Palm Valley

Nach der Wanderung beim „Kings Canyon“ fuhren wir an diesem Mittwochmorgen zurück zum Campingplatz, oder besser gesagt zur nebenanliegenden Tankstelle. Auch hier war der Benzinpreis $2.20, aber unsere Tanks waren so gut wie leer. Ich rechnete aus, wie viel Benzin wir bis zum nächsten Stopp benötigen und tankte einige Liter. In der Tankstelle kauften wir auch ein „Permit“ für den „Mereenie Loop“. Diese ungeteerte Strasse führt auf direkten Weg vom „Kings Canyon“ zu den „West MacDonnell Ranges“. Da sich die komplette Strecke auf Aboriginal-Land befindet, muss eine Gebühr von $5.50 bezahlt werden. Eigentlich ziemlich viel wenn man den Zustand der Strasse berücksichtigt, der Umweg über die asphaltierte Strasse wäre jedoch zirka 400 Kilometer gewesen und das bei den hiesigen Benzinpreisen!

Da es von der Tankstelle nur noch sechs Kilometer bis zur unbefestigten Strassen sind, senkten wir bereits da den Reifendruck, denn schliesslich ist die Strecke 155km lang! Nach nur wenigen Kilometer hielten wir bei einem Aussichtspunkt.

Mereenie Loop Lookout beim Mereenie Loop

Knapp drei Stunden später erreichten wir „Hermannsburg“, ein kleines gottverlassenes Kaff irgendwo im nirgendwo. Wir mussten bereits wieder tanken und unsere Hoffnung nach einer etwas günstigeren Tankstelle wurde Realität. Der Liter kostete zwar immer noch knapp über $2, aber immerhin konnten wir uns ab der Tankstelle selbst amüsieren. Ich rechnete nochmals alles durch und einmal mehr tankten wir nur das nötigste um wieder zurück nach „Alice Springs“ zu kommen.

Die Tankstelle brachte uns zum Schmuntzeln

Wieder fuhren zurück zur Hauptstrasse, einen Kilometer zurück bis zur Abzweigung in Richtung „Palm Valley“. „Palm Valley“ liegt im „Finke George National Park“ und ist der einzige Ort in zentral Australien, an dem „Red Cabbage Palm“ wachsen. Die Strecke zum „Palm Valley“ ist ausschliesslich nur mit 4WD-Fahrzeugen erreichbar. Im Kleingeschriebenen wird dann sogar noch ausdrücklich auf hohe Bodenfreiheit hingewiesen. Für uns alles kein Problem, da wir etwas von tiefen Sandbänken gelesen hatten, senkten wir den Luftdruck noch einmal etwas.

Nur richtige Karren! Luft raus und Stempel runter.

Die ersten 18 Kilometer bis zum Campingplatz waren holperig, wir passierten zweimal ein ausgetrocknetes Flussbeet und fuhren durch weichen Sand, aber bis hierher hätte man keine spezielle Bodenfreiheit benötigt, sofern man einige gefährlichen Steinen geschickt ausgewichen wäre. Sehr speziell war, dass wir einen elektrischen Zaun überfahren mussten.

Achtung elektrischer Zaun Achtung elektrischer Zaun

Die letzten vier Kilometer bis zur „Cycad Gorge“ hatten es dann aber in sich. Der Sand wurde immer tiefer, wie auch die Spurrinnen. Einige Felsen mussten passiert werden, auf den grossen Steinen waren deutliche Kratzspuren von Autos sichtbar. Nach einer Weile kamen wir zu einem Platz, wo zwei Autos standen. Wir dachten, dass wir hier parkieren müssen. Dem war jedoch nicht so, die Strasse führte weiter, jedoch wirklich nur für die richtigen Allradfahrzeuge. ZACK – Hebel nach vorne und die Differenzialsperre war aktiv. Sara fotografierte das Geschehen. Was auf den Bildern ziemlich harmlos aussieht, war im Auto drin doch ziemlich Action, auch wenn unser Auto vermutlich noch viel mehr könnte. Auch weiterhinten, kurz bevor wir die Schlucht erreichten, kamen nochmals zwei anspruchsvolle Teile, bei welchen sich nun die zusätzliche Bodenfreiheit gelohnt hat.

Nun geht es ab! Nun geht es ab!

Schon bevor wir die „Cycad Gorge“ erreichten, sahen wir die Palmen. Obwohl wir bereits ziemlich müde, von der langen Wanderung am Morgen waren, rafften wir uns nochmals auf und machten uns bereit zum Laufen. Wir wählten die kürzere zwei Kilometer lange Wanderung, welche zuerst an den Palmen vorbei führte und danach auf den Hügel hinauf, von wo wir nochmals eine tolle Sicht auf die Palmen hatten.

Tolles Wetter und schöne Palmen Wanderweg
Palmen, Palmen und Palmen Tolle Landschaft

Etwas nach 16:00 Uhr waren wir bereits wieder zurück beim Auto. Wir fuhren die vier Kilometer zurück zum Campingplatz, irgendeinen Stein muss ich übersehen haben, denn auch bei uns kratzte es einmal, aber für etwas haben wir ja einen soliden Unterbodenschutz :-) Der Campingplatz war richtig gemütlich, da er noch leer war, konnten wir den besten Platz aussuchen.

Der Campingplatz

Wir richteten uns ein, nach und nach kamen weitere Fahrzeuge. Obwohl der Campingplatz total abgelegen war, hatten wir fliessendes Wasser und dank Solarenergie sogar warmes Wasser zum Duschen. Da ein Wind ging, befestige ich die Teile am Zelt, welche sonst so flattern, dass sie eben nicht mehr flattern können. Wir schliefen herrlich!

Bilder: Palm Valley

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