Broome

Am Sonntagmorgen hatten wir schnell zusammengeräumt und verliessen den „Karijini Nationalpark“ um 06:30 Uhr. Unser Weg führte über den Highway nach „Port Hedland“, welches 350 Kilometer entfernt liegt. Es dauerte nicht lange, bis der erste Road Train vorbei zog. Eigentlich nichts spezielles, solche Road Trains sieht man hier in Australien ziemlich überall.

Auf dem Weg von Karijini nach Port Hedland Auf dem Weg von Karijini nach Port Hedland

Auf dieser war jedoch speziell, dass es deutlich mehr und vor allem grössere Road Trains hatte als bisher. Die Zugmaschinen zogen bis zu vier Anhänger, was eine Länge von bis zu  53.5 Meter und ein Gewicht 170 Tonnen ergibt, das gesetzliche Maximum in Australien. Diese Informationen gab und ein Fahrer, mit welchem wir bei einem Roadhouse sprachen, als wir anhielten um diese Strassenmonster zu begutachten. Der Grund für die vielen Road Trains, sind die vielen Minen in dieser Region.

Roadtrains Roadtrains

Wir fuhren weiter und es dauerte nicht lange, bis wir die erste tote Kuh am Strassenrand sahen, darauf folgten viele. Jedes Mal wenn wir an einer toten Kuh vorbei fuhren, mussten wir die Lüftung abschalten, denn die halbverwesten Kadaver stanken jämmerlich! Zur Abwechslung schalteten wir das CB-Radio ein und hörten den Gesprächen der Lastwagenfahrer zu. Sie sprachen über Hamburger, tote Kühe, Krokodil-Horrorgeschichten und jedes zweite Wort war „fuck“ oder „fucking“. Nebst allem sahen wir wieder einige Bushfeuer in der Ferne.

noch mehr Buschfeuer

Wir erreichten „Port Hedland“, eine alte Hafenstadt welche ziemlich hässlich ist. Wir hielten um zu tanken und fuhren direkt weiter nach „Broome“, welches nur noch 600 Kilometer entfernt war. Die Strecke war wie gewohnt gerade und langweilig. Auf dem Weg nach „Broome“ gab es genau ein Roadhouse, wo wir für die Toiletten und einen Fahrerwechsel hielten. Kurz vor „Broome“ sahen wir Felder mit zighunderten Kühen, wir haben noch nie so viele Kühe gesehen. „Western Australia“ ist wirklich beeindruckend.

Nach 11 Stunden und 950 Kilometern erreichten wir dann endlich „Broome“. Wir steuerten auf direktem Weg zum Stadtcampingplatz. Auf dem Weg dahin stellten wir fest, dass unsere Scheiben von der Luftfeuchtigkeit anfingen zu beschlagen. Wir fuhren den ganzen Tag mit Klimaanlage und spürten nicht, dass sich das Klima veränderte. Als wir Aussteigen war es wie ein Schlag ins Gesicht, nebst der Hitze was es zudem tropisch-feucht. Wir parkierten das Auto auf dem Campingplatz, packten unser Abendessen und liefen damit zur Barbeque-Stelle. Wir mussten uns mit dem Abendessen etwas beeilen, denn um 19:06 Uhr mussten wir beim Strand sein, welcher sind unmittelbar beim Campingplatz befindet. In den Monaten Mai bis Oktober kann man während drei Tagen um den Vollmond die „Staircase to the moon“ betrachten. Heute war Vollmond und der zweitletzte Tag in diesem Jahr, wo man die Treppe zum Mond sehen konnte. Als der Mond aufging, war die Treppe nur für wenige Minuten ersichtlich.

Staircase to the moon

Das tropische Klima setzte uns zu und wir schwitzten! Als wir zurück beim Auto waren, stellen wir mit Entsetzen fest, dass der Boden voller Kakerlaken war. Pfui! Wir liefen auf dem Campingplatz herum und immer wieder sahen wir diese ekligen Viecher. Der Zeltnachbar erzählte uns, dass er manchmal am Morgen bis zu 10 Kakerlaken auf dem Zelt sitzen hat.

Kakerlakenalarm auf dem Campingplatz

Wir suchten nach einem besseren Platz und parkierten kurzerhand einfach um. Dieser Platz wäre zwar teurer gewesen, was uns jedoch nicht interessierte, er war Kakerlaken frei. Die Nacht war heiss und tropisch feucht und am nächsten Morgen war wegen der Luftfeuchtigkeit alles nass. Der Campingplatz auch abgesehen von den Kakerlaken ziemlich eklig. Die Picknick-Tische waren voller Vogelscheisse, die Badezimmer waren alt und schmutzig. Kein Wunder ist der Campingplatz wo verwüstet. Der Grossteil der Kunden waren die sogenannten „long term stay“. Wir nennen sie in der Regel die Messis. Auch wenn gewisse ordentlich und schön leben, sieht es bei den meisten schmuddelig und unaufgeräumt aus.

Messies auf dem Campingplatz Messies auf dem Campingplatz

Am nächsten Morgen wollten wir nur noch weg. Wir fuhren zum „Visitor Center“ und informierten uns über die „Gibb River Road“, unser anstehendes Abendteuer. Uns wurde gesagt, dass die Strasse und alle Gorges offen sind und die Geschichten über die Buschfeuer nicht der Wahrheit entsprechen. Wir freuten uns sehr über die positive Auskunft und kauften uns eine ausführliche Karte für die „Gibb River Road“. Wir fuhren zur Tankstelle um den Reifendruck zu kontrollieren, da wir vermuteten, dass unser Barometer nicht genau stimmt. Dabei kamen wir mit einem englischen Paar ins Gespräch, welche vom Norden nach Süden reisen. Sie hatten die „Gibb River Road“ soeben gemacht und es war nicht alles offen. Sie meinten, dass wir den Leuten im „Visitor Center“ nicht glauben können. Wir waren verwirrt und werden uns bestimmt nochmals informieren, bevor wir den Trip starten. Nach über einer Stunde quatschen, konnten wir uns losreisen und fuhren zur Bank. Hier hätten eigentlich unsere noch fehlenden Bankkarten auf uns warten sollen, was leider nicht der Fall war. Die Dame am Schalter telefonierte herum und stellte fest, dass die Karten noch immer in „Sydney“ sind. Wir organisierte, dass wir die Karten in „Darwin“ abholen können, ob das funktioniert, werden wir sehen…

„Bromme“ hat mehr zu bieten als tropisches Klima und einen speziellen Mondaufgang. Wir fuhren zum „Ganteheaume Point“, wo man bei totaler Ebbe die 130 Millionen Jahre alten Dinosaurierspuren bestaunen kann. Da die totale Ebbe er am nächsten Morgen um 6:22 Uhr wieder war und wir nicht so früh aufstehen wollten, gaben wir uns mit der tollen Landschaft zufrieden.

Ganteheaume Point Ganteheaume Point
Ganteheaume Point Ganteheaume Point

Wir fuhren weiter zum „Cable Beach“, welcher nur sechs Kilometer vom Stadtzentrum entfernt liegt. Da machten wir uns auf die Suche nach einem schöneren Campingplatz. Viele Luxusresorts befanden sich am berühmten Strand. Wir fanden einen anständigen Campingplatz, welcher nur drei Dollar teurer war, als der Messiecampground in der Stadt. Für die drei Dollar stand uns dafür ein toller Swimmingpool zur Verfügung. Ich machte es mir beim Pool bequem, während Emanuel noch etwas am Auto herumbastelte – so soll es sein! :-) Anschliessend fuhren wir zu „Thirsty Camel“, einem bekannten Bottle Shop in Australien, der sogar einen „drive thru“ hat :-)

Der Thursty Camel

Später liefen wir gemeinsam zum „Cable Beach“. Die Ebbe hatte bereits eingesetzt und der Strand war ewig breit. Bei Ebbe ist der Strand auch mit dem Auto befahrbar, was die Australier gerne tun. Zu „Brooms“ Attraktionen gehören die Kamele am Strand. Geritten sind wir nicht, da wir nicht 75 Dollar pro Person zahlen wollten, nur um 45 Minuten bei Sonnenuntergang herumzureiten.

Cable Beach Broome Cable Beach Broome
Cable Beach Broome Die Kamele vom Cable Beach Broome

Auf dem Campground sahen wir ein junges Paar, welche wir seit über einer Woche immer wieder einmal auf einem Campingplatz sehen. Wir gingen hin und sprachen etwas mit ihnen. Zum Abendessen gab es einen erfrischenden Tomaten-Thunfisch-Salat.

Bilder: Broome

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