Magnetic Island

Am Mittwochmorgen verliessen wir „Cairns“ nun definitiv und fuhren 350 Kilometer zurück nach „Townsville“. Da die Stadt selber nichts spezielles ist, liessen wir eine Besichtigung aus und steuerten direkt den Hafen an, wo wir unser Auto parkierten und mit der Fähre nach „Magnetic Island“ cruisten. Der Transport für das Auto hätte uns 180 Dollar gekostet daher liessen wir es lieber für sieben Dollar am Tag beim Hafen parkiert. Die 20 minütige Fahrt nach „Magnetic Island“ und zurück kostete uns trotzdem noch 64 Dollar. Wir erwischten die 12:55 Uhr Fähre und genossen es wiedermal auf einem Boot zu sein :-)

Die Fähre nach Magnetic Island

„Magnetic Island“ ist eine 50 Quadratmeter grosse Insel mit etwa 2‘000 Einwohnern. Über die Hälfte der Insel ist Nationalpark. Es gibt viele Wanderwege zu Buchten, die zum Schnorcheln und Baden einladen. Die Insel hat übrigens die höchste Dichte wilder Koalas! Grundgenug für uns die Insel zu besuchen :-)

Auf der „Magnetic Island“ angekommen schnappten wir uns den Bus und fuhren damit 10 Minuten nach „Horseshoe Bay“ wo sich unser Hostel befand. Das Hostel war speziell, es hatte viele kleine alleinstehende Bungalows, mit einer Matratze am Boden und einen Kühlschrank. Die Anlage befindet sich im Grünen zwischen Palmen. Es gab auch ein heruntergekommenes Gemeinschaftsbad und eine ungepflegte Küche. Der Pool und die Bar mit einer grosszügigen Sitzfläche luden zum Verweilen ein. Beim Einchecken fragte die Angestellte uns, ob wir Geschirr und Besteck benötigen? Klar brauchen wir das, denn wir haben unser eigenes Essen mitgebracht. Gegen 10 Dollar Depot erhielten wir zwei Teller, zwei Schüsseln, zwei Tassen und Besteck. Das sind neue Sitten, die wir von Hostels bisher nicht kennen…

Die Bar im Hostel Auf dem Weg zu unserem Zimmer
Unser Bangalow Das Zimmer von innen

Wir deponierten alles in unserem kleinen Bungalow und liefen fünf Minuten zum “Horshoebay” Strand. Dieser Strand gilt als der schönste der Insel. Schön ist er, aber baden kann man zurzeit nicht. Die bösen Stinger machen einem einen Strich durch die Rechnung! Eine Tafel zeigte auf, welche Art von Quallen welche Verletzungen mit sich bringen. Nein, wir gehen nicht freiwillig ins Wasser! Während der Stinger Season von November bis Mai, wird ein Netz im Wasser aufgestellt, natürlich gibt es auch dabei keine 100% Sicherheit.

Der Strand von Horshoebay Sicheres schwimmen nicht 100% garantiert

Ein Mädchen kam zu uns und fragte, ob wir schon Mittagessen hatten? Nein, wir haben heute noch gar nichts gegessen. Sie schenkte uns zwei Würste, Toastbrot und Ketchup. Den Rest den sie nicht mehr mögen. Lecker! Da sagen wir nicht nein :-) Das ist sowieso etwas tolles in Australien; überall gibt es kostenlose BBQ-Platten, welche man nutzen kann. So wie auch hier am Strand. Nach dem Snack gönnten wir uns in einer Bar am Strand ein Bier zur Abkühlung.

Horshoebay

Zurück im Hostel bereiteten wir unser Abendessen zu. Die Küche war zwar gross und bot viel Arbeitsfläche, doch nebst uralten Pfannen und Kellen suchte man vergebens nach anderen Kochutensilien, wie zum Beispiel ein Abtropfsieb oder einem passenden Deckel für die Pfanne. Ob das alles geklaut wurde und sie daher ein Pfand auf das Besteck und die Teller verlangen?

Mit etwas Improvisationstalent konnten wir unsere Spaghetti mit Tomatensauce kochen. Nachdem Essen setzten wir in die hosteleigene Bar. Um 20:00 Uhr startete ein Barquiz, bei welchem auch wir uns eingeschrieben hatten. Die Stimmung war locker und entspannt, zu gewinnen gab es ein Krug Bier. Es waren einfach nicht unsere Fragen, somit gewannen wir leider nicht ;-) Auf dem Weg zurück zum Bungalow, hüpften ein paar Wallabys über den Weg und bei der Küche sahen wir Opossums -so süss!

Opossum

Die Nacht im Bungalow war heiss, denn die Klimaanlage war zu laut, um sie laufen zu lassen. Am nächsten Morgen öffneten die Türe, um frische Luft hinein zu lassen und sahen vom Bett aus auf die Wiese und die Palmen. Wieder hüpften einige Wallabys über die Wiese :-) Leider war das Wetter nicht so toll und es begann zu regnen! Die Regensaison hat definitiv begonnen hier oben.

Etwas zerdrückt standen wir auf und machten uns auf die Suche nach etwas Essbaren, denn Frühstück hatten wir leider nicht mit auf die Insel genommen. Im Hostel gab es nur kleine Muffins und Kaffee zum Wucherpreis. Wir liehen uns einen Schirm von der Rezeption aus und liefen zum Strand, in der Hoffnung ein zahlbares Restaurant zu finden. Gutes Frühstück wurde angeboten, aber unter 15 Dollar pro Person lief gar nichts! Im kleinen Supermarket neben an, fanden wir dann Eiskaffee und Beef Pie. Wir erhielten unser günstiges Frühstück, aber es schmeckte nicht besonders toll. Naja, der Magen war etwas gefüllt und wird bis zum Abendessen halten.

Zurück im Hostel schrieben wir uns für einen Besuch im Reptilien Park ein. Dieser Park liegt unmittelbar neben dem Hostel. Um 12:00 Uhr startete die Tour. Zum Glück hatte es aufgehört zu regnen und die Sonne versuchte sich hie und da blicken zu lassen :-) Der Park war sehr klein und hatte nur wenige Tiere. Dafür hatten die Tiere aber eher grosszügige Gehege.

Ein Ranger führte uns herum und zeigte uns zu Beginn ein Salzwasserkrokodil-Baby, welches erst sechs Wochen alt war. So klein und harmlos schien es, wenn man bedenkt, dass es in wenigen Monaten bis zu sechs Meter lang werden kann und mit einer Todesrolle Beute erledigt, die grösser als ein Mensch ist! Der Ranger erklärte viel über Krokodile und wir konnten das Kleine sogar streicheln.

Baby Salzwasserkrokodil

Als nächstes war der Kakadu dran. Dieser Kakadu war wohl erzogen und weiss wie man knutscht. Jeder der wollte, durfte den Kakadu auf den Arm nehmen und einen Sonnenblumenkern zwischen die Lippen stecken. Der Kakadu pickte den Kern vorsichtig heraus und es sah aus wie ein Kuss :-)

Sara küsst den Kakadu

Der Ranger erzählte uns viel über die Tiere und zeigte uns noch ein fettes Wombat das faul auf dem Rücken lag. Dann ging es zu einem Gehege, wo sich viele kleine Reptilien befanden. Wir alle konnten die kleinen Dinger halten oder bekamen sie auf den Kopf gesetzt.

Das Wombat Sara und die Tannenzapfenskink
Der Bartagame Die Kragenechse auf dem Kopf

In diesem Minipark gab es auch ein paar Koalas, die man gegen Aufpreis halten durfte. Ich liess mir das natürlich nicht entgehen und durfte das kleine Koala-Baby halten –jöh! Emanuel behauptete immer, dass Koalas stinken… Ich roch daran und ja zugegeben, sie stinken wirklich ein bisschen.

endlich einen Kualabär halten :-D

Zum Abschluss durften wir noch eine Schlange halten. Emanuel wollte eigentlich nicht, machte es am Schluss dann aber auch noch :-)

Emanuel und die Schlange

Die Tour war zu Ende und obwohl wir nicht wirklich viele neue Tiere zu sehen bekamen, war es eine tolle Erfahrung, da wir alle von nahe sahen und sie auch anfassen konnten.

Da der Nachmittag noch jung war, fuhren wir mit dem Bus zum Start der Wanderung  zu den „The Forts“. Die Insel war im zweiten Weltkrieg ein Militärstützpunkt. Hier hatten sich die Australier gegen die Japaner gewehrt. Der Weg hinauf war rund 3 Kilometer lang und wir hatten immer wieder tolle Aussicht auf das Meer und die kleine Buchten. Auf dem Weg nach oben sahen wir zwei wilde Koalas. Es sah aus wie eine Mutter mit dem Baby.

The Forts Walk So herzig
The Forts Walk Aussicht auf eine Bucht von Magnetic Island

Beim Stützpunkt angekommen, hatten wir eine tolle Aussicht, was uns mehr interessierte, als die Überreste des Bunkers. Wir liefen etwas herum und waren froh, dass das Wetter gut war.

Baselager des 2. Weltkrieges

Wieder zurück bei der Busstation stellten wir fest, dass wir genau in einer Lücke waren, wo über 90 Minuten kein Bus fuhr. Wir entschieden uns die wenigen Kilometer zurück ins Hostel zu laufen.

Zum Abendessen gab es nochmals aufgewärmte Spaghetti-Reste vom Vorabend. Am Abend besuchte uns ein Opossum beim Bungalow. Diese Tierchen sind echt schnuckig!

Das Opossum besucht uns beim Bungalow

Das Hostel ist bis auf die Küche und das Badezimmer, ganz in Ordnung. Es herrscht eine entspannte Atmosphäre und jeden Abend organisierte die Bar ein kleines Spiel. Auf den Programm vom Donnerstagabend stand „Kokosnuss Bowling“. Natürlich haben wir unsere Namen sofort eingetragen. :-) Die Spiele sind immer kostenlos und man kann nur gewinnen! Beim Kokosnuss Bowling war das Ziel, möglichst viele Kegel zu treffen, was mit einer unrunden Kokosnuss gar nicht so einfach war. Jeder durfte insgesamt viermal werfen und gewann zum Schluss Minimum ein kleines Bier. So macht spielen Spass :-)

Kokosnuss Bowling free beer :-)

Müde von der vielen Action an diesem Tag, schliefen wir an diesem Abend schnell ein.

Am Freitagmorgen checkten wir vor 10:00 Uhr aus, fuhren mit dem Bus und vielen anderen Backpackern auf die andere Seite der Insel und fuhren mit der Fähre wieder zurück ans Festland.

Bilder: Magnetic Island

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