Hong Kong

Am Sonntag um zirka 14:30 Uhr machten wir uns langsam auf. Ein Taxi hätte uns umgerechnet CHF 14.- gekostet, der Bus jedoch nur 70 Rappen, zusammen versteht sich. Leider konnte uns niemand sagen, wie lange der Bus von Hanoi zum Flughafen hatte, somit gingen wir sehr früh los. Nach etwas suchen, fanden wir die Bushaltestelle. Unser Bus Nummer 17 fuhr uns vor der Nase ab, was jedoch nicht schlimm war, da der nächste in 15 Minuten kam. Wir beobachteten wie sich die Leute auf die Busse stürzten, wenn dieser stoppte. Jeder wollte sich einen Sitzplatz ergattern, dabei wurde keine Rücksicht auf die Leute genommen, welche aussteigen wollten.

Als der Bus einfuhr machten wir uns bereit, schliesslich wollten auch wir einen Sitzplatz haben. Die kleinen Vietnamesen drängten sich in den Bus hinein und überholten uns schon fast zwischen den Beinen durch beim Einsteigen. Trotzdem bekamen wir auch noch zwei Sitzplätze nebeneinander. Während der Fahrt füllte sich der Bus, wir blieben jedoch die einzigen Ausländer. Nach 75 Minuten erreichten wir den Flughafen. Wir mussten eine knappe Stunden warten, bis wir für den Flug einchecken konnten. In weiser Absicht assen wir noch etwas und warteten bis es Zeit zum Einsteigen war.

Take off to Hong Kong

Der Flug war mehr als pünktlich wir starteten um 19:25 Uhr etwa 10 Minuten zu früh. Der versprochene Snack im Flugzeug war ein HotDog ähnliches Brötchen, welches ungeniessbar war. Ansonsten war der Flug in Ordnung. Wir landeten zirka 20 Minuten zu früh in „Kong Hong“. Nun ging alles sehr fix, bei der Immigration erhielten wir einen kleinen Zettel in den Pass und gingen weiter zum Gepäck. Das Gepäck war schneller als wir, die letzten 50 Meter musste ich noch rennen, damit ich unsere Rucksäcke noch vom Band holen konnte. Weiter gingen wir zum „Airport Express“, bevor wir die Tickets kaufen konnten, mussten wir beim ATM noch „Hong Kong Dollar“ beziehen. Kaum hatten wir den Zug bestiegen, schlossen die Türen und der Zug fuhr los. Der moderne Zug gab uns einen kleinen Vorgeschmack auf die Stadt. Anhand von kleinen LED Leuchten wussten wir bei welcher Station wir sind und wie lange die Fahrt noch dauert. 25 Minuten später erreichten wir „Hong Kong City“. Wir schnappten uns den kostenlosen Shuttle, welcher diverse Hotels anfuhr. Kaum hatten wir uns gesetzt, ging es auch schon los. Am Steuer des Busses sass das asiatische Pendant von Michael Schuhmacher, welcher uns im Eiltempo durch die Stadt fuhr. Wir stiegen beim „Park Hotel“ aus und liefen den Rest zu unserem Hostel, wo Andrea eine ehemalige Arbeitskollegin von Sara bereits auf uns wartete. Wir brauchten bloss etwas mehr als eine Stunde, seit wir das Flugzeug verliessen bis wir im Hostel ankamen, alles klappte wie am Schnürchen.

Zugticket kaufen der moderne Express Hong Kong Zug

Andrea hatte sich in unserem Dreierzimmer bereits etwas eingerichtet. Das Zimmer war modern und schön, jedoch keine 10 Quadratmeter gross inklusive Badezimmer. Wir platzierten unsere Rucksäcke und gingen noch in eine Bar etwas trinken.

Nach einer eher kurzen Nacht machten wir uns am Morgen auf um die Stadt zu besichtigen. Die Hochhäuser prägen das Ortsbild. Hier leben über 7 Millionen Leute auf kleinster Fläche. „Hong Kong“ gilt nach Monaco zu den dichtbesiedelsten und als die Stadt mit den höchsten Lebenshaltungskosten der Welt. Zuerst besichtigten wir die „Avenue of Stars“, welche sich beim „Victoria Harbor“ befindet. Die „Avenue of Stars“ ist der asiatische Abklatsch vom „Hollywood Boulevard“, hier werden ausschliesslich asiatische Berühmtheiten mit Handabdrücken im Boden verewigt.

Stars of Avenue Jackie Chan

Von dieser Promenade aus, hat man einen sehr guten Ausblick auf die Skyline von „Hong Kong Island“. Obwohl es ziemlich viele Leute hatte, genossen wir den Spaziergang. Wir liefen weiter zum „Victoria Harbor“, wo sich im Moment die weltberühmte 16.5 Meter grosse, gelbe Gummiente steht. Die Gummiente ist das Werk des niederländischen Künstlers Florentijn Hofman und soll weltweit für Frieden sorgen.

Skyline von Hong Kong die Ente :-)

Mit der „MTR“, der Untergrundbahn von „Hong Kong“, ging es dann weiter. Wir besichtigten den Tempel „Man Mo“. Im Inneren des Tempels brannten zig Räucherstäbchen, einige davon waren spiralförmig und hingen von der Decke hinunter. Im Tempel war in richtiger Qualm von den vielen Räucherstäbchen. Bei diesen Düften und Qualmen glaube ich schon, dass der eine oder andere, welcher mehrere Stunden am Beten ist, den lieben Gott zu sehen bekommt :-) Etwas beduselt liefen wir noch etwas durch die Stadt und bestaunten die tollen Häuser. Im Gegensatz zu den letzten Monaten hängen hier überall Verbotsschilder, vorwiegend handelt es sich um Rauchverbote. Ganz Südostasien ist von kleinen Motorrädern belagert, hier in “Hong Kong” muss man diese suchen. Wir legten bei „Starbucks“ eine Pause ein und entspannten unsere Füsse ein bisschen.

Frisch motiviert liefen wir zu den „Mid-Levels Escalators“, dem grössten System überdachter Rolltreppen im Freien. Sie verbinden den „Central“ und den „Western District“. Dank den Rolltreppen können die Leute zu Fuss bergab zur Arbeit und bergauf wieder nach Hause kommen. Die „Mid-Level Escalators“ sind über 880 Meter lang und überwinden 135 Höhenmeter. Um einmal den ganzen Weg mit der Rolltreppe zu fahren, benötigt man zirka 25 Minuten! Morgens von 06:00 bis 10:00 Uhr fahren die Rolltreppen abwärts, nachmittags und abends fahren sie aufwärts. Wer gegen den Strom schwimmt, muss die Treppen neben zu benutzen. Das System wird täglich von 55‘000 Menschen benutzt. Wir benutzten wir Rolltreppen und liefen den Rest zur Talstation vom „Peak Tram“, eine Standseilbahn welche auf den „Victoria Peak“ führt. Die Warteschlange war endlos, zudem wurde das Wetter ebenfalls immer schlechter. Wir entschieden uns den „Victoria Peak“ an einem anderen Tag zu besuchen und kehrten langsam in unser Hostel zurück. Auf gutheissen der Angestellten des Hostels gingen wir in ein nahegelegenes Restaurant Abendessen. Leider war dieser Tipp ein grosser Reinfall. Als Entschädigung gingen wir noch etwas trinken, bevor wir dann in unser Zimmer zurückkehrten.

Am Montagmorgen brachten Sara und ich unsere Pässe zu einer Agentur, welche ausschliesslich Visas für China organisiert. Gemäss einigen Recherchen ist diese Agentur zuverlässig. Wir gaben unsere Pässe am Morgen um 08:30 Uhr ab und konnten sie ab 14:00 Uhr wieder abholen. Wir holten kurz Andrea ab und gingen zusammen Frühstücken. Danach fuhren wir mit der „MTR“ direkt zur Talstation der „Ngong Ping 360“ Seilbahn. Mit dieser 5.7km langen Seilbahn gelangt man zum „Tian Tan Buddha“, einer 34 Meter hohen Bronzestatue. Die Seilbahn kostete stolze CHF 30.-, da Sara und ich in den letzten Wochen bereits hunderte Buddhas gesehen hatten und das Wetter immer noch ziemlich schlecht war, entschieden wir uns in die Stadt zurückzukehren. Andrea ging alleine hinauf und besichtigte die riesige Buddha Statue und die umliegende Natur, zumindest soweit sie sah.

In der Zwischenzeit besorgten wir zwei Elektronikprodukte, welche in „Hong Kong“ bekanntlich sehr günstig sein sollen, da hier keine Steuern auf diese Produkte erhoben werden. Da Saras kleine Digitalkamera in den vergangen Wochen immer mehr Anzeichen machte, dass das Ende naht, ersetzen wir diese durch ein neues Modell. Der Preis für die Kamera war zwar etwas teurer als in der Schweiz, dafür erhielten wir einen zusätzlichen Akku, eine Tasche, ein kleines Stativ, einen Kartenleser und eine Speicherkarte. Schlussendlich war der Deal also sehr gut. Sara hat eine riesen Freude an der neuen Kamera, welche wieder schnell und zuverlässig funktioniert. Für mich kauften wir noch einen Barttrimmer, da mein altes Gerät vor zirka sechs Wochen das zeitliche segnete. Insgesamt sind wir zufrieden mit den Einkäufen, jedoch dachten wir, dass die Auswahl grösser und die Preise kleiner sind. „Hong Kong“ ist definitiv nicht (mehr) das Shopping Paradies für Elektronikprodukte.

Zurück im Hostel trafen wir Andrea.  Es war bereits späterer Nachmittag, das Wetter war immer noch suppig. Wir relaxten ein bisschen und gingen dann frühzeitig hinaus um Abendessen. Auf der anderen Strassenseite von unserem Hostel, befand sich ein Restaurant, vor welchem jeden Abend unzählige Leute anstanden um einen Tisch zu erhalten. Da es noch früh war, hatte es noch einige wenige Tische frei. Da so viele Leute nicht falsch liegen konnten, entschieden wir dort essen zu gehen. Es war grossartig, wir waren alle total happy mit dieser Entscheidung.

yummy Abendessen

Nach dem Essen liefen wir hinunter zum Hafen. Jeden Abend um 20:00 Uhr findet eine Lightshow statt, welche wir uns nicht entgehen lassen wollten. Wir ergatterten uns einige gute Plätze und genossen die nächtliche Sicht auf die Skyline von „Hong Kong Island“, während wir auf die Show warteten. Pünktlich um 20:00 Uhr startete die 15 minütige Laser- und Lichtshow, welche von Informationen und Musik begleitet wurde. Die Show war in Ordnung, wiederspiegelte jedoch nicht das technologisch hochstehende „Hong Kong“. Nach der Show liefen wir weiter zum Nachtmarkt „Temple Street Night Market“. Hier hatte es sehr viele Leute. Am Markt gab es nichts, was es nicht gibt. Alle Stände waren voll mit Ramsch, wir kauften uns einen kleinen Adapter. Wir setzten uns in einem der vielen Strassenrestaurants und bestellten uns Frühlingsrollen sowie eine Runde Bier und liessen den Abend ausklingen.

Lasershow in Hong Kong Tempel Street Market

Am Dienstagmorgen entschieden wir uns den „Victoria Peak“ zu besuchen und hofften auf besseres Wetter, damit wir auch etwas von der Stadt sehen. Der „Victoria Peak“ ist ein 552 Meter hoher Berg, unmittelbar hinter „Hong Kong“. Berühmt ist der Berg für seine Lage und seine spektakuläre Aussicht. Hinauf fährt das „Peak Tram“, eine Standseilbahn die 1888 eröffnet wurde. Mittlerweile wird auf Schweizerqualität gesetzt, die Trams werden von der Thuner Firma „von Roll“ hergestellt. Apropos Schweiz und Europa, die Schweiz ist in ganz „Hong Kong“ sehr gut vertreten. An jeder Strassenecke gibt es einen „Swatch“,  „ICW“, „Victorinox“, „Bally“ Store und wie sie alle heissen. Jeder Einwohner der etwas von sich hält, fährt ein europäisches Auto. Ganz hoch im Kurs sind die deutschen Marken „Audi“, „Mercedes Benz“ und „BMW“. Selbstverständlich sieht man auch „Lamborghini“, Ferrari“ und Luxuskarossen von „Jaguar“ und Bentley“. Selten die billigsten Modelle der verschiedenen Marken, aber oft die teuersten. Zurück zum „Victoria Peak“. Zum Glück hatte es an diesem Morgen nicht so viele Leute, welche dieselbe Idee wie wir hatten. Die Fahrt auf den Hügel dauert nur knapp 10 Minuten, ist jedoch sehr steil. Oben angekommen befanden wir uns in einer riesigen Nebelwolke, wir sahen kaum die Gebäude um uns herum. Wir liefen etwas herum und warteten auf bessere Zeiten, welche tatsächlich kamen. Nach etwa einer Stunde riss das Wetter auf. Wir sahen bis zur Stadt hinunter. Wir stürmten gleich zur Aussichtsplattform hinauf und genossen die Aussicht auf „Hong Kong“. Wie man auf den Bildern sehen kann, gaben wir uns mit wenig zufrieden, aber um diese Jahreszeit muss man ein riesen Glückspilz sein, um „Hong Kong“ bei Sonne zu erleben.

die Aussichtsplattform Hong Kong von oben

Wir verweilten knapp zwei Stunden auf dem Hügel und genossen vor allem die zweite Stunde, als wir Sicht auf die Metropole hatten. Mit der Standseilbahn ging es dann wieder zurück in die City in Richtung Hafen mit Absicht „Hong Kong“ zu verlassen.

Bilder: Hong Kong

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