Nara

Am Dienstagmorgen verliessen wir „Kanazawa“  und fuhren zwei Stunden mit dem Zug namens „Thunderbird“  direkt nach „Kyoto“.  In „Kyoto“ angekommen fuhren wir weitere zwei Stationen mit der Metro zu unserem Hostel, wo wir um 14:00 Uhr ankamen. Auch hier ist Check-In erst um 15:00 Uhr, somit mussten wir warten. Da es regnete, hatten wir keine Lust uns die Zeit mit Sightseeing herumzuschlagen und setzten uns in den grossen Aufenthaltsraum des Hostels. Später konnten wir dann das Zimmer beziehen. Japan ist wirklich ein teures Pflaster. In diesem Hostel hatten wir uns ein Zimmer mit zwei Einzelbetten gebucht, das Badezimmer wird mit den anderen Gästen geteilt. Das war die günstigste Variante für ein privates Zimmer, welches wir in „Kyoto“ finden konnten. Die zwei Betten waren ein Kajütenbett in einem sechs Quadratmeter grossen Zimmer mit einem Fenster, welches 10 Zentimeter von der nächsten Hausmauer entfernt ist. Dafür bezahlten wir CHF 60.- pro Nacht. Im nahegelegenen Supermarkt kauften wir für unser Abendessen ein und freuten uns wieder auf das kochen :-)

Das Hostelzimmer in Kyoto

Von „Kyoto“ aus unternahmen wir am kommenden Tag einen Tagesausflug nach „Nara“. „Nara“ liegt rund 40 Kilometer entfernt von „Kyoto“ und war einst die Hauptstadt von Japan. „Nara“ ist bekannt für die vielen alten Tempel, Schreine und Ruinen wovon die meisten sich im „Nara Park“ befinden. Mit dem Zug fuhren wir knapp eine Stunde dahin. Angekommen an der Station machten wir kurz einen Stopp am Touristen Informationsschalter. Die nette Japanerin gab uns eine Karte und erklärte uns kurz, wo was zu finden ist.

Da für den Mittwoch immer noch Regen vorausgesagt war, freuten wir uns über den bedeckten, aber trockenen Himmel. Der Park ist sehr gross und man kann sich darin einige Stunde die Füsse vertreten. Die Attraktionen in diesem Park sind nebst den Tempeln und Schreins, die wilden Rehe die umher spazieren. Die Rehe sind überall, vor und in den Tempeln, auf der Strasse, auf den Gehwegen, einfach überall. Die Bambies sind in „Nara“ heilig und somit geschützt. Diesen Schutz verdanken sie  einer alten Legende: Eine Kriegsgottheit kam auf einem Reh nach „Nara“, um die neue Hauptstadt zu schützen. Die Rehe haben sich an die Menschen gewöhnt, sind extrem Zahm und kommen gerne neugierig auf einem zu. Kein Wunder denn an jeder Ecke werden Tierkekse an die Touristen verkauft, die damit die Rehe füttern.

Bambies Sie sind sehr zahm

Wir liefen an der „Tree Story Pagoda“ und „Five Story Pagoda“ vorbei und waren bereits umzingelt von hunderten von Schulkindern. Hier in Japan scheint das wohl an der Tagesordnung zu liegen, dass die Schulen nur noch Tagesausflüge machen, anstatt im Klassenzimmer zu unterrichten ;-) Weiter im Innern des Parks kamen wir zum „Todaiji Tempel“, wo sich eine riesige Buddha Statue befand. Der Tempel ist das grösste aus Holz gebaute Gebäude. Nebst dem Buddha befanden sich auch noch andere riesige Statuen darin.

Der Todaiji Tempel der riesiger Buddha
riesige Statuen befanden sich im Tempel riesige Statuen befanden sich im Tempel

Wir liefen etwas den Berg hinauf zum Tempel „Nigatsudo Hall“. Oben angelangt hatte man Aussicht auf „Nara“, die leider aber, wegen den mässigen Wetterverhältnissen, etwas trüb wirkte. Überall bei den Tempeln und Schreinen findet man einen kleinen Brunnen. Meistens fliesst aus einem Drachenkopf das „heilige Wasser“, womit man sich die Hände wäscht oder einen Schluck davon trinkt.

Heiliges Wasser

Vorbei an den vielen Rehen im Park gelangten wir weiter zum Schrein „Kasuga Taisha“. Der Schrein selber besichtigten wir nicht von innen, da dieser  1‘000 Yen Eintritt kostete. Rund um den Schrein standen viele Laternen und kleine, rote Schreine die hübsch anzuschauen waren.

schöner Anblick noch mehr Laterenen
Kasuga Taisha Shrine Einmal bitte alle posen!

Nach dem wir rund drei Stunden den „Nara Park“ ansahen, machten wir uns auf den Weg zurück zum Bahnhof. Der Park ist sehr gepflegt und allemal einen Ausflug wert.

Übrigens ist ganz Japan sehr sauber, man findet nie Abfall oder Zigarettenstummeln am Boden. Ironischerweise sieht man aber auch nirgends einen Abfalleimer. In Japan ist es Sitte, seinen Abfall mit nach Hause zu nehmen. Japaner essen nicht auf der Strasse und schon gar nicht beim Gehen. Gegessen wird Zuhause, im Restaurant, im Park oder im Zug. Wir wurden schon des Öfteren komisch angeschaut, als wir beim Laufen etwas assen :-) Die plumpen Getränkeautomaten, aus welchen sogar warme Getränke bezogen werden könne, stören das gepflegte Ortsbild immens.

Bevor wir in den Zug nach „Kyoto“ einstiegen, kaufte sich Emanuel bei „Family Mart“ einer der Sushi Rollen für den kleinen Hunger. Im Hostel relaxten wir erst ein wenig, bevor wir uns auf die Suche nach einem günstigen und leckeren Restaurant mit englischem Menü machten. Restaurants hatte es viele, doch entweder waren die Preise teuer oder das Menü für uns nicht lesbar. Schlussendlich fanden wir dann ein kleines  Restaurant, welches japanisches Curry anbot und uns sehr gut schmeckte.

Bilder: Nara

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