Great Wall

Am Mittwochmorgen standen wir gerne auf, denn es wartete uns ein absolutes Highlight auf dem Tagesplan. Am Tag zuvor erkundigten wir uns über mögliche Touren zur „Chinesischen Mauer“. Wir waren uns nicht einig, welches Stück der „Great Wall“ wir besichtigen möchten.
Lange Zeit wurde angenommen, dass das Bauwerk zirka 6‘500 Kilometer lang ist. Bei Nachmessungen im Jahre 2009 wurde die Länge auf 8‘852 Kilometer korrigiert und gemäss den aktuellsten Erkenntnissen misst die Mauer unglaubliche 21‘196 Kilometer. Die kleine Schweiz könnte sich mit einer solchen Mauer elfmal umrunden lassen.

Nach langem hin und her entschieden wir uns für den Streckenabschnitt „Jinshaling“. Da „Jinshaling“ 120 Kilometer ausserhalb von „Peking“ liegt, gibt es hier viel weniger Touristen als bei „Mutianyu“ oder dem wohl schlimmsten Teil „Badaling“, welcher mit der Metro erreicht werden kann. Der Anfang des Mauerabschnitts bei „Jinshaling“ wurde wieder in den ursprünglichen Zustand versetzt, die Erhaltung der Mauer wird in Richtung „Simatai“ immer schlechter und nähert sich dem ursprünglichen Zustand vor der Restaurierung. Zudem ist die Natur rundherum unverbaut und sehr schön.

Unser Hostel bot eine Tour mit dem Bus nach „Jinshaling“ an. Abfahrt um 06:00 Uhr morgen, drei Stunden Zeit auf der Mauer und dann wieder zurück, geplante Ankunft um 18:00 Uhr. Der Preis für drei Personen war bis auf CHF 20.- gleich teuer wie die Tour, welche wir buchten.

Unser privater Fahrer Mark kam uns um 08:00 Uhr bei unserem Hostel abholen. Die Fahrt zur „Great Wall“ dauerte ziemlich genau zwei Stunden. Auf dem Parkplatz erklärte uns Mark, dass wir von hier zirka sieben Kilometer auf der „Chinesischen Mauer“ laufen können und er uns danach beim anderen Parkplatz wieder abholen kommt. Er meinte, wenn wir ganz gemütlich unterwegs sind, bräuchten wir um die vier Stunden. Er gab uns ein Mobiltelefon, damit wir ihn anrufen konnten, als wir beim Parkplatz waren.

Welcome to Jinshaling Jinshaling

Wir liefen den Weg hinauf zur Mauer, welche man bereits von der Autobahn aussah. Wir waren alle voller Vorfreude, schliesslich besichtigt man nicht jeden Tag eines der neuen sieben Weltwunder! Unsere Recherche mit den wenigen Besuchern, was uns im Übrigen auch Mark noch einmal bestätigte, traf zu. Ohne Probleme konnten wir Bilder machen, ohne dass uns irgendjemand im Weg war. Das Wetter sorgte für die Krönung des Tages, es war einfach herrlich. Wir schlenderten die sieben Kilometer auf der Mauer und machten mindestens alle 100 Meter ein Foto. Die angeblich sehr penetranten fliegenden Händler, welche einem Wasser und Souvenirs verkaufen wollen, waren überhaupt nicht schlimm. Erstens hatte es nicht so viele und zweitens sagten wir allen, dass sie uns nicht folgen brauchen, da wir bestimmt nichts kaufen werden. Wir hatten unsere Ruhe und konnten die Mauer geniessen. Die ersten zirka vier Kilometer war die Mauer restauriert, die restlichen drei Kilometer sahen wir wie die Zeit sich am Gesteine zu schaffen machte. Uns gefielen beide Streckenabschnitte sehr gut und wir fanden es toll, beides gesehen zu haben. Beim Laufen sahen wir immer wieder in die Weite und bestaunten die Länge, von welcher wir nur einen Bruchteil sahen, denn hinsichtlich Volumen und Masse gilt die chinesische Mauer als das grösste Bauwerk der Welt.

The Great Wall Die Natur
The Great Wall The View
Einfach schön Alte Jinshaling

Kurz nach 14:00 Uhr waren wir beim verabredeten Parkplatz. Ich rief Mark an, welcher knappe 10 Minuten entfernt war. Während wir warteten kümmerten sich die Frauen beim Ausgang köstlich um uns, sie wollten uns unbedingt ein Souvenir verkaufen und konnten es nicht verstehen, dass wir nichts gebrauchen können. Mark holte uns mit seinem Auto ab und wir fuhren zurück nach „Beijing“. Die Rückfahrt dauerte wieder um die zwei Stunde, welche wie im Flug vergingen, da wir alle einschliefen. Gegen 16:30 Uhr wurden wir bei unserem Hostel abgeliefert und bekamen von Mark noch einen Tipp für das Abendessen. Die Tour war ein voller Erfolg. Wir gingen zwei Stunden früher und kamen zwei Stunden früher zurück, als bei der Tour im Hostel, dabei hatten wir noch eine Stunde mehr Zeit auf der Mauer, wurden an einem anderen Ort abgeholt und bei der Rückfahrt gab es keine Lästigen Shopping-Stops!

Nach einem kurzen Apéro in unserem Hostel gingen wir in den Restaurant Tipp von Mark. Das Restaurant sah sehr gehoben aus, wir trauten uns kaum nach der Karte zu fragen. Die Preise waren jedoch völlig in Ordnung. Wir bestellten eine Vorspeise zusammen und jeweils einen Hauptgang. In Japan wartet man selten länger als 10 Minuten auf sein Essen. Das Essen war hervorragend, aber hätte auch für zwei weitere Personen gereicht. Mit vollen Bäuchen gingen wir in unser Hostel zurück und bald zu Bett.

Bilder: Great Wall

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