Daly Waters

Die Nacht war wieder heiss und wie immer hat es nach Feuer gerochen. Nach dem Frühstück packten wir zusammen und fuhren los. Kaum hatten wir den Campingplatz verlassen, sahen wir auch schon wo es gebrannt hatte. Es war verhältnismässig ein kleines Buschfeuer, zum Teil rauchte es noch etwas.

Buschfeuer sind in Australien ein Umweltfaktor und damit ein wichtiger Bestandteil der Ökologie. Beispielsweise helfen Buschfeuer einigen Arten der Eukalypten und Banksia ihre Samenhülsen zu öffnen. Das Feuer ermöglicht auch, dass neue Pflanzen und Gräsern wachsen. Viele angepasste Pflanzenarten wachsen nach dem Feuer schnell nach und bilden neue Triebe, während nicht zum Ökosystem gehörende Arten durch das Feuer verdrängt werden. Die Aboriginals mochten das Feuer ebenso, denn wo es brennte, begann es zu regnen und neue Gräser wuchsen nach, welches wiederum Kangaroos anzog und sie etwas zu jagen hatten.

Wir fuhren diesen Freitagmorgen 106 Kilometer bis nach „Mataranka“. „Mataranka“ ist ein 250 Seelendorf. Selbstverständlich besteht das Dorf hauptsächlich aus Aboriginals. „Mataranka“ ist bekannt für den „Elsey National Park“ bei dem wir kurz einen Halt machten.

Mitten im Busch und Jungle befinden sich die „Bitter Springs“ eine Art natürliches Thermalbad. Das Wasser war Glasklar und mit den Palmen im Hintergrund wirkte alles sehr idyllisch. Da uns das Wasser zu warm war und wir uns bei der extreme Hitze lieber eine echte Abkühlung wünschten, verzichteten wir aufs baden. Wir spazierten etwas an den Pools vorbei. So glasklares Wasser haben wir noch nie gesehen!

Bitter Pools in Mataranka Bitter Pools in Mataranka

Nach „Mataranka“  ging es weitere 110 Kilometer bis nach „Daly Waters“, welches wir kurz nach Mittag erreichten. „Daly Waters“ zählt gerademal 25 Einwohner, dennoch ist es sehr bekannt.

Im Jahre 1862 durchquerte John McDouall Stuart den 5. Kontinent von Süden nach Norden. Auf seinem Weg entdeckte Stuart in der Region kostbares Frischwasser und benannte den Ort daraufhin nach dem Gouverneur von South Australia Sir Dominic Daly. 1872 erhielt der Ort eine Telegraphenstation. 1930 besass „Daly Waters“ die erste internationale Landebahn Australiens. Während des 2. Weltkrieges starteten und landeten von hier aus die Kampfjets der Australier und Amerikaner, um den Norden des roten Kontinents zu sichern und strategische Angriffe zu manövrieren. Aber auch die Airline „Qantas“ nutzte den Flughafen mitten im Outback, um ihre Flugzeuge bei internationalen Flügen wieder aufzutanken. Zur selben Zeit wurde auch das „Daly Waters Pub“ eröffnet, welches im Jahre 1938 seine Alkohollizenz erhielt. Woraufhin 1950 der Tourismus das Pub entdeckte.

Das „Daly Waters Pub“ ist eine Attraktion für viele. Eine Bar geschmückt mit Noten, Führerausweisen, T-Shirts, Unterhosen und BH’s von Reisenden.

Daly Waters Pub Daly Waters Pub
Daly Waters Pub Daly Waters Pub
Daly Waters Pub Daly Waters Pub

Neben dem Pub befindet sich ein staubiger Campingplatz, wo wir für 14 Dollar übernachteten. Den Nachmittag verbrachten wir am kleinen Pool und mit schwitzen. Wir waren gespannt ob sich die Bar am Abend füllen wird. Platz für viele Besucher hätte sie und man sieht deutlich Spuren von wilden Nächten. Da aber die Saison bereits vorbei ist, wird der grosse Ansturm wohl aus bleiben, auch wird es leider keine Live Musik geben. Angeblich hat das Pub in der Hochsaison so einen Ansturm, dass der Campingplatz zu klein ist und sie deshalb einen „over flow parking“ haben. Etwas enttäuscht waren wir schon, dass es die Aussies das mit der Saison so genau nehmen, denn das Wetter war doch noch immer schön und warm. Bereits von vielen Leuten wurde uns dieses Pub empfohlen und wir hatten extra eine Nacht hier eingeplant.

Als es Abendessenszeit war trottelten wir in die Bar. Ein paar wenige Leute gab es schon, aber es waren definitiv zu wenig, dass es ein Fest im Outback geben würde. Die Bar ist wirklich cool und wenn ich daran denke, dass mein Vater vor 35 Jahren in seinen 20ern hier eine wilde Nacht verbracht hat, glaube ich ihm das gerne! :-)

Wir bestellten uns etwas Leckers zum Essen. Das Salatbuffet war der Hit und auch sonst schmeckte es sehr gut! Das Bier wurde uns freundlicherweise von meinem Vater spendiert, vielen lieben Dank nochmals! :-)

Und das Bier auch

Auch in „Daly Waters“ ist es furchtbar heiss, sogar als wir uns schlafen legten zeigte das Thermometer noch heisse 33 Grad an!

33 Grad in der Nacht ist einfach zu heiss zum schlafen

Bilder: Daly Waters

Kategorien: Daly Waters | Ein Kommentar