Perth

Nach den Stopps und Degustationen in „Margaret River“ beschlossen wir zügig weiterzufahren. Wir fuhren daher gleich noch am Mittwochnachmittag nach „Perth“, das vom letzten Halt in „Margaret River“ etwa 230 Kilometer entfernt lag.

Auf der Fahrt machten wir uns schlau über potenzielle Campingplätze. Nach ein paar Telefonaten stellten wir fest, dass die Campgrounds bis zu AUD 50 pro Nacht kosten! Unsere Idee von einem nahe zur Stadt gelegenen Campingplatz schwindete. Schlussendlich fanden wir doch noch einen guten Platz, 30 Kilometer ausserhalb der Stadt. Eigentlich einen Katzensprung, doch mit dem Bus war es zu weit.

so schön die Vögel! Campen macht Spass

Abends erhielten wir Besuch auf dem Campingplatz. Vor einigen Monaten in „Halong Bay“ Vietnam lernten Gretchen kennen, sie wohnt in „Perth“. Sie hatte unsere australische Post gesammelt und brachte diese vorbei :-) Wir quatschten noch ein paar Stündchen mit ihr, bis es dunkel und kalt wurde.

Am Donnerstagmorgen machten wir uns früh auf. Ohne Frühstück fuhren wir um 07:30 Uhr in die Stadt. Auf dem Weg fuhren wir durch ein paar sehr hübsche und edle Wohnquartiere. Als wir auf den Highway kamen und näher zu CBD fuhren, sahen wir auch schon die Wolkenkratzer von Perth. Links und rechts des Highways gab es wieder viel Wasser und sehr noble Häuser die alle einen tollen Ausblick haben. Wir wollen nicht wissen, was hier ein Haus kostet. Unser Auto hatte einen Termin in der Garage. Mit dem Auto ist alles in Ordnung, doch mussten wir bereits den ersten Ölservice durchführen lassen. Den Termin hatten wir ein paar Tage zuvor telefonisch vereinbart und uns natürlich eine Stadtgarage ausgesucht. Nach dem wir unser Auto abgegeben hatten, konnten wir zu Fuss die Stadt erkunden.

Erste Anlaufstelle war ein Kaffee, denn wir hatten mittlerweile Hunger. Starbucks gibt es in „Western Australia“ keinen, dafür fanden wir ein anderes gutes Kaffee.

leckeres Frühstück

Nach der Stärkung gingen wir noch einmal bei „Medicare“ vorbei. Ich hatte aufgrund fehlender Papiere meine „Medicarenummer“ in „Sydney“ nicht erhalten. Dieses Mal klappte es! Anschliessend schlenderten wir etwas durch die Stadt. Wir liefen durch die bekannte „Hay Street“, eine Shoppingstrasse und weiter an den grossen Hochhäusern vorbei.

Perth City Perth City
dscPerth City Perth City

Wir erreichten den „Bell Tower. Wir hatten einen alten Turm wie dem „Big Ben“ in „London“ erwartet, doch da stand ein neues schickes Gebäude.

The Bell Tower

Für ein paar Dollar Eintritt durften wir den Turm betreten. Im ersten Stock befanden sich die Gordeln zu den Glocken. Die älteste Glocke stammt aus dem Jahre 1550! Wir durften alle etwas an den Gordeln ziehen und die Glocken zum bimmeln bringen. Mit der Zeit spürte man das in den Armen, denn die Glocken waren nicht gerade leicht. Vom obersten Stock aus hatte man eine schöne Aussicht auf den „Swan River“ und das CBD von „Perth“. Das Wetter war herrlich, wir hatten Sonne und angenehme 28 Grad heiss! :-)

Aussicht auf den Swan River Perth CIty
Aussicht auf den Swan River Perth CBD

Doch was war das vor den Hochhäusern? Eine riesige Baustelle befand sich davor. Ein junger Mann der beim „Bell Tower“ arbeitet erklärte uns, dass dort der Fluss eingeleitet wird und es neue edle Hotelketten darum gebaut werden. Er zeigte uns ein Bild wie es in ein paar Jahren ausschauen soll, wenn es fertig ist. Es wird sehr edel und schick aussehen!

Perth CBD in einigen Jahren

Irgendwie ist es typisch für „Perth“. Bereits vor Jahrzehnten wurde der „Swan River“ umgeleitet, damit er besser in das Stadtbild passt. Alles wird perfekt hergerichtet in dieser Stadt.

Wir liefen zur Fähre, die sich gleich unterhalb des „Bell Towers“ befindet. Für 2.60 Dollar pro Person fuhren wir auf die andere Seite des Flusses. Von hier aus hatten wir eine bombastische Aussicht auf die Skyline von „Perth“. Ein netter Park befand sich hier ebenso.

Aussblick vom Swan River auf CBD South Perth

Wir hatten jedoch noch ein anderes Ziel, unsere Bank hat unsere neuen Debit-Karten nach „Perth“ gesendet, damit wir diese hier abholen können. Als wir alles erledigt hatten, liefen wir wieder zurück zur Fähre und liessen uns wieder auf die andere Seite zurück bringen.

Nach einem kurzen Einkauf im Supermarkt „Woolworths“ liefen wir auch bereits wieder zurück zur Garage und holten unser Auto ab. Das Öl wurde gewechselt und bei der Überprüfung wurden keine Mängel festgestellt. Wir können also weitere tausende Kilometer auf den Tacho hauen ;-)

Um aus oder in die Stadt zu kommen, staut es ziemlich. Nach so vielen Kilometern beinahe ohne Verkehr ein kleines Highlight.

Stau!!!

Zurück auf dem Campground sahen wir wieder Herr und Frau Mötzli. Oh nein, dachten wir, nicht schon wieder. Zum Glück war diesmal das gemotzte nicht so gross. Wahrscheinlich lag es daran, dass sie in wenigen Tagen in die Schweiz zurück fliegen dürfen. Als wir unser Dachzelt aufklappten, kamen die Kinder aus dem Nachbarszelt nicht mehr aus dem Staunen heraus. Natürlich durften alle einmal hineinschauen. Zurzeit sind Frühlingsferien in Teilen von Australien und es gibt viele Familien mit Kindern auf den Campingplätzen. Die Australier sind ein sehr angenehmes Volk, man kommt mit jedem und jeder einfach ins Gespräch und kann sich gut eine Weile unterhalten.

Am Freitagmorgen klappten wir unser Zelt zusammen und fuhren nach einem ausgiebigen Frühstück mit dem Auto zum Stadtteil „Fremantle“, das gleich unterhalb von CBD liegt. „Frementale“ ist ein kleiner, touristischer Stadtteil. Viele Gebäude stammen noch aus den englischen Kolonialzeiten. Wir parkierten und liefen durch den Park zum Hafen. Hier befanden sich viele Schiffe und einige kleine Restaurants, die leckere Fish & Chips und Bier verkauften. Ein herrliches Ambiente herrschte hier! Wir wiederstanden dem Essen, gönnten uns aber ein Eis ;-)

Frementale Park Frementale City
Frementale Pier Frementale Pier

Anschliessend liefen wir noch die Touristenstrasse hinauf und hinunter. Obwohl „Fremantle“ sehr touristisch ist, hat es seinen eignen Charme behalten.

Frementale City Frementale City
Frementale City Frementale City

Nun wollten wir die Strände von Perth erkunden. Leider zogen aber böse Wolken auf. Am Strand „Fremantle North“ und dem berühmten „Cottsloe Beach“ lag dazu sehr viel Seegras. Auch wenn die Strände nicht die schönsten sind, an einem sonnigen Tag und ohne Seegras würde es viel netter aussehen.

Fremantle North Beach Cottsloe Beach

Nun waren wir nicht mehr weit vom berühmten „Kings Park“ entfernt, welcher sich gleich neben dem CBD von Perth befand. Kaum angekommen, begann es zu regnen. Wir warteten kurz im Auto, bis das schlimmste vorbei war, doch an einen gemütlichen Spaziergang im botanischen Garten war nicht mehr zu denken, es war zu kalt und zu nass! Vom „Kings Park“ aus hat man einen tollen Ausblick auf die Stadt, da der Park etwas erhöht liegt.

Perth bei Regen

Wir schossen nur einige Bilder und fuhren wieder zurück zum Campground. Auf dem Campingplatz gab es ab 18:00 Uhr Würste mit Brot für 2.50 Dollar, das liessen wir uns nicht entgehen. Am Grill standen ein paar Pensionierten die Freude daran hatte, uns einen Aussie-Hotdog zu verkaufen. Wir setzten uns auf die Festbänke und genossen den Hotdog, während ein Schweizer Paar mit zwei Kindern zu uns gesellte. Mit ihnen kamen wir bereits am Morgen ins Gespräch. Die Familie ist vor etwas mehr zwei Jahren nach Australien ausgewandert und lebt 500 Kilometer oberhalb von „Perth“. Emma und Rolf sind sehr nett und haben sehr süsse Kinder. Sie teilten ihren Wein mit uns und wir hörten uns gespannt ihre Offroad Geschichten und ihre Erlebnisse von Australien an.

Eigentlich wären wir gerne am Samstag weitergezogen, doch da die Wetterprognose nicht so toll war, beschlossen wir einen „lazy day“ einzulegen. Als Emma und Rolf den Campingplatz verliessen, verabschiedeten sie sich von uns und schenkten uns eine Flasche Rum. Den Rum bekommen die beiden vom Vater der Freundin ihres ältesten Sohnes, welcher eigenen Alkohol herstellt und dabei sehr kreativ ist. Wir wuschen unsere Kleider und widmeten uns unserer Australienplanung. Gegen Abend gesellte sich der Zeltnachbar zu uns und wir alberten mit seinen Kindern herum. Natürlich testeten wir auch den neuen Rum, mir schmeckte er nicht so toll, aber Emanuel liebt ihn, da der Rum wie „Captain Morgan“ schmeckt. Spät assen wir Znacht und krochen danach ins gemütliche Dachzelt.

Am Sonntag war das Wetter definitiv besser. Unser Trip konnte also weitergehen. Wir verabschiedeten uns vom Zeltnachbar und seinen Kindern. Da der „Kings Park“ so gut wie auf dem Weg lag, hielten wir noch einmal um ein letztes Mal die Aussicht auf die Stadt zu geniessen.

Aussicht vom Kingspark Kingspark

Bilder: Perth

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