gezeigt. Das Frühstück war leider nicht wirklich gut, aber auch das konnte unsere Stimmung nicht drücken, denn heute war Tubing angesagt. Nach dem Frühstück machten wir uns ready, nur in Badehosen und T-Shirt liefen wir zur Registration. Jeder von uns musste 55‘000 KIP für die Ringmiete und 60‘000 KIP Depot bezahlen und erhielt mit wasserfestem Filzer eine Nummer auf die Hand geschrieben. Selbstverständlich mussten wir noch eine Verzichtserklärung und andere langweilige Regeln unterschreiben.

Überall läuft die TV-Serie Friends Lets go tubing
Die Regeln Ready to go

In der Ringmiete war die Fahrt mit dem Tuk Tuk bereits inbegriffen, nur einige Minuten später ging es auch bereits los. Die Fahrt dauerte nur wenige Minuten. Wir wurden unmittelbar beim Fluss ausgeladen. Mit dem Ring liefen wir noch etwas flussaufwärts und sprangen dann irgendwann auf unsere Ringe und liessen uns treiben. Wir hatten Glück und drei Bars waren seid ein bis zwei Wochen wieder offen, leider ohne Swings und Rutschbahnen. So konnten wir doch ab und an von unseren Ringen absteigen und ein Bierchen geniessen. Auch wenn nicht annähernd so viel los war, wie einst zuvor, hatten wir viel Spass. Wir genossen die Musik in den Bars und auf dem Fluss traf man schnell auf andere, welche es ebenfalls in guter Stimmung waren. Wir hätten nie gedacht, dass wir für die Strecke ganze sechs Stunden benötigen werden. Kurz vor 18 Uhr gaben wir unsere Tubing Ringe wieder zurück.

Wir sind bereit Tubing
Bier time! Bier trink spielchen

Zurück im Guesthouse machten wir uns frisch und trafen uns zum Abendessen. Wir hatten alle richtig Hunger. Da das Essen in der „Aussie Bar“ am Vorabend gut war, entschlossen wir spontan nochmals dorthin zu gehen. Etwas später gingen Tina und Sara zurück ins Zimmer, während Steve und ich uns noch eine „Laos Massage“ gönnten.

Am Sonntag trafen wir die beiden Engländer um 09:00 Uhr zum Frühstück, es regnete und zwar so richtig. Sara und ich konnten uns nicht mehr erinnern, wann wir das letzte Mal einen vollen Regentag hatten! Eigentlich wollten wir nach dem Essen zwei Roller mieten, zu einer wunderschönen Lagune fahren und dort den Tag geniessen. Während dem wir assen, diskutierten wir Alternativen. Leider war die Wetterprognose für die nächsten drei Tage schlecht, so lange wollten auch Sara und ich nicht auf eine Lagune warten. Spontan entschieden wir uns, zu viert den 13:00 Uhr Bus zu nehmen und das regnerische „Vang Vieng“ bereits wieder zu verlassen.

Bilder: Vang Vieng

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