Paracas

In unserem Hostel in „Lima“ buchten wir zwei Bustickets nach „Paracas“, ein kleiner Ort an der Küste etwas weiter im Süden. Früh am Donnerstagmorgen machten wir uns bereit und fuhren mit einem Taxi zum Busbahnhof in „Lima“. Neues Land heisst andere Busfahrten und neue Abläufe. Wir waren gespannt wie die Busse in Peru sind, gehört hatten wir bereits einiges. Der Busbahnhof sah wie jeder andere gute Busbahnhof aus. Unser Gepäck mussten wir separat einchecken. Es wurde gewogen und mit einer Nummer versehen, wovon wir eine Kopie erhielten. Bevor wir in den Bus einsteigen durften, wurden wir mit einem Metalldetektor gescannt, unser Handgepäck durchsucht und das Busticket mit der Passnummer kontrolliert. Wir staunten nicht schlecht. Der Doppeldecker Bus sah ziemlich neu aus. Im unteren Stock befand sich die erste Klasse und im oberen Stock die zweite Klasse. Als wir auf unsere reservierten Sitze platznahmen, war unsere Reaktion gleich: Wow! Die Sitze waren super bequem. Der Stuhl war weich gepolstert, hatte eine Bein- sowie eine Fusslehne und die Rückenlehne konnte man ziemlich weit zurückstellen.

bequem im Bus

Der Bus hatte sogar einen Busbegleiter, ein junger Peruaner, der schaute ob du richtig sitzt, den Sicherheitsgurt trägst, eine Decke und Kissen hast und sagte man müsse ihn nur rufen, wenn etwas sei. Bevor der Bus los fuhr, kam dann noch ein Mann herein und filmte mit einer Handkamera jeden einzelnen Fahrgast! So viel Sicherheit in einem Bus hatten wir noch nie erlebt. Der Bus fuhr pünktlich um 7:45 Uhr mit 15 Minuten Verspätung los. Etwa eine Stunde später wurde uns sogar noch ein kleines Frühstück serviert. Das nennen wir eine tolle Busgesellschaft. Die vier stündige Busfahrt nach „Paracas“ hatte uns 39 Soles, umgerechnet CHF 14.- gekostet.

Unterwegs nach „Paracas“ sahen wir nur trockenes und verstaubtes Land. Die Häuser in den Dörfern fielen beinahe auseinander, alles kein schöner Anblick! Mit 30 Minuten Verspätung erreichten wir unser Ziel. Die Haltestelle war eine Barack, welche aus etwas Bambus und anderem Holz zusammen geflickt wurde und mitten im Sand stand.

Der Busbahnhof in Paracas

Wir waren nun in der Wüste von Peru. Zu Fuss liefen wir zum Hostel und erhielten ein kleines, einfaches aber sauberes Holzzimmer. Endlich schien die Sonne und es war so warm, dass wir gleich in unsere Flip Flops und kurzen Hosen schlüpften :-) Der sehr freundliche Hostelbesitzer erklärte uns alles und teilte uns mit, dass die Tour zur „Isla Ballestas“ zurzeit wegen dem heftigen Wellengang leider gesperrt sei! Wie ärgerlich, denn die kleine Insel war genau der Grund warum es uns nach „Paracas“ gezogen hat. Die „Isla Ballestas“ ist eine kleine Insel die von vielen Vögeln, Seelöwen, Pinguinen und andere Lebewesen bewohnt ist. Die Insel wird auch „Galapagos Insel für Arme“ genannt. Zudem hält man bei der Fahrt mit dem Boot an der Stelle an, wo man Sicht hat auf den mysteriösen Kerzenständer „Candelabro de Paracas“ hat. Dieses Zeichen wurde einst in den Sand gegraben und verschwindet trotz Wind und Regen nicht, es ist bis heute unklar wie es entstanden ist und wozu es diente.

Wir hofften, dass sich die Wellen sich bis zum nächsten Tag beruhigen und wir am Freitagmorgen herausfahren können. Wie entschieden uns „Paracas“ etwas anzuschauen. Ein kleines Touristendorf das mehrheitlich aus Hotels besteht. Wir liefen an der Küste entlang und genossen die Sonne. Am Meer reihten sich edle Ferienhäuser. Als wir durch das Dorf liefen, sahen wir mehrere Tuk-Tuks, wir wussten nicht, dass es auch in Südamerika Tuk-Tuks gibt :-)

Paracas Paracas
dsc_0600 Tuktuk in Peru!

Zurück im Hostel setzten wir uns auf der Terrasse hin und kamen schnell mit ein paar anderen Backpackern ins Gespräch, dabei lernten ein holländisches Paar Anne und Lex und Richard aus Irland kennen. Anne und Lex waren bereits in Lima im selben Hostel, jedoch kamen wir damals nicht ins Gespräch. Nach dem Abendessen gingen wir alle zusammen in eine Bar und hatten einen sehr lustigen Abend.

Das Klima in Peru ist etwas speziell. Am Abend und in der Nacht wird es sehr kalt und man wünscht sich immer mehr Decken zum Schlafen, Tagsüber scheint die Sonne und es ist T-Shirt Temperatur. Zum Glück hatten wir in diesem Hostel wenigstens eine richtig gute, warme Dusche!

Am nächsten Morgen standen wir Punkt 8:00 Uhr bereit für die Tour zur „Isla de Ballestas“. Leider wurde sie wieder abgesagt. Enttäuscht entschieden wir uns trotzdem den Nationalpark von „Paracas“ anzuschauen um wenigstens so noch etwas von diesem Ort gesehen zu haben. Anne, Alex und Richard sowie zwei deutsche Mädels entschlossen sich weiterzuziehen. Die Tour in den Nationalpark begann um 9:30 Uhr mit einem vollgestopften Bus. Ein Guide erklärte auf Spanisch und Englisch viel über den Nationalpark. Der Nationalpark hat eine Gesamtfläche von 335‘000 Hektaren und wurde zum Schutz der vielen Robben, Flamingos, Pelikanen und Pinguinen gegründet. Zuerst hielten wir in einem kleinen Museum, in welchem aufgezeigt wurde, wie die Kontinente der Welt wandern. Nach dem Stopp ging es holperig weiter zu einem Aussichtspunkt, wo wir einen wunderschönen Ausblick auf die Küste hatten!

Paracas Nationalpark Paracas Nationalpark

Das Wetter war schön und abgesehen von einer Biese, war es sogar richtig angenehm warm. Wir fuhren weiter durch die Wüste und hielten nochmals an einer anderen Stelle an der wir eine tolle Aussicht erhielten.

Paracas Nationalpark

Anschliessend gab es eine Stunde Pause. Wir hielten bei einem kleinen Fischerdorf, wo es vier Restaurants gab, kaum ausgestiegen kam jeweils ein Restaurantmitarbeiter mit der Karte und erklärte warum er der Beste sei und man in sein Restaurant kommen solle. Hier herrscht ein harter Konkurrenzkampf. Nachdem wir ein kaltes Cola getrunken hatten, liefen wir den gegenüberliegenden Hang hoch, von wo aus wir eine herrliche Aussicht auf das Meer und die Küste hatten.

Paracas Nationalpark Paracas Nationalpark

Wir schauten uns noch etwas am Fischerort um und sahen eine tote Robbe am Boden liegen. Die armen Robben werden immer wieder ans Land gespült und schaffen es nicht mehr zurück. Nebst den vielen Pelikanen, sahen wir einige alte und zum Teil total verrostete Autos.

Die Tour war gegen 14:00 Uhr zu Ende und wir wurden zurück ins Dorf gebracht wo wir uns für die anstehende Busfahrt bereit machten.

Bilder: Paracas

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