Isla de Ometepe

Am Samstagmorgen verliessen wir das Hostel in Granada, liefen zur Busstation und schnappten den 08 Uhr Bus nach Rivas. An der Busstation waren wieder vier Männer, welche alle wollten, dass wir mit ihnen fahren. Es war uns egal und wir gingen einfach mit dem Ersten mit (oder war er der Lauteste?) zum alten Schulbus. Der Bus fuhr erstaunlich pünktlich los!

Unser Bus nach Rivas Es war wirklich voll im Bus

Die ersten Kilometer waren sehr harzig, alle paar Hundertmeter hielt der Bus an und weitere Personen stiegen, in den bereits gutbesetzten Bus, ein. Nach wenigen Kilometer rauchte der Motor sehr verdächtig und es roch auch nach „defekt“. Ich prophezeite bereits das Schlimmste, doch irgendwie konnten der Fahrer und seine Gehilfen das Problem innert wenigen Minuten lösen. Ich will nicht wissen wie, doch es reichte bis Rivas :-)

In Rivas suchten wir nach einem Taxi, welches uns für einen normalen Preis zum Hafen brachte. Einige Einheimische, mit welchen wir uns im Bus unterhalten hatten, sagten uns, dass wir für die Fahrt nicht mehr als 40 bis 50 Cordoba bezahlen sollten.  Doch die Taxifahrer hatten sich abgesprochen, alle wollten 80 bis 100 Cordoba. Wir liefen die Strasse hoch und schnappten das erste Taxi, welches etwas günstiger war.

Am Hafen angekommen, lösten wir das Ticket nach „Isla de Ometepe“ und zahlten zusätzlich die 20 Cordoba Ausländergebühr. Jaja, bei uns würden die Linken im roten Drehen: Rassismus! :-) Wir waren voll im Flow, kaum hatten wir das Ticket gekauft, kam auch bereits die Fähre an. Die Überfahrt über den rauen See dauerte eine gute Stunde und wir hatten einen grandiosen Blick auf die Insel mit den beiden Vulkanen. „Ometepe“ bedeutet „zwei Hügel“, genauer gesagt, besteht die Insel aus zwei Vulkanen, welche zusammengewachsen sind.

Unsere Fähre nach Isla de Ometepe Vulcan Concepción

Kurz vor 12 Uhr kamen wir in Moyogalpa an. Ein Taxifahrer wollte uns für 100 Cordoba zu unserem Hostel fahren, doch wir wussten, dass das Hostel keine 10 Minuten zu Fuss entfernt war. Das Hostel ist zwar etwas ausserhalb des kleinen Dorfes, verfügt jedoch über einen sehr grossen Garten. Unser Zimmer ist geschätzte 25 Quadratmeter und somit richtig schön gross. Nachdem wir unser Zimmer bezogen hatten, gingen wir zurück ins Dörfchen und checkten alles ab, verpflegten uns und gingen wieder zurück. Wir verweilten den restlichen Nachmittag im Hostel.  Die Managerin im Hostel empfahl uns eine Pizzeria, welche wir mit Freude besuchten. Wir bekamen eine sehr grosse Pizza, welche super lecker war. Bei Essen kam ein anderes Pärchen in das Restaurant, die beiden kamen uns irgendwie bekannt vor. Vor wenigen Wochen, als wir für Mexiko recherchierten, stiessen wir auf einen Reiseblog von zwei Kanadiern. Die beiden waren ebenfalls in Zentralamerika unterwegs, jedoch in die entgegengesetzte Richtung. Vor wenigen Tagen schrieben wir den Beiden, um etwas über ihre Pläne zu erfahren und ob sich eventuell ein Treffen ergibt, leider erhielten wir bis dato keine Antwort. Wir diskutierten bestimmt 10 Minuten, ob das Teresa und Mike sind oder ob wir uns da nur etwas fast unmögliches einbilden. Sara machte Nägel mit Köpfen, ging zu den Beiden hin und fragte einfach. Den Beiden entgleisten alle Gesichtszüge und ich bin mir sicher, dass sie für kurze Zeit die versteckte Kamera suchten. Es war ein Treffer ins Schwarze, die Beiden waren tatsächlich die Zwei vom Reiseblog. Nachdem sie die erste Überraschung verdaut hatten, kamen wir dann schnell ins Gespräch und verbrachten den restlichen Abend zusammen. Die Welt ist so klein!

Am kommenden Morgen holten wir das Motorrad ab, welches wir am Vorabend gemietet hatten. Ich freute mich wie ein kleines Kind, nach einem halben Jahr wieder auf ein Motorrad sitzen zu dürfen. Da hier nicht alle Strassen geteert oder mit Pflastersteinen gemacht sind, war auch das Motorrad danach ausgerichtet. Wir bekamen eine alte Zweitakt-Zweizylinder-Enduro mit 200ccm. Schnell fahren ist hier sowieso unmöglich, da die Strassen in einem schlechten Zustand sind, immer wieder ohne Vorwarnung Geschwindigkeitsbegrenzer einbetoniert sind und man die Strasse mit Autos, Velos, Fussgängern, wilden Hunden, Pferden, Schafen und Kühen teilt. Wir fuhren zuerst zu „Ojo de Agua“, ein Pool aus natürlichen Wasserquellen. Nach der sehr erfrischenden Abkühlung wollten wir weiter in Richtung „Mérida“ zu den Wasserfällen. Wir wurden zwar vorgewarnt, dass die Strasse dahin in einem schlechten Zustand ist, aber das was wir vorfanden, hatten wir nicht erwartet. Es war eine Offroad Weg mit riesengrossen Steinen und noch grösseren Schlaglöchern. Zu zweit auf diesem alten Motorrad no chance! Wir drehten um und fuhren die Insel weiter ab. Wir hielten in Playa Santo Domingo, dem berühmtesten Strand der Insel und assen etwas. Danach fuhren wir nach „Altagracia“ und besuchten „Jesus Punta Maria“. Bei „Jesus Punta Maria“ kann man auf einem kleinen Sandweg, welcher nur ganz knapp unter Wasser ist, ins Meer laufen, dass sieht dann so aus, als würde man wie Jesus über das Wasser laufen. Wir düsten noch ein wenig herum, bis wir ins Hostel zurückkehrten.

Töfflifahre! Ojo de Agua Punta Jesus Maria

Da wir etwas Müde waren, entschieden wir uns im Hostel zu Essen. Wir bereuten die Entscheidung nicht, es gab super feine Vegi-Spaghetti und zudem fiel kurz vor 18 Uhr der Strom für zwei Stunden aus. Später am Abend kam ein Typ zu uns ins Hostel, welcher Touren anbot. Seine Angebote hörten sich interessant an und seine Preise waren fair, also buchten wir eine Tour. Da wir am kommenden morgen früh aufstehen mussten, gingen wir frühzeitig ins Bett.

Um 06 Uhr ging der Wecker, wirklich gut geschlafen hatten wir nicht, es war einmal mehr sehr warm und die Moskitos frassen uns auf. Wir packten unsere Rucksäcke und bereiteten uns mental auf einen anstrengenden Tag vor. Ein Paar aus Kalifornien hat sich für die gleiche Tour eingeschrieben. Um 6:45 Uhr kam der Guide, wir gingen alle zusammen zur Strasse hinauf und warteten zusammen auf den Bus. Der Bus brachte uns zum Fuss der Vulkans „Concepción“. Der Vulkan ist über 1600 Meter hoch, doch wir entschieden uns nur bis auf 1000 Meter hoch zu gehen, da der Aufstieg von 1000 nach 1600 extrem anspruchsvoll sein soll. Die Tour auf 1000 Meter, war rund 6.5 Kilometer lang und es dauerte rund 3.5 Stunden. Der Ausblick von da oben war schön und wir verweilten eine Stunde, bevor wir wieder alles hinunterliefen. Irgendwann gegen 15 Uhr waren wir zurück im Hostel. Wir verabredeten uns mit dem kalifornischen Paar, um in der guten Pizzeria Abend zu essen. Wir gingen früh los, da wir alle sehr hungrig waren. Der Abend war lustig und die Pizza erneut sehr fein. Auch an diesem Abend gingen wir eher früh ins Bett, wir waren fix und fertig.

Aussicht auf 1000 Meter auf dem Vulkan Cheeeese

Am Dienstag blieben wir etwas länger liegen, da es nur bis 9 Uhr Frühstück gab, mussten wir uns dann aber doch aus dem Bett zwingen. Wir verbrachten den Tag mit etwas Planung für Costa Rica, einmal mehr waren wir von den Preisen im Nachbarland geschockt. Ein Transport in einem kleinen Bus für eine Streck von weniger als 80 Kilometer, kostet 35 USD pro Person. Der öffentliche Bus kostet etwa 1 USD. Andere Transfers kosten zum Teil über 50 USD pro Person, wir wollen gar nicht wissen wie teuer ein Taxi ist! Am Abend gingen wir zu einem Argentinier Essen. Ich freute mich wieder einmal auf ein schönes grosses Stück Fleisch… Leider, leider war das Fleisch nicht wirklich sehr gut, essbar, aber nicht mehr :-( Wir tranken noch etwas zurück im Hostel und legten uns schlafen, da wir am kommenden Morgen die 09 Uhr Fähre zurück ans Festland nehmen möchten.

Bilder: Isla de Ometepe

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