Die Zangengeburt bei 36 Grad

Wir hatten bereits gehört, dass es am Dienstag sehr heisst werden soll und es vereinzelt zu Gewittern kommen kann. Da dies auch unser „Reservetag“ in Toronto war, beschlossen wir heute auszuschlafen und uns an die weitere Planungen für die Reise zu machen und danach eventuell noch etwas zu unternehmen. Rechtzeitig machten wir uns an die Planung für die Ostküste der USA. Wie bereits geschrieben, kommen wir von den Niagara Fällen nicht direkt nach Boston und ein Flug ist leider zu teuer. Auch auf Umwegen, zum Beispiel via Toronto, Buffalo, etc. gibt es keinen Zug oder Bus, welcher nach Boston fährt. Somit müssen wir nun via Toronto zurück direkt nach New York und wollten dann von da aus nach Boston und dann erst nach Washington. Diese Strecke mit dem MegaBus oder Greyhound zu fahren ist sehr günstig und somit auch kein Problem. Dann kam der Schock: Die Hotels in Boston sind massiv überteuert und die wenige Hostels die es gibt, sind bereits ausgebucht oder haben nur noch Geschlechter getrennte Massenschläge. Also alles nichts für uns und sobald man etwas ausserhalb geht, hat man wieder das Problem mit den ÖV und auch die Hotels dort waren noch immer über unserem Budget. Wir suchten viele Möglichkeiten, zum Beispiel das Budget etwas anzuheben oder ab New York mit einem Mietauto zu reisen, damit wir Hotels ausserhalb der Stadt buchen können und noch vieles mehr… Nichts ging auf und die Hitze vor der Türe stieg und stieg. Mit 36° auf dem Thermometer und nach 5 Stunden suchen noch immer keine preiswerte und Backpacker freundliche Möglichkeit gefunden zu haben, war Frust vorhanden. Somit beschlossen wir Boston von der Liste zu streichen und von New York direkt nach Philadelphia und Washington D.C. zu reisen. Hier sind auch die Hotels etwas preiswerter, jedoch war die Suche nach Hostels wieder erfolglos. Wir rechneten aus, wie viele Tage wir für diese Route benötigen und buchten dann fix den Flug mit Delta Airline nach Miami, bevor da die Flugpreisen weiter ansteigen. Wir hatten noch die Delta Voucher von unseren letzten Urlaub in Kalifornien (sind der Delta zuliebe auf Umwegen nach Hause geflogen und wurden dafür entschädigt) und die wollten wir unbedingt noch vor dem Verfall einlösen. Irgendwie funktionierte aber die Homepage von der Delta nicht richtig und wir mussten alles gefühlte 100x eingeben, da es immer wieder abstürzte (so lange es nur die Website ist…*g*). Kurz vor dem Nervenzusammenbruch klappte es dann doch noch. Wir fliegen nun kostenlos von Washington D.C. nach Miami :-) – Danke Delta. Geschafft, jetzt müssen wir nur noch die Unterkünfte finden…Es war bereits 17.00 Uhr und wir hatten noch nichts gegessen. Schnell raus in den Supermarkt um was zu kaufen. Die Hitze war wie eine Faust ins Gesicht. Ich liebe es wenn es heiss ist und mir macht es ja auch nichts aus wenn ich schwitze, aber bei 36° wünsche auch ich mir nur noch einen Pool… „Schnell“ einkaufen und was selber kochen. Als unser knurrender Magen gestillt war, machten wir uns auf die Suche nach den Hotels… Nach 3 Stunden hatten wir auch das geschafft. Wir waren so verzweifelt, dass wir die Homepage www.hotwire.com ausprobierten. Da gibt man nur den Ort ein wo man übernachten will, das Budget welches zur Verfügung steht und das gewünschte Viertel in der Stadt, man erfährt erst nach der Buchung in welchem Hotel man landet. Das Positive ist, das die Hotels um ca. 50% im Preis reduziert sind. Wir mussten lachen, als wir die Buchung abgeschlossen haben. Wo wir gelandet sind, erfährt ihr, wenn wir da sind und drüber berichten ;-)

Es ist nun bald Mitternacht und die Zangengeburt ist geschafft. Morgen geht es jetzt aber erst einmal weiter zur letzten Destination in Ostkanada. Uns geht es sehr gut und sind absolut happy mit dem was wir haben und erleben dürfen! :-)

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Dinner auf 351 Meter über Toronto

Zeitig klingelte der Wecker um 8.00Uhr am Montag. So früh sind wir uns kaum noch gewohnt aufzustehen, wenn wir nicht weiterziehen müssen, zumal wir hier in Toronto bis jetzt am spätesten ins Bett gingen, da es so gemütlich auf der Dachterrasse mit den Anderen ist. Nach weiteren zweimal drehen im Bett standen wir auf, frühstückten und gingen einmal mehr mit unseren Wanderschuhen, Badetuch, Badekleid, Apfel, Wasser und Sonnencreme bewaffnet auf die Strasse mit dem Ziel: Toronto Island Park. Auf diesem Park hat man einen wunderbaren Blick auf die Skyline von Toronto und hat einen Strand um Baden zu gehen im Ontario Lake, so die Beschreibung. Wir erwarteten viel Natur. Der Hafen ist direkt neben dem CN Tower und dem Roger Center, also super nahe von unseren Hostel. Am Hafen kauften wir Tickets für das Boot, um auf die Island zu kommen. Um 11 Uhr ging unser „Bötchen“. Die zwei jungen Captains unterhielten uns 30 Minuten mit Touristen-Geschichten und viel Witz. Die Bootfahrt war schön. In der Mitte der Insel angekommen, sahen wir einen grossen Park mit Kindervergnügungsbahnen und Essensständen. Schnell weg von hier und zum Ufer um die Skyline zu sehen, welche wirklich toll ist! Da es einmal mehr 32 Grad an diesem Tag war, machten wir uns auf den Weg, auf die andere Seite zur Insel, zum Strand. Enttäuschend mussten wir feststellen, dass dies gar nicht so schön war um sich etwas hinzulegen und abzukühlen. Wir liefen weiter um einen schöneren Teil von der Insel zu finden, leider vergebens. Die Insel wirkte runtergekommen von den Touristen. Nichts war mehr dem Ursprung überlassen. Bäume wurden in Reih und Glied angepflanzt und der Rest wirkte ungepflegt. Wir gaben die Hoffnung noch nicht ganz auf und liefen weiter in der drückende Hitze. Da wir im Laufen bereits sehr trainiert sind, merkten wir gar nicht, wie schnell die Zeit verging. Müde machten wir uns auf den Weg zurück zum Platz, wo unser Boot zurück fährt. Pünktlich um 15 Uhr fuhren wir zurück ans Festlang und gingen in unser Hostel uns duschen und erholen, denn wir hatten noch eine Reservation auf 351 Meter über Toronto.

Um 19 Uhr machten wir uns auf den Weg zum CN Tower. Hier hatten wir eine Reservation für das 360° Restaurant :-) Wenn die Preise für die Aussicht zu teuer sind und man trotzdem hinauf möchte, muss man eine andere Lösung suchen… Im Restaurant sind die Preise für das Essen ganz in Ordnung, dafür aber die Auffahrt und der Zugang auf die Aussichtsplattform kostenlos. Um auf den SkyPod gelangen zu können (447 Meter) hätten wir noch je 10 CAD extra bezahlen müssen. Für die ganz mutigen gibt es auch noch die Möglichkeit den Edge Walk auf 356 Meter zu machen…Da läuft man gesichert aussen am Turm herum! Uns reichte die „kostenlose“ Aussicht auf 351 Meter und die schnelle Auffahrt mit 51Sekunden im Lift. Das Essen war vorzüglich und wir genossen den Abend sehr. Selbstverständlich haben wir den Tisch so reserviert, dass wir die Aussicht am Tag und in der Nacht hatten, man ist schliesslich nur einmal im Leben auf den zweithöchsten Turm der Welt (Dubai hatte vor ein paar Jahren die Höhe übertroffen) :-)

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Mitten unter den Toronto Blue Jays Fans

Heute Morgen wurden wir wieder einmal vom Wecker wachgerüttelt, was uns jedoch nicht störte. Wir hatten einen guten Grund dafür. Am Morgen strickten wir noch etwas an unsere Reiseplanung, welche wir etwas anpassen mussten. Ursprünglich wollten wir von den Niagara Fällen direkt nach Boston, was leider nicht möglich ist, genauere wird nicht verraten. Danach machten wir uns parat und gingen los in Richtung Rogers Center um das Baseball Spiel zwischen den Toronto Blue Jays und den Cleveland Indians zu sehen. Die Atmosphäre  war richtig toll. Ein Video Clip nach dem anderen, welche die Mannschaft, die Spieler und das Spiel selbst repräsentierten. Leider war das Spiel selbst nicht sehr abwechslungsreich, die Blue Jays gewannen mit 3-0. Das Spiel vom Samstag wäre bestimmt interessanter gewesen, da gewannen die Kanadier mit 11-9. Wir genossen das knapp 3 stündige Spiel und verzerrten einen 30cm langen HotDog :-)

Während dem Spiel war das Stadiondach geschlossen, wir wunderten uns warum. Als wir zum Station, welches nur ca. 10 Minuten von unserem Hostel entfernt ist, liefen, war das Wetter bewölkt, aber freundlich. Nach dem Spiel war uns dann klar weshalb, es regnete wie aus Kübeln! Überall bildeten sich riesige und zum Teil auch richtig tiefe Pfützen. Wir kämpften uns durch den Regen, von Vordach zu Vordach, mussten halb überflutete Strassen umgehen und als wir nach ca. 45 Minuten komplett durchnässt beim Hostel waren, war der Regen dann auch wieder vorbei.

Da die Waschmaschine im Hostel defekt ist, packten wir unsere schmutzige Wäsche und gingen die Strasse hoch zur Laundry. Das geht hier alles sehr schnell, die Wäsche ist in 30 Minuten gewaschen und in weiteren 20 Minuten getrocknet. Die schönen T-Shirts und Jeans, welche wir nicht ganz durchtrocknen wollten, haben wir wieder um Zimmer aufgehängt, wie bereits in Ottawa – ein Stück gute Schnur ist hier viel Wert!

Da sich das Wetter glücklicherweise wieder beruhigt hat, konnten wir heute nochmals den Grill anschmeissen und unser Poulet und die Spareribs grillieren. Einmal mehr ein toller Abend auf der schönen Dachterrasse.

Wir wünschen allen einen guten Start in die neue Woche!

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Sightseeing by foot

Am Samstagmorgen haben wir ausgeschlafen, um frische Energie für Toronto zu sammeln. Wir bereiteten in der Küche unser Frühstück selbst zu, es gab einen sehr feinen Fruchtsalat mit Joghurt. Die Früchte waren eine sehr willkommene Abwechslung zu den Bagels, Waffeln und Toasts der letzten Tage.

Frisch motiviert montierten wir einmal mehr die schnellen Schuhe, um die grosse Stadt zu besichtigen. Via Queens Street gingen wir in Richtung „Downtown Yonge“. Die grosse Kreuzung vom „Downtown Jonge“ erinnert ein wenig an New York. Viele grosse Screens prägen das Ortsbild. Auf dem grossen Platz präsentierten junge Künstler, alle zwischen 14 und 17 Jahren, ihre Beatbox, Dance und Gesangkünste.

Wir liefen die Strasse hinunter in Richtung „Old Town“. Die Altstadt war nicht sehr speziell, viele Gebäude wurden durch moderne Anbauten verunstaltet, nur wenige Häuser wurden sanft renoviert. Wir besuchten die alte Markthalle. Von aussen war das Gebäude alt, innendrin jedoch ein voll moderner Markt. Es hatte extrem viele Leute, es roch nach Fisch, Käse, Brot und frischem Fleisch.

Weiter ging es nach “China Town”. Auch dieser District überzeugte uns nicht wirklich. Der Stadtteil wir zwar fast ausschliesslich von Asiaten bewohnt, jedoch wirkt die Strasse, verglichen mit anderen “China Towns” wie in London oder San Fransisco eher lieber lieblos. Wir bogen links ab und gingen weiter nach “Little Italy”. “Little Italy” ist wirklich klein, jedoch sehr charmant. Die ganze Strasse hinunter reite sich ein Restaurant am anderen, zwischen durch einige Markstände und dann wieder sehr einladende, kleine Bistros.

Nach unsere Stadttour steuerten wir direkt in unseren zweitliebsten Supermaket „Loblaws“, es war Tax Free Day in Canada, somit sparten wir 15%! Wie bereits berichtet, haben wir Zugriff auf einen Grill, somit deckten wir uns mit Steaks, Spiesschen, Poulet, Kartoffeln und einer gesunden Menge Salat ein – BBQ Time! :-) Wir verbrachten den ganzen Abend auf der Dachterrasse mit den anderen Bewohner, wir grillierten, tranken etwas, es war richtig gemütlich, mit der grandiosen Aussicht auf den CN Tower, welcher in der Nach in allen Farben abwechslungsweise beleuchtet ist.  Ach ja, dass Essen war grossartig!!

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Mit dem ViaRail nach Toronto

Früh um 6.30h mussten wir am vergangenen Freitag aufstehen. Wir haben diesmal den Zug von Kingston nach Toronto gebucht, da dies die schnellste Möglichkeit war. Wir packten unsere Rucksäcke, assen noch etwas vom feinen Frühstück im Motel und fuhren dann mit dem Bus 30 Minuten zur Via Rail Station. Die Bahnhöfe liegen hier in Kanada nicht mitten in der Stadt oder dem Dorf, nein sie sind meistens einige Kilometer ausserhalb. Das Ticket haben wir im Voraus online gekauft und uns somit Sitzplätze reserviert. Wenn ein Zug ausverkauft ist, kriegt man auch keine Tickets mehr. Wir mussten eine Stunde (!) vor Abfahrt bereits am Schalter sein, um das online gekaufte Ticket umzutauschen und um das Gepäck einzuchecken. Nein, hier  in Kanada ist nichts, mit einfach einsteigen und mitfahren, egal ob man noch ein Velo, Snowboard oder Gepäck dabei hat. So kamen wir an der Station an und mussten lachen. Der Bahnhof ist so klein. Wenn man bedenkt, dass Kingston so viele Einwohner wie Winterthur hat und der Bahnhof schlicht ein Häuschen mit zwei Gleisen ist. Ja das Zugfahren ist hier nicht Standard, was sicherlich auch an en hohen Preisen liegen kann. Wir haben für zwei Personen und einer Fahrt von ca. 2.5 Stunden 158 CAD bezahlt. Hier wartet man auch in einer Wartehalle bis die Durchsage kommt, auf welchem der beiden Gleise der Zug einfährt. Der Zug kam mit über 20 Minuten Verspätung, wir stiegen ein und sassen auf „unsere“ Plätze ab. Wir brauchten einen Moment um zu glauben, dass dies nicht die 1.Klasse ist, sondern wir wirklich in der Economy sassen. Es war sehr komfortabel. In Toronto angekommen mussten wir lange auf unser Gepäck warten, welches dann auch sehr verschmutzt zurückkam. Naja, das Zugfahren hier hat uns gar nicht überzeugt und künftig werden wir wieder den Bus buchen.

Wir schnallten unsere Rucksäcke um und liefen zu unserem Hostel, welches wir für 5 Nächte gebucht haben. Das Hostel liegt sehr zentral, es ist in zwei Häusern eingeteilt und verfügt daher über zwei Küchen, zwei Aufenthaltsräume und einer Dachterrasse die wir nutzen können. Endlich können wir selber kochen und auf der Terrasse gibt einen Grill :-). Wir schmissen unsere Rucksäcke ins Zimmer und wollten schnell was Essen gehen. Es war bereits 13.30 Uhr und wir hatten einen riesen Hunger. Gleich um die Ecke ist die King Street mit vielen Restaurants und Pubs. In einem Pub setzten wir uns draussen im Innenhof hin und assen etwas. Wir waren total verschwitzt von der Reise und der Hitze (34 Grad) aber glücklich – welcome Toronto!

Nach dem Essen wollten wir gleich auf den CN Tower, da das Wetter grandios war. Wir erschreckten ab den überrissenen Preisen und drehten am Schalter wieder um. Kopfschüttelnd suchten wir den nächsten Supermarkt auf für einen Einkauf. Zurück im Hostel sassen ein paar Leute draussen auf der Treppe, wir gesellten uns dazu. Die meisten sind Studenten die hier für ein paar Tage Urlaub machen. Den Abend verbrachten wir mit denen im Hostel. Emanuel und ich hatten wieder einmal Lust um auszugehen und zogen uns anständig an. Nein, ich habe leider keine Absatzschuhe dabei. Meine schönsten Schuhe sind die abgelaufenen Adidas Turnschuhe. Ein Mädchen im Hostel sagte, hier zieht man sich casual an um auszugehen. Somit kann das ja eigentlich passen….dachte ich. Spät liefen wir die Strasse hoch. Es wimmelte von Menschen die einen Platz in einem der Clubs suchten. „Mein Gott“ dachte ich, „da kann sogar Zürich einpacken…“ Die Frauen waren so „aufgetakelt“, dass ich mich daneben wie der grösste Bauer fühlte. Die Absätze waren 13cm aufwärts und alle hatten ein Kleid an. Somit tranken wir lediglich etwas in einem Pub und gingen dann schlafen.

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