Vientiane

Pünktlich um 13:00 Uhr wurden wir von einem Tuk Tuk in unserem Guesthouse abgeholt und zur Busstation von „Vang Vieng“ gefahren. Es regnete in Strömen und wir waren froh, dass der Busbahnhof überdacht war. Eine Menge Backpacker warteten hier auf Busse, wir waren nicht die einzigen, die hier weg wollten. Kurz vor 13:30 Uhr konnten wir in den VIP Bus einsteigen. Die VIP Busse sind ganz normale Reisebusse, meistens ohne Toilette und mit nicht viel mehr Komfort als die lokalen Busse. Sie kosten in der Regel auch nur etwas mehr als einen Franken mehr, fahren aber direkt ans Ziel und sind somit, je nach Strecke, bis zu zwei Stunden schneller.

Übrigens gefällt es uns in Laos bisher sehr gut, einiges besser als in Thailand um ehrlich zu sein. Da Laos seine Grenzen erst vor 14 Jahren für westliche Touristen öffnete und bis heute das Land mit den wenigsten Touristen in Südostasien ist, wirkt auch alles noch sehr authentisch. Wer McDonalds, Burger King oder ähnlichen Fast Food sucht, ist an Laos fehl am Platz. Obwohl die Einheimischen sehr schlecht Englisch sprechen, geben sie sich Mühe und sind mehrheitlich freundlich. Vor allem die Kinder haben immer ein Lächeln übrig und winken oft ganz aufgeregt wenn sie westliche Touristen sehen. Nebst Laotisch sprechen die meisten Einheimischen hier Französisch, bedingt durch die Französische Kolonie, welche Laos bis Mitte des 20. Jahrhundert besetzte.

Vientiane Strassenschilder

Durch den Einfluss der Franzosen ist in Laos Rechtsverkehr, im Gegensatz zu Thailand. In Laos sieht man auffällig viele Kinder und junge Leute. Wir recherchierten die Ursache etwas im Internet und fanden heraus, dass 70% der Bevölkerung unter 25 Jahren ist und die Lebenserwartung in Laos lediglich 54 Jahre beträgt.

Die Fahrt von „ Vang Vieng“ nach „Vientiane“ dauerte knapp vier Stunden. „Vientiane“ ist die Hauptstadt von Laos und im Gegensatz zu Bangkok oder anderen Hauptstädten ziemlich ruhig und relaxt. Das ist auch kein Wunder, denn zum Beispiel Bangkok hat zwei Millionen mehr Einwohner, nein nicht als „Vientiane“, sondern als ganz Laos. Leider war das Wetter bei Ankunft auch nicht gut. Mit dem wohl kleinsten Tuk Tuk der Welt liessen wir uns zu viert ins Zentrum fahren. Tina und ich setzten uns in ein Kaffee, während Steve und Emanuel sich auf die Suche nach einer Unterkunft machten. Nach über einer Stunde kamen die zwei durchnässt zurück. Die Suche gestaltete sich schwierig, vieles war ausgebucht, für unser Budget zu teuer oder dann ein Drecklock. Dennoch hatten sie etwas gefunden, das Zimmer war klein, etwas schmuddelig und ohne Wi-Fi dafür aber günstig, mit Moskitonetzen an den Fenstern, viel frischer Luft und Warmwasser. Wir bezogen die Zimmer und gingen anschliessend zu viert Abendessen.

Tina und Steve, unsere Begleitungen seit einer Woche, stehen etwas unser Zeitdruckt. Die beiden haben nur noch drei Wochen Zeit, bis sie nach 14 Monaten wieder nach Hause fliegen. Zuvor möchten die beiden unbedingt noch etwas von Vietnam und Kambodscha sehen. Kurze Zeit überlegten die beiden, ob sie ihre Reisepläne ändern und mit uns weiter südwärts reisen sollen, um sich die horrenden Kosten für das Vietnam Visum sowie den Flug nach Hanoi zu sparen. Schlussendlich entschieden sie sich dann aber trotzdem für Vietnam und so verbrachten wir den Montagmorgen getrennt, damit die beiden in Ruhe ihre Weiterreise organisieren konnten.

Da wir in der Unterkunft nicht besonders gut schliefen, suchten Emanuel und ich am Vormittag eine neue Unterkunft, brachten unsere Kleider in die Wäscherei und genossen ein ausgezeichnet leckeres Frühstück in der französischen Bäckerei. Wir fanden ein anständiges Hotel, welches die gleichen Zimmerpreise hatte, wie ein Hostel dass wir uns einen Tag zuvor anschauten. Da wir wieder einmal etwas entspannen wollten, entschieden wir uns für das Hotel und wir
zogen gleich um. Tina und Steve meldeten sich über das Internet bei uns, dass sie ebenfalls schlecht geschlafen haben und wir doch auch gleich ein Zimmer für sie reservieren sollen.

Kurz vor 12:00 Uhr trafen wir die beiden und begleiteten sie zu unserem Hotel. Sie buchten am Morgen einen Flug nach „Hanoi“ und organisieren ein Vietnam Visum. Wir überlegten uns, was wir mit dem angebrochenen Tag noch anstellen können, Tina hatte die Idee in ein Fitnesscenter zu gehen, welches sie im Internet gefunden hatte. Wir waren alle gleich einverstanden, denn das Wetter war noch immer sehr bewölkt und etwas finster.

Mit dem Tuk Tuk liessen wir uns ins Fitnesscenter transportieren. Der Eintritt kostete umgerechnet knapp CHF 8.-, im Preis war eine stündige Lao Massage inbegriffen :-) Die Jungs tobten sich an den Geräten aus, während ich einige Längen im Schwimmbecken schwamm und mit Tina die Sauna genoss. Um 14:30 Uhr hatten wir alle zusammen die Massage gebucht. Wir mussten so lustige Stoffhosen und Oberteil anziehen und legten uns zu viert auf die Matratzen am Boden. Vier Junge Frauen kamen hüpfend und kichernd ins Zimmer, schnappten sich unsere Füsse und begannen gleich zu massieren. Ich musste so lachen, denn ich hatte keine Gruppemassage erwartet, zudem merkten gleich, dass sich die jungen Frauen die ganze Zeit über uns lustig machten. Bevor wir zurück ins Hotel fuhren, entspannten sich Emanuel und Steve ebenfalls noch etwas in der Sauna und hüpften anschliessend in den Swimmingpool.

Nach dem Wellness Nachmittag hatten wir richtig Kohldampf und machten uns bald auf dem Weg zum Abendessen. Am Stadtrand fanden wir im vierten Stock eine Restaurant Bar mit Blick auf dem Mekong. Hier genossen wir unseren letzten Abend zu viert und hatten es so richtig lustig. Das tollste war, dass es in dieser Bar „Pimm’s“ gab, was sollten wir, neben Bier natürlich, anderes mit unseren englischen Freunden trinken? Irgendwann gegen 1:00 Uhr morgens schlüpften wir dann erschöpft in unsere Betten.

Pimms night

Am Dienstagmorgen genossen wir zu viert das Frühstücksbuffet im Hotel, welches im Preis inbegriffen war. Gegen 13:00 Uhr hiess es Abschied nehmen von den zwei. Es war eine tolle Woche mit Tina und Steve und wir hoffen sie eventuell in Kambodscha wieder zu treffen. Da wir wegen ihnen etwas schneller gereist sind, als geplant und wir nach 8 Monaten reisen auch immer schneller Müde werden, entschieden wir uns es in Vientiane etwas gemütlich zu nehmen, bevor wir weiter ziehen. Wir verkrochen uns den Rest des Nachmittags im Hotelzimmer, arbeiteten an unserer Homepage, entspannten uns etwas und verliessen den Raum nur für das Abendessen.

Bilder: Vientiane

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