Puno

Gegen 13:30 Uhr erreichten wir am Samstag das Hostel in „Cuzco“, wo wir unsere Rucksäcke deponiert hatten. Bereits im Voraus hatten wir Bustickets nach „Puno“ gekauft, leider fuhr dieser Bus erst um 22:00 Uhr. Wir verbrachten den ganzen Tag im Hostel, da es angenehm warm war. Nach dem Abendessen holten wir unsere Rucksäcke und machten uns ready für die Busfahrt. Pünktlich um 21:15 Uhr holte uns das bestellte Taxi ab und fuhr uns zur Bushaltestelle. Wir buchten wieder bei der Busgesellschaft „Cruz del Sur“ und gönnten uns dieses Mal erste Klasse, der Aufpreis war nur knappe CHF 11.- für beide Tickets, aber wir erhofften uns etwas mehr schlaf.

In der ersten Klasse war es definitiv komfortabler, doch leider waren die Sitze immer noch zu kurz für mich. Anbei ein Aufruf an alle die gerne Reisen möchten, schaut dass ihr unter 1.70m bleibt. Der Bus fuhr ziemlich pünktlich los und wir versuchten möglichst bald zu schlafen. Wir schliefen beide nicht besonders gut. Gegen 05:00 Uhr erreichten wir „Puno“. Wir packten unser Gepäck und fuhren mit einem Taxi zum Hostel, welcher wir im Voraus gebucht hatten. Leider hatte die Besitzerin kein Zimmer frei, so mussten wir im eiskalten Eingangsbereich warten. Wir froren wie blöd, ein warmer Tee oder eine Decke gab es trotzdem nicht. Da wir erst gegen 13:00 Uhr ein Zimmer beziehen konnten, entschieden wir uns die bekannte Tour zu den „Floating Villages“ zu buchen.

Nach etwas Schlaf in kalten Eingangsbereich wurden wir dann um 09:00 Uhr für die Tour abgeholt. Mit einem Bus fuhren wir 10 Minuten zum „Titicacasee“. Der „Titicacasee“ ist der zweitgrösste See in Südamerika. Das Gewässer liegt 3‘812 Meter über Meer und ist der grösste kommerziell schiffbare See der Welt. Glaubt man den pre-Inka Völkern ist der „Titicacasee“ der Geburtsort der Sonne. Der riesige See, welcher 15.5 Mal so gross ist wie der Bodensee, zeichnet sich durch seine dunkelblaue Farbe aus. Leider hat er diese Farbe nicht, weil das Wasser so rein ist, sondern weil auf dieser Höhe über Meer der Himmel extrem klar ist und sich dieser im See spiegelt. Leider ist der „Titicacasee“ sehr stark verschmutzt, Schätzungen zu folge fliessen pro Sekunde 150 Liter Abwasser in den See, was dazu führte, dass viele Vogelarten umsiedelten und es nur noch wenige Fische gibt.

Titicacasee Am Hafen

Am Hafen angekommen, wurden wir zu einem Boot begleitet, welches kurze Zeit später ablegte. Es war immer noch ziemlich frisch, jedoch wärmten uns die Sonnenstrahlen etwas auf. Auf dem See war alles sehr relaxt. Wir fuhren zirka 30 Minuten bis wir die schwimmenden Inseln der Uros erreichten. Unser Guide bezahlte den Eintritt, in dem er den beiden Frauen einige Soles zu warf. Den grössten Teil des Geldes konnten die Frauen einfangen, einige wenige Scheine gingen baden.

Insgesamt gibt es 49 Inseln. Leider leben nur noch wenige hundert der knapp 2000 Uros auf den schwimmenden Inseln. Viele Uros leben auf dem Land, wo sich auch die Friedhöfe dieses Volkes befinden. Die Inseln werden aus getrocknetem „Totora-Schilf“ hergestellt. Dieselbe Pflanze ist unter anderem auch Rohstoff für Schilfboote und die Häuser auf den Inseln.

Die ersten schwimmenden Inseln Floating Villages

Wir hielten bei einer Insel und verliessen das Boot. Unser Guide und ein Uros erklärten uns weshalb sie auf diesen Inseln wohnen, wie die Inseln gebaut werden, wie die Gemeinschaft funktioniert und weitere interessante Details. In der Regel leben nicht mehr als acht Menschen auf einer Insel. Sollte es zu unlösbaren Problem kommen, wird entweder nur ein Haus abtransportiert oder die Insel wird halbiert. Jeden Montag treffen sich die Ältesten um Probleme zu besprechen. Das Motto der Uros lautet: Wenn am Montag die Sonne untergeht, gehen alle Probleme mit ihr unter.

Aufbau einer Insel Eine Küche
Der Kindergarten Haarschmuck der Uros Frauen

Wir verweilten etwas auf der Insel und wechselten später auf eine zweite Insel mit einem kleinen Restaurant. Den Weg dahin hätte man mit einem der lokalen Boote machen können, wir entschieden uns dagegen. Nachdem wir auf der zweiten Insel einen Coca Tee getrunken hatten, fuhren wir mit dem Boot wieder zurück an die Küste, wo uns der Bus wieder ins Dorfzentrum brachte.

Der ganze Trip war amüsant und wie wir erwarteten ziemlich touristisch. Trotzdem waren die Informationen über die Uros und wie „Floating Villages“ ziemlich interessant.

Den restlichen Nachmittag verbrachten wir im Bett. Ich war nach wie vor unterkühlt vom Warten in der Lobby. Am Abend konnte mich Sara dann doch noch überreden, um Essen zu gehen. Wir packten uns mit den wärmsten Kleidern ein und gingen hinaus. Nach einer Weile entschieden wir uns für ein Restaurant, welches mit einem guten Dreigangmenü warb. Das Essen war grossartig. Alle Teller wurden wunderschön garniert, wie in einem edlen Restaurant. Das Dreigangmenü inkl. Tee kostete uns gerademal 18 Soles, umgerechnet etwas CHF 6.50!

Nach dem Essen versuchten wir nochmals einige Soles in Bolivianos zu wechseln. Komischerweise wollte uns keine Wechselstube helfen. Beim fünften Anlauf klappte es dann und wir bekamen einen sehr fairen Kurs. Zufrieden kehrten wir in unser Zimmer zurück und verkrochen uns schnell wieder unter die Decke.

Bilder: Puno

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