Huacachina

Um 16:15 Uhr packten wir unsere Rucksäcke und liefen die 500 Meter zur Bushaltestelle von „Cruz del Sur“. Wie üblich mussten wir 30 Minuten vor Abfahrt dort sein und unsere Rucksäcke aufgeben. Danach hiess es warten, an diesem Freitagabend etwas länger, denn der Bus hatte Verspätung. Um 17:15 Uhr ging es dann los in Richtung „Ica“. Die Fahrt dauerte nur 90 Minuten und war einmal mehr einwandfrei und komfortabel.

Um 18:45 Uhr kamen wir in „Ica“ an, packten unsere Rucksäcke und fuhren mit einem Taxi nach „Huacachina“. Die Fahrt dauerte zwischen 10 und 15 Minuten. Taxis sind in Peru extrem billig, die Fahrt kostete uns 7 Soles umgerechnet zirka CHF 2.80.

„Huacachina“ ist ein kleines Dorf mitten in einer Sandwüste. Das spezielle an diesem Dorf ist die natürliche Oase in der Mitte. Das Dörfchen und die Oase sind von hohen Sanddünen umgeben, um etwas Aussicht zu erhalten, musste man eine der Sanddünen hinaufsteigen.

Etwas nach 19:00 Uhr kamen wir im „Banana Hostel“ an. Das Zimmer war in Ordnung, leider gleich neben den Duschen und das Bett gewohnt unbequem. Das Hostel hatte jedoch flair. Es gab eine Bar im karibischen Look sowie einen kleinen Pool und viel Platz zum Entspannen. An der Bar sahen wir Anne, Lex  und Richard wieder. Wir wussten, dass wir sie wiedersehen werden, jedoch nicht, dass sie im selben Hostel übernachten werden.

Die Bar im Banana Hostel Der Pool im Banana Hostel

Mittlerweile waren wir sehr hungrig. Wir entschieden uns kurzerhand etwas im Hostel zu bestellen, auch wenn die Auswahl dürftig war. Wir bestellten uns zwei Hamburger Menüs. Das Essen war nicht nur preislich, sondern auch im Geschmack eher günstig. Nachdem Essen setzten wir uns hin und bestellten eine Runde „Pisco Sour“. Mittlerweile waren wir zu siebt, zwei Deutsche Mädels, welche wir ebenfalls in „Paracas“ gesehen hatten, gesellten sich zu uns. Die Stimmung war gut, leider schloss die Hostel Bar gegen 21:30 Uhr, also zogen wir einige Häuser weiter und verbrachten einen lustigen Abend zusammen.

Wir zwei ein Haus weiter Nochmals die ganze Runde

Am Samstagmorgen schliefen wir aus, so gut es eben ging bei diesen dünnen Wänden. Als wir aufstanden, bekamen wir die ganze Anlage bei Tageslicht zusehen. Wir öffneten die Zimmertüre und als wir rechts und links schauten, sahen wir zwei riese Sandhügel. Wenige Sekunden später hörten wir das gedonner einiger Motoren. Wir schauten den Sandhügel hoch und sahen einige Quads und Motorbikes den Sandhügel hinauf und hinunter fetzten.  Die Sonne schien und es wurde warm. Wir entschieden uns nach dem Frühstück die Düne hochzulaufen, um auf die Oase von oben zu betrachten. Der Aufstieg war nicht so angenehm, da der Sand bereits am Vormittag sehr heiss war. Wo man hinsah, gab es nur Sand. Der Ausblick auf die Oase war toll! Auf dem Rückweg schlenderten wir noch etwas durch das Dorf, auch wenn es nicht wirklich viel zu besichtigen gab, die Atmosphäre rund um die Oase war sehr entspannend. Auf der Oase fuhren kleine Ruderboote sowie auch Pedalos welche man Mieten konnten.

Aussicht auf die Oase Bei der Oase

Um 16:00 Uhr startete die Buggy Tour, für welche wir uns angemeldet hatten. Mit einem grossen Buggy fuhren wir in die Wüste. Unser Fahrer war 83 Jahre alt, aber total verrückt. Die Fahrt erinnerte stark an eine Achterbahnfahrt. Es ging hoch und runter, von links nach rechts. Auf einer Düne hielten wir an, um eine Fotos zu machen, danach wurden die Sandboards verteilt. Die meisten legten sich mit dem Bauch auf das Bett und rutschen die Düne hinunter, doch Sara und ich wollten stehen. Auf dem Holzbrett waren zwei Klettverschlüsse angebracht, welche an eine einfache Snowboardbindung erinnerten. Sara wollte zuerst, sie wachste die Unterseite schön ein und klettete ihre Schuhe am Brett fest und schon ging es los. Für den ersten Versuch eine ganz ordentliche Leistung ohne Sturz. Sie versuchte es gleich noch ein zweites Mal und dieses Mal sah es schon fast wie snowboarden aus, mit dem Unterschied dass man mit diesen Holzbrettern nicht wirklich Kurven fahren kann. Nachdem zweiten Versuch war sie dann etwas ausser Puste, nicht etwa vom hinunterfahren, jedoch aber von wieder hinauflaufen. Nun durfte ich mein Glück versuchten, nochmals kurz das Brett einwachsen und los ging es. Sandboarden kann mit Snowboarden verglichen werden, jedoch macht es uns beiden im Schnee mehr Spass einmal abgesehen vom Temperaturunterschied.

Ready for the ride :-) Mega ready :-)
Sandboarding Sara Sandboarding Emanuel

Nach zwei Versuchen gingen wir dann zu einem etwas steileren Hügel. Sara hatte genug, ich wollte nochmal. Dieser Hügel ging ziemlich weit nach unten, dort angekommen, befürchtete ich zunächst, dass wir alles wieder hinauflaufen müssen, dem war jedoch nicht so. Sara und einige andere kamen in den Genuss einer Extrafahrt im Buggy und alle anderen waren froh abgeholt zu werden.

Die Buggyfahrt ging weiter, unser Fahrer legte noch einen Gang zu und fuhr zum Teil extrem steile Dünen hinunter oder nutze andere Dünen als Steilwandkurven. Wir stoppten noch ein zweites Mal, die Meisten packten sich ein Sandboard und rutschten die Hügel hinunter. Dieser Hang war ziemlich steil und einige Leute waren extrem schnell unterwegs. Sara und ich genossen jedoch den wunderschönen Sonnenuntergang in der Wüste. Etwa 45 Minuten später fuhren wir dann mit dem Buggy hinunter, da Beifahrersitz frei war, setzte ich mich nach vorne für die kurze Fahrt. Ganz vorne ist die Fahrt noch etwas intensiver.

Noch mehr Sunset

Als alle wieder zurück beim Buggy waren, war es bereits am ein dunkeln. Mit Scheinwerferlicht rasten wir noch etwas durch die Wüste und hielten oberhalb der Oase. Vor hier aus konnten wir noch einige Bilder machen und den Moment geniessen, bevor wir hinunter fuhren und die Tour endete. Die gut zweistündige Tour kostete 30 Soles pro Person, zirka CHF 12.- und war jeden Rappen wert! Wir hatten unglaublich viel Spass, bei der Buggyfahrt, wie auch beim Sandboarding.

Blick auf die Oase im dunkeln

Am Abend gab es im Hostel ein grosses Barbeque. Anne, Lex und Richard waren leider nicht dabei, da sie bereits am Nachmittag abgereist sind. Schnell lernten wir drei verrückte Neuseeländer kennen mit welchen wir uns lange unterhielten. Das Barbeque war in Ordnung, jedoch fehlte das Fleisch, vom Grill gab es nur ein wenig Hühnchen und viele Würste, für den Preis von 30 Soles nicht okay. Für 30 Soles bekommt man in einem ordentlichen Touristenrestaurant ein Dreigangmenü.

Einer der Neuseeländer erzählte uns, dass sie mit dem Bus von „Cusco“ nach „Ica“ kamen und dass genau dieser Bus eine Nacht zuvor von einer Gruppe Banditen komplett ausgeraubt wurde. Die Banditen stoppten den Bus in dem sie die Strasse mit Autos blockierten. Durch Schüsse in die Luft zwangen sie den Fahrer die Türen zu öffnen. Die Banditen nahmen alles mit, das ganze Gepäck, alles was die Passagiere auf sich trugen, zum Teil mussten Passagiere sogar Jacken ausziehen und abgeben. Jede Brieftasche, jedes Mobiltelefon, alle Kreditkarten und sogar sämtliche Pässe wurden rücksichtslos entwendet. Bis zu diesem Zeitpunkt fühlten wir uns relativ wohl in Südamerika, vor allem waren wir der Meinung, dass wir in den Bussen von „Cruz del Sur“ sicher sind, da diese via GPS überwacht werden und die Kontrollen sehr streng sind. Auch die Neuseeländer standen uns zu, dass sie fast in die Hosen geschissen hatten, als sie in den Bus stiegen und sich mit Schlaftabletten zu dröhnten.

Abgesehen von dieser dummen Geschichte verbrachten wir einen tollen Abend mit den drei Jungs. Am späteren Abend gingen wir in einen Nachtclub gleich neben unserem Hostel. Gegen Mitternacht verabschiedeten wir uns dann, die Kiwis hatten noch nicht genug und feierten bis in die Morgenstunden.

Bilder: Huacachina

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