Kanazawa

Nach einer guten Nacht, dank der kühlen, frischen Bergluft verliessen wir am Sonntagmorgen „Takayamo“. Wir liefen vollbeladen zum zirka 20 Minuten entfernten Bahnhof. Die Tickets nach „Kanazawa“ hatten wir bereits nach unserer Ankunft organisiert. Leider fahren hier im Hochland keine super schnellen Shinkansen, aber auch die normalen, lokalen Züge sind sehr flott unterwegs. Wir fuhren zuerst 1.5 Stunden nach „Toyama“, wo wir umsteigen mussten. Danach ging es nochmals 30 Minuten, bis wir in „Kanazawa“ ankamen.

Zug Unterwegs nach Kanazawa

In „Kanazawa“ buchten wir ein schönes Hotel, da es günstiger war als alle Hostels, die wir angeschaut hatten. Das Hotel war nur 3 Minuten vom Bahnhof entfernt. Als wir kurz vor 14:00 Uhr einchecken wollten, schaute uns die Dame am Empfang ganz verdutzt an und meinte dass Check-in erst um 15:00 Uhr ist. Die Japaner sind wirklich ein sehr nettes und höfliches Volk, aber sie sind die grössten Bünzlis auf dieser Welt. Wir deponierten unsere Rucksäcke und gingen.

Wir besuchten den nahegelegenen Markt „Omi-cho“. Leider war das Geschehen bereits vorüber und nur noch einige Stände hatten geöffnet. Wir liefen über die Einkaufsstrasse zurück in unser Hotel. Die Einkaufsstrasse war totenleer. „Kanazawa“ ist wohl nicht der „place to be“ ;-)

Omi-cho Market Omi-cho Market

Wir verweilten etwas im kleinen, aber schönen Zimmer bis wir ins gegenüberliegende Einkaufszentrum Abendessen gingen. Das Einkaufszentrum wurde uns mehrfach empfohlen. Im 6. Stock befanden sich ausschliesslich Restaurants. Es gab japanische, chinesische, koreanische, italienische und indische Küche zur Auswahl. Wir entschieden uns für ein japanisches Restaurant. Eine Menükarte in Englisch gab es nicht, aber das Restaurant hatte die meisten Menüs in einem Schaufenster ausgestellt, so baten wir den jungen Kellner mit uns hinauszukommen und bestellten indem wir auf das gewünschte Menü zeigten :-) Das Essen war sehr gut, wie bisher immer in Japan. Die japanische Küche ist sehr vielseitig, neben bekannten Speisen wie Sushi oder anderem rohen Fisch, bieten sie von Reis- und Nudelgerichten über eine Art Hackbraten, viele Suppengerichte, Currys, klassische Fleischgerichte und noch vieles mehr.

Saras Abendessen Emanuels Abendessen

Am Montagmorgen durfte ich im Bett liegen bleiben und Sara organisierte Kaffee und Gebäck. Wir genossen ein leckeres Geburtstagsfrühstück im Bett. An der Touristeninformation kauften wir Tickets für den „Kanazawa Loop Bus“. Dieser Bus fuhr alle Sehenswürdigkeiten an, insgesamt stoppte er an 19 Stationen. Nach Belieben konnte man bei den Station aus- oder einsteigen. Unser erster Stopp war beim „Higashi Chaya District“, hier leben angeblich „Geishas“. Jedoch sagte uns bereits der Herr bei der Touristeninformation, dass wir Glück haben müssen, um eine „Geisha“ zu sehen. Das Glück wurde uns verwehrt, so besichtigten wir nur die klassischen Gebäude und gingen weiter.

Kanazawa Loop Bus Higashi Chaya District

Unseren zweiten Halt machten wir beim „Kanazawa Castle Park“. Ein grosses Schloss, welches sich in der Mitte der Stadt befindet. Zu unserem Erstaunen war der Eintritt kostenlos. Wir liefen etwas herum und sahen uns die sehr guterhaltene Anlage an. Entgegen unserer Erwartungen gab es viel mehr Park als Schloss zu sehen. Es war wieder ein sehr angenehmer Tag, so schlenderten wir ein wenig. Nach einer Stunde verliessen wir die Parkanlage wieder und liefen zum „Kenroku-en Garden“, welche sich auf der gegenüberliegenden Strassenseite befand. Hier mussten wir jeweils 300 Yen Eintritt bezahlen. Beim „Kenroku-en Garden“ handelt es sich, wie der Name bereits verrät, um einen grossen japanischen Garten. Alles war sehr sauber und bis ins Detail gepflegt. Innerhalb der Anlage gab es einige Dinge zu sehen, somit liefen wir den ganzen Park ab.

Kanazawa Castle Park Kanazawa Castle Park
Kenroku-en Garden Kenroku-en Garden

Nach einiger Zeit verliessen wir den Garten und sprangen auf den nächsten Bus, welcher uns ins Stadtzentrum fuhr. Das Stadtzentrum war nichts spezielles, wir setzten uns hin und tranken etwas. Zu Fuss besichtigten wir den „Naga-machi Buke Yashiki District“, auch als Samurai Viertel bekannt. Wenn wir Samurai hören, denken wir immer an Kämpfer oder Krieger, was jedoch nicht der Tatsache entspricht. Samurai bezeichnet lediglich die disziplinierten und gebildeten Menschen, welche nach der Samurai Tradition leben. Dies wiederum können ganz normale Geschäftsleute, Bäcker oder vor allem Sushi Meister sein.

Nach der Besichtigung liessen wir uns zum Bahnhof zurückfahren und gingen in unser Hotel. Wir waren bereits wieder müde. Irgendwie verspüren wir seit Japan eine Frühlingsmüdigkeit. Als ich mich ins Internet einloggte, erfreute ich mich über alle Glückwünsche, via E-Mail, WhatsApp, SMS, Homepage und Facebook! Wir entspannten uns etwas und gingen später noch einmal ins gegenüberliegende Einkaufszentrum Abendessen. Nochmals entschieden wir uns für die japanische Küche, jedoch ein anderes Restaurant. Auch hier gab es kein englisches Menü, aber die Bilder in der Menükarte halfen bei der Auswahl. Gerne hätten wir in einer Bar auf meinen Geburtstag angestossen, doch „Kanazawa“ ist eher eine Geisterstadt. So kauften wir uns in einem Shop zwei Getränke und feierten im Hotelzimmer noch etwas.

Emanuels Essen Saras Essen

Bilder: Kanazawa

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