Margaret River

Kurz nach Mittag verliessen wir das „Valley of the Giants“ wieder und fuhren zum 270 Kilometer entfernten „Augusta“. „Augusta“ liegt unmittelbar beim „Cape Leeuwin“, wo der „Indische Ozean“ und der „Südliche Ozean“ aufeinandertreffen. Zudem ist das „Cape Leeuwin“ der südwestlichste Punkt in Australien. Das Cape erhielt seinen Namen vom holländischen Schiff „Leeuwin“ (dt: „Löwin“), welches 1622 dieses Cape entdeckte. Wir besichtigten dort den Leuchtturm und auch das Zusammentreffen der beiden Ozeane, in der Hoffnung einige Wale zu sehen, welche sich gerne in dieser Region vergnügen. Leider sahen wir keine Wale, trotzdem ist das Cape sehr schön und wir verweilten ein wenig.

Das Lighthouse aus der Gerne Das Lighthouse
Wo sich Ozeane kreuzen Wo sich Ozeane kreuzen

Nach einem kurzen Stopp im Supermarkt suchten wir uns einen Campground, nachdem sich unsere erste Wahl als „Messi-Platz“ entpuppte. Da die Auswahl nicht gross ist in „Augusta“ nahmen wir den dritten und letzten, welcher ganz in Ordnung war. Schnell stellten wir unser Dachzelt auf, denn es war noch feucht von der vergangenen Nacht. Das Zelt trocknete sehr schnell und auch wir genossen die letzten Sonnenstrahlen des Tages. Nachdem Abendessen kam dann doch noch eine kleine Enttäuschung, irgendwie gab es kein warmes Wasser mehr und so mussten wir beide mit kaltem Wasser duschen, bei einer Aussentemperatur von um die 10 Grad.

Dieser westliche Zipfel, in welchem auch „Augusta“ liegt, wird „Margaret River“ genannt. Diese Region ist sehr bekannt für ihre Weine und lockt jährlich eine halbe Million Touristen an. Nur wenige Kilometer oberhalb von „Augusta“ befinden sich zahlreiche Caves. Wir entschieden uns, nur eine dieser Höhlen zu besichtigen und wählten die grösste und angeblich imposanteste, das „Jewel Cave“. Die geführte Tour dauerte eine Stunde und war verbunden mit vielen interessanten Informationen über die Entstehung des Caves und dessen Stalaktiten und Stalagmiten sowie über die Erforschung dieses Caves. Die Highlights im „Jewel Cave“ sind der mit 5.9 Metern Länge der längste, dünne Stalaktit in Strohhalmform, welcher öffentlich zugänglich ist. Auch sehr schön ist die Wasserfallformation.

Das Jewel Cave Der Wasserfall im Jewel Cave
Die Orgel im Jewel Cave Stalaktit im Jewel Cave

Nach der Besichtigung wollten wir eigentlich noch etwas die Küste entlang cruisen, doch merkten wir, dass die zweite Batterie im Kofferraum wieder leer war und es im Kühlschrank immer wärmer wurde. Somit fuhren wir direkt in die Ortschaft „Margaret River“ und suchten uns dort einen Autoelektriker auf. Es stellte sich heraus, dass der Isolator defekt war und wir diesen auswechseln mussten. In der Ortschaft „Margaret River“ gibt es nicht viel zu tun, wir assen ein leckes Glace bei „Millers“, kauften uns noch einige Kleider im „Rip Curl“ Shop und besuchten die Touristeninformation und den kommenden Tag in der Region zu planen. Wir übernachteten in einem der zahlreichen Campingplätzen im Städtchen.

Am nächsten Morgen trafen wir beim Frühstück Herr und Frau Mötzli an. Das ältere Ehepaar hatten wir das erste Mal in „Albany“ getroffen und sehen die beiden seither immer wieder. Ihre richtigen Namen kennen wir nicht, da die beiden jedoch Experten im Motzen sind, nennen wir sie Herr und Frau Mötzli. Die beiden beklagten sich an diesem Morgen über die überrissenen Preise, die übergewichtigen Leute, über Gesetze usw. Es ging so weit, dass Sara plötzlich zu ihnen sagte, „gut, dass ihr in einigen Tagen wieder zurück in die Schweiz fliegen könnt“. Auch wenn die beiden mit einigen Thesen Recht hatten, nirgends ist es perfekt. Und nochmals, wer weiss wie man einkauft, der kommt in Australien ziemlich günstiger über die Runden.

Da unser Vortag nicht wie geplant verlief und wir die Region nicht wie gewünscht erkundet hatten, holten wir dies an diesem Morgen nach. Wir fuhren die Strasse entlang und hielten zuerst bei der Produktion von „Millers“. Am Vortag genossen wir ein Glace in Shop in der Stadt, nun wollten wir die Produktion besichtigen. Leider boten sie weder Degustationen (Tastings) noch eine Besichtigung der Produktion an, was in dieser Region eigentlich gang und gäbe ist. Somit verliessen wir „Millers“ gleich wieder. Wir suchten einen Platz auf, welcher Käse produziert, hier gab es jedoch die Besichtigung mit den Tastings nur nach Vereinbarung. Unsere Fahrt ging weiter zu einem Winzer, welcher auch Nougat herstellt. „Bettenays“ überzeugte uns bereits bei der Ankunft. Das kleine Haus lag wunderschön an einem kleinen Teich, umgeben von Reben und Wiesen. Wir kosteten das Nougat, den Liquor sowie den Wein. Das Nougat war lecker, jedoch sehr teuer, der Wein war in Ordnung, aber nach unseren zahlreichen Tastings in Argentinien kein Kauf wert, der Liquor jedoch war sehr speziell und somit kauften wir eine Flasche Coffee-Nougat-Liquor.

Millers Ice Cream Millers Ice Cream
Bettenays Bettenays

Wir fuhren weiter nördlich, hielten noch einige Male bei der Küste und genossen die Meerbrise. Der Ausblick aufs Meer war wunderbar und wir konnten den Surfern zu schauen. Auf dem Weg sahen wir unzählige wilde Pflanzen. Zum Teil ist es am Strassenrand total bunt, da die „wild flowers“ in allen Farben blühen.

wild flowers Blick auf das Meer
Einer der vielen Strände bei Margaret River wild flowers

Unseren nächsten Halt planten wir bei „Happs“. Auf dieses Weingut wurden wir bei der Touristeninformation aufmerksam, da „Happs“ ziemlich alle gängigen Weintrauben im Angebot hat, welche in dieser Region wachsen, sogar „Malbec“ haben sie im Sortiment. Wir wurden freundlich begrüsst und unmittelbar wurden uns „Tastings“ angeboten. Da das Angebot an Weinen so vielfältig war, beschränkten wir uns auf den Rotwein, schliesslich mussten wir noch Autofahren! Die Dame, welche ihr Fach verstand, führte uns durch ihr Sortiment, erklärte uns Weintrauben von welchen wir nie zuvor gehört hatten und gab uns jeweils ein Gläschen. Der australische „Malbec“ war im Vergleich zum argentinischen nichts. Argentinischer „Malbec“ ist schwer, fruchtig und voll im Geschmack, wobei der australische eher säuerlich, flach und eher trocken schmeckt. Dafür überraschten uns andere Weintrauben sehr positiv. Mit zwei guten Tropfen in der Hand verliessen wir das schöne Weingut wieder, und schon bald auch die Weinregion „Margaret River“.

Happs Happs

Bilder: Margaret River

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