Machu Picchu

Selbstverständlich darf auch auf unsere Reise in Peru ein Besuch bei „Machu Picchu“ nicht fehlen. Die ganze Organisation um da hinzukommen war nicht ganz einfach, zudem ist es ein teurer Spass. Für diejenigen die das Geld haben, nehmen einfach einen Zug von „Cuzco“ direkt nach „Machu Picchu“. Diese Züge sind oft schon Monate im Voraus ausgebucht. Wir wählten den etwas günstigeren und noch verfügbaren Weg und fuhren am Donnerstagmorgen mit einem Collectivo von „Cuzco“ nach „Ollantaytambo“. Die Vororte rundum „Cuzco“ sind nicht so schön für die Touristen hergerichtet, wie das historische Zentrum selbst. Auch hier reihen sich wieder unschöne Baracken aneinander. Kurze Zeit später verliessen wir die Stadt und wir durchquerten sauber gepflegte Felder und Bauerndörfer mit einfachen Häusern aus Lehmziegel. Lamas und traditionell gekleidete Menschen gab es viele zu sehen. Schon bald sahen wir die schönen Schneeberge. Unser Collectivo gab Gas und mit nur wenigen Stopps erreichten wir nach 1,5 Stunden „Ollantaytambo“. Die Fahrt kostete uns nur 10 Soles pro Person. Von „Ollantaytambo“ aus hatten wir eine Woche zuvor zwei Sitzplätze im Zug von „Inka Rail“ gekauft. Der Zug war ausgebucht und fuhr pünktlich um 11:15 Uhr los. Die Fahrt dauerte rund 1 Stunde 40 Minuten und kostete uns zusammen stolze USD 100.-.  Wären wir mit „Peru Rail“ gefahren, hätte es noch mehr gekostet.

Der Inkarail Im Inka-Zug

Die Zugfahrt war holperig und extrem langsam. Wir hatten eine Maximalgeschwindigkeit von 60km/h! Der Zug fuhr in einer Schlucht. Hier bemerkte man bereits, dass es tropischer wird und die Vegetation sehr anders ist, als was wir bisher in Peru gesehen haben.

Kurz vor 13 Uhr checkten wir in unser Hotel in „Aguas Calientes“ ein. Dieses Dorf liegt am Fuss von „Machu Picchu“. „Aguas Calientes“ liegt auf 2‘090 Höhenmeter und wir waren erstaunt wie sehr touristisch dieses kleine Dorf ist. Wir genossen ein kaltes Cola und eine Portion Nachos mit Guacamole im Restaurant neben unserem Hotel. Nur wenige Zentimeter neben uns fuhr der Zug vorbei, was zum Beben des Bodens führte und ohrenbetäubenden Lärm verursachte. Anschliessend spazierten wir noch etwas herum und schauten wo wir etwas Günstiges zum Abendessen bekommen. Die Konkurrenz ist riesig und überall gab es Happy Hour wo man vier Getränke zum Preis von einem erhält.

Touristendorf Aguas Calientes Die Restaurantstrassen in Aguas Calientes

Früh gingen wir Abendessen und nahmen anschliessend eine lauwarme Dusche, heisses Wasser ist in Peru Mangelware. Abends kühlte es auch in „Aguas Calientes“ wieder sehr ab und somit auch in unserem Zimmer. Doch diesmal hatten wir etwas Luxus, ein kleiner Elektro-Heizofen stand in unserem Zimmer und sorgte dafür, dass wir nicht frieren. Wir schliefen früh ein, denn wir mussten den nächsten Tag einmal mehr sehr früh aufstehen.

der Retter der Nacht :-)

Um 4:30 Uhr klingelte der Wecker am Freitagmorgen. Wir zogen uns an, erhielten etwas Brot mit Marmelade und Coca Tee im Hotel zum Frühstück und liefen zur Bushaltestelle. Hier standen bereits hunderte von Personen an! Wir reihten uns hinten ein und hofften darauf, dass es genügende Busse geben wird. Pünktlich um 5:30 Uhr fuhr der erste Bus los und es kam gleich einen Bus nach dem anderen. Es waren genau 24 Busse im Einsatz, die jeweils 30 Personen transportieren konnten. Wir erhielten Busnummer 21. Die Busfahrt zum Eingang von „Machu Picchu“ dauerte 25 Minuten. Um 06:15 Uhr kamen wir an, zeigten unsere Eintrittstickets, die wir ebenso eine Woche im Voraus gebucht hatten. Der Eintritt für „Machu Picchu“ kostete uns CHF 46 pro Person. Viele besuchen noch den Berg „Huayna Picchu“, welchen man innert 45 Minuten zu Fuss erreicht und von wo aus man eine tolle Aussicht auf „Machu Picchu“ hat. Ursprünglich wollten wir diesen Berg besteigen, doch die auf 400 limitierten Tickets waren bereits vergriffen. Wir entschieden uns also den anderen Berg „Montana“ zu besteigen. Da dieser viel höher und sehr steil ist, trauen es sich viele Besucher nicht zu und die Tickets sind somit auch etwas kurzfristiger noch erhältlich. Das zusätzliche Ticket kostete uns nochmals CHF 5.- pro Person.

„Machu Picchu“ was auf Deutsch „Alter Gipfel“ heisst, ist eine gut erhaltene Ruinenstadt der Inkas, die in 2‘430 Metern Höhe auf einer Bergspitze der Anden gebaut wurde. „Machu Picchu“ umfasst 216 steinerne Bauten, die alle mit einem System von Wegen und Treppen verbunden sind. Etwa 3‘000 Treppenstufen sind heute noch erhalten oder zum Teil restauriert worden, wie die Aussenmauern der zum Teil mehrgeschossigen Wohnbauten. Es wird vermutet, dass die Inkas die Stadt um 1450 gebaut haben. Jedoch wurde die Stadt nie ganz fertig gestellt, da die Spanier zu dieser Zeit das Land der Inkas eroberten. 1911 wurde“ Machu Picchu“ „offiziell“ entdeckt und erforscht.

Wir liefen zuerst zum typischen Aussichtspunkt, wo man die Ruinenstadt mit „Huayna Picchu“ im Hintergrund hat. Da die Sonne sich noch hinter den Bergen verbarg, warteten wir auf den Sonnenaufgang. Kurz nach 7:00 Uhr war dann soweit, die ersten Sonnenstrahlen trafen auf die alte Inka Stadt. Ein einmaliger und wunderschöner Augenblick!

Machu Picchu vor dem Sonnenaufgang Sonnenaufgang über die Spitze
Wir sind da!!! Machu Picchu in den Morgenstunden

Wir entschieden uns zum „Sun Gate“ (Intipunku) zu laufen, ein kleiner schmaler Weg der leicht bergauf führt. Die Höhedifferenz zur Ruinenstadt beträgt 315 Meter. Nach knapp 45 Minuten erreichten wir das Ziel und die Aussicht auf „Machu Picchu“ war genial. Leider hatten wir an diesem Tag immer wiedermal Wolken, zum Glück kam aber die Sonne doch immer wieder zum Vorschein. Wir verweilten etwas bevor wir wieder zurückliefen.

Aussicht vom Sungate wir geniessen

Unten angekommen entschieden wir uns „Monatana“ (Cerro Machu Picchu) zu besteigen.  Unsere Tickets wurden kontrolliert und wir begannen den Aufstieg. Es war steil, steinig und hatte viele schmale Treppen. Für Leute mit Höhenangst ist das wohl eher nichts. Wir mussten immer wieder Pausen einlegen, da wir durch die Höhe schnell ausser Puste gerieten. Wir hatten die etwa 620 Höhenmeter in eine Stunde und 30 Minuten bewältigt. Oben angekommen wurden wir belohnt mit einer wunderschönen, atemberaubenden Aussicht! Viele Vergleichen diesen Anblick mit einer Helikopterperspektive. Wir genossen auch hier die Aussicht eine Weile. Mit wackligen Beinen ging es den steilen Berg wieder hinunter.

nichts für schwindelfreie Aussicht von Montana
geschafft!!! Aussicht von Montana auf Machu Picchu

Als wir unten ankamen waren wir total erschöpft. Die kalten Nächte in Peru, das kalte Duschwasser, die Wanderung im „Colca Canyon“ und die Lebensmittelvergiftung steckten noch in unseren Knochen. Trotzdem liefen wir noch durch die Ruinen von „Machu Picchu“ selbst. Die Baukunst der Inkas ist beeindruckend: Wasserabläufe, mehrstöckige und erdbebensichere Häuser, Terrassen die für die Anpflanzung von Nahrungsmitteln gedacht waren, die perfekte Ausrichtung der Stadt und die vielen Treppen.

Die Ruinen von Machu Picchu Die Ruinen von Machu Picchu
Die Ruinen von Machu Picchu Die Ruinen von Machu Picchu
Die Ruinen von Machu Picchu Die Ruinen von Machu Picchu

Täglich besuchen maximal 2‘500 Personen die Sehenswürdigkeit. Die UNESCO fordert eine Reduktion auf höchstens 800 Besucher, um das Kulturerbe nicht zu gefährden. Trotz allem war unser Fazit im Nachhinein, dass die Ruinen der Mayas in Mexiko, Belize und Guatemala schöner sind, als diese hier von „Machu Picchu“. Wir waren todmüde und konnten uns nur noch ein letztes Mal überwinden, um zu der Stelle hochzulaufen, wo man den tollen Ausblick hat. Die Sonne kam noch einmal zum Vorschein und wir genossen ein letztes Mal die Aussicht.

Einfach genial!

Mit dem Bus fuhren wir wieder zurück nach „Aguas Calientes“. Bereits um 16:30 Uhr entschieden wir uns für ein Abendessen und sehnten uns nach einer Dusche. Das Wasser war einmal mehr nur kalt. Schnell krochen wir unter die Bedecke und schliefen bereits um 20:00 Uhr todmüde ein. Am nächsten
Morgen mussten wir wieder um 7:00 Uhr aufstehen. Wie assen etwas Frühstück im Hostel und machten uns bereit auf dem Heimweg. Um 8:30 fuhr unser Zug nach „Ollantaytambo“, wo wir mit dem nächsten Collectivo zurück nach „Cuzco“ fuhren.

Bilder: Macchu Picchu

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