Nazca

Unser Bus von „Ica“ nach „Nazca“ fuhr um 12:40 Uhr und dauerte gute zwei Stunden. Wir wählten für die Fahrt wie bis anhin die Busgesellschaft „Cruz del Sur“, da sie sehr komfortabel und gut ist. Da der Bus nur wenige Fahrgäste hatte, wechselten wir unseren Platz in die vorderste Sitzreihe und hatten so eine perfekte Aussicht auf die Strasse.

Beste Sitzplätze :-)

Der Bus fuhr 10 Minuten zu früh los, aus der Stadt hinaus und hinein in die Wüstenlandschaft. Wir fuhren wieder eine lange Strecke auf dem „Pananericana“. Der „Panamericana“ ist eine Schnellstrasse die mit wenigen Lücken Alaska mit dem Feuerland verbindet. Bereits in Nicaragua und Costa Rica haben wir einige Kilometer auf dieser bekannten Strasse zurückgelegt.

Die Aussicht auf die karge Wüstenlandschaft war gewaltig. Die Strasse führte durch das Nichts, links und rechts gab es nur Sand und Stein. Etwas später wechselte sich das Landschaftsbild, es wurde felsiger.

Die Wüste in Peru von Ica nach Nazca Die Wüste in Peru, von Ica nach Nazca

Wir kamen pünktlich in „Nazca“ an und warteten auf unseren Abholservice. Es ist immer das gleiche bei einer Ankunft: Rede mit niemanden, sage niemanden woher du kommst, wo du gebucht hast, wie dein Name ist, nimm nicht irgendein Taxi, sondern warte auf den gebuchten Abholservice vom Hostel der deinen vollen Namen und Unterkunftsadresse weiss. So ein Abholservice bietet praktisch jedes Hostel an, gegen einen minimalen Aufschlag gegenüber einem gewöhnlichen Taxi.

Unser Hostel lag etwas abseits vom Dorfzentrum, in einer Nebenstrasse die uns nicht besonders gefiel. Unzählige streunende Hunde und Einheimischen die uns „angafften“. Die Hostelbesitzerin versicherte uns, dass diese Strasse und der Weg ins Zentrum „save“ sind. Wir bezogen unser Zimmer. Ein grosser Raum mit Fliesenboden und nach beinahe einem Monat, endlich wieder ein eigenes Badezimmer! :-) Da es bereits gegen 16:00 Uhr war, entschieden wir für ein frühes Abendessen damit wir bestimmt vor Dunkelheit wieder zurück im Hostel sind und den Rest des Abends relaxen können. Wir liefen ins Zentrum und assen in einem Restaurant ein Menü für 14 Soles. In den Restaurants in Peru ist es immer das gleiche. Bestellt man einen Hauptgang kostet der Teller zwischen 20-30 Soles, eine Cola 2 Soles. Bestellt man aber das Menü, wo man eine Vorspeise, einen Hauptgang, Dessert und ein Getränk hat bezahlt man nur zwischen 15 und 25 Soles. Beim Menü hat man jeweils Auswahl zwischen einigen verschiedenen Vorspeisen und Hauptgängen. Nach dem Essen liefen wir zum Supermarket und versorgten uns mit Wasser und ein paar Früchten. Da es bereits dunkel wurde und wir keine Lust hatten im Dunkeln zwischen den streunenden Hunden zu laufen, nahmen wir das nächste beste Taxi, der Fahrer sah vertrauenswürdig aus :-) Den Rest des Abends verbrachten wir im Hostelzimmer mit dem super langsamen Internet, der eher kalten Dusche und nervten uns ab den bellenden Hunden und schreienden Menschen auf der Strasse.

Am nächsten Morgen erwachten wir wieder früh, von der Strasse dröhnte Musik der mobilen Strassenverkäufer. Wir hatten einmal mehr schlecht geschlafen, das Bett war schrecklich. Wir zogen uns an und standen kurz vor 8:00 Uhr bei der Rezeption bereit. Die nette Besitzerin kochte uns noch kurz einen Coca-Tee das Andengetränkt. Er dient zur Beruhigung des Körpers, aber „high“ wird man davon nicht :-)

Der Grund warum wir nach „Nazca“ gingen, waren die berühmten „Nazca Lines“. Die Linien von „Nazca“ entstammen der Nazcakultur, einer der ältesten Kulturen Perus, die weit vor Christus in dieser Region herrschte. Die verschiedenen Figuren, welche in den Boden gescharrt wurden, sieht man am besten aus der Luft. Es sind unter anderem ein Affe, ein Kolibri, eine Spinne, ein Astronaut, ein Baum, etc.  zu erkennen. Ausserdem führen von einem Hügel aus schnurgerade Linien auf die Figuren zu. Wie sich die Linien über die Jahrhunderte halten konnten, grenzt an ein Wunder.

Die Flugroute

Pünktlich um 8:00 Uhr wurden wir abgeholt und zum 15 Minuten entfernten Flughafen gefahren. Hier durften wir uns nochmals mit Passnummer und Name einschreiben und das Körpergewicht nehmen lassen. Es gibt diverse verschiedene Fluggesellschaften, wir hatten auf die Empfehlung der Hotelbesitzerin gehört. Nun hiess es warten, bis wir eine Abflugzeit erhielten, warum dass es so lange ging verstanden wir nicht ganz. Um 10:00 Uhr erfuhren wir endlich, dass wir um 10:30 Uhr fliegen werden. In der Zwischenzeit sprachen wir mit dem englischen/amerikanischen Paar, welches mit uns im Flugzeug sass, denn für mehr als vier Passagiere und die zwei Piloten war kein Platz :-)

Um 10:30 Uhr durften wir endlich zum „Gate“, Passkontrolle, Rucksackkontrolle, Körperscannen und wieder warten. Nach weiteren 15 Minuten warten, konnten wir zum Flugzeug. Einen Blick darauf: Oh ja, das Flugzeug war wirklich verdammt klein! Wir nahmen Platz und dann ging es auch schon ziemlich zügig in die Luft.

das mini FLugzeug :-) Das Cockpit

Der Pilot erklärte über das Mikrophon, welche Figur momentan sichtbar war und wie lange es dauert bis zur nächsten Figur. Bei jeder Figur flog er eine Acht damit wir alle sie wunderbar aus dem Fenster betrachten konnten. Manchmal mussten wir die Figur etwas suchen, da nicht alle Linien aus dieser Höhe so klar ersichtlich sind, aber vom Boden aus hätte man keine Chance die 100 Meter langen Figuren zu erkennen. Wir flogen am Wal, am Astronaut, am Trapez, am Kolibri und an allen anderen Figuren vorbei. Der Flug war lässig und es war toll die Nazca Linien mal ganz nah betrachten zu können.

Der Astronaut Das Trapez
Der Wal Der Hund
Der Kolibri Die Spinne

Leider war der ganze Spass bereits nach einer knappen halben Stunde bereits wieder vorbei. Wieder am Boden hatten Emanuel und ich es bitter bereut, dass wir kein Frühstück zu uns genommen hatten. Uns wurde davon abgeraten, da es vielen beim Flug schlecht wurde. Der Flug war unserer Meinung nach sehr angenehm und der starke Hunger bereitete uns am Ende mehr Bauchschmerzen.

Mit dem Minibus wurden wir wieder in die Stadt zurückgefahren. Da Emanuel und ich gleich weiter wollten, mussten wir unser Busticket noch holen gehen. Der Fahrer schmiss und beim Busterminal raus und wir durften danach selber zurück zum Hostel gehen. Es war bereits 12:00 Uhr und wir mussten noch packen, auschecken und noch etwas essen, bevor wir um 13:30 Uhr wieder am Busterminal stehen mussten. Wir beeilten uns, erhielten ein einfaches aber gutes Frühstück im Hostel und konnten sogar noch eine Unterkunft für die nächste Destination buchen. Zu diesem Zeitpunkt fühlten wir uns beide sehr schlapp, müde, fiebrig und hatten Durchfall. Wir hofften, dass sich das aber bald wieder legen wird.

Bilder: Nazca

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