Shanghai

Am Mittwochmorgen teilten wir uns auf, Andrea holte unsere Zugtickets, Emanuel und ich gingen in den Supermarkt Verpflegung für den Tag einzukaufen. Zurück im Hostel packten wir unsere Rucksäcke, checkten aus und assen um 12:00 Uhr Frühstück bei „Subway“, bevor wir langsam zum Bahnhof in „Hong Kong“  gingen. Unser Zug nach „Shanghai“ fuhr um 15:15 Uhr. Bevor wir zum Perron konnten, mussten wir aus „Hong Kong“ ausreisen und unser Gepäck scannen lassen. Alles sah aus wie bei einem Flughafen. Etwa 30 Minuten vor Abfahrt durften wir dann in den Zug einsteigen. Wir allen waren schon sehr gespannt auf den Zug und die Reise nach China. Ob einen ekligen Chinesen in unser Viererabteil bekommen?! Wir hatten Glück, der Zug war in einem viel besseren Zustand als die Züge in Vietnam! Es war sauber, die Bettbezüge waren frisch bezogen und es war verhältnismässig leise in der Kabine. Obwohl der Zug „Hong Kong – Shanghai“ nur jeden zweiten Tag fährt, war er nicht ausgebucht. Das musste wohl daran liegen, dass die Ferien der Chinesen vorüber waren und wir unter der Woche reisten. Somit hatten wir die vierer Kabine für uns zu dritt :-)

Die Kabine im Zug

Die Chinesen im Zug schauten uns immer wieder komisch an, aber wenn man ihnen zulächelt erhält man sofort noch ein grösseres Lächeln zurück. Obwohl im Zug niemand Englisch sprach, waren die Leute sowie auch das Personal sehr freundlich. Der Zug fuhr pünktlich los und wir machten es uns gemütlich. In den chinesischen Zügen erhält man immer eine Thermoskanne mit heissem Wasser, somit könnte man sich eigentlich gut mit einer Instantnudelsuppe verpflegen und somit eine warme Mahlzeit geniessen. Andrea hatte aber eine tolle Überraschung aus der Schweiz mitgebracht. Sie hatte zwei Flaschen guten Rotwein mit dabei. Mhmm, endlich wieder einmal einen anständigen Rotwein! Da wir den Wein nicht einfach so im Zug geniessen wollten, hatten wir im Supermarkt Käse, Prosciutto, Cherry-Tomaten und Brot eingekauft. Die Produkte aus dem Supermarkt in „Hong Kong“ waren auf Schweizerniveau qualitativ wie auch preislich. Emanuel und ich hatten seit 10 Monaten auf einen solchen Znacht verzichtet und für uns war es wie Weihnachten und Geburtstag zusammen :-) Vielen lieben Dank Andrea!

unser leckeres Abendessen!!!!

Wir schliefen alle sehr gut im Zug und erwachten erst gegen 9:00 Uhr. Die Zugbegleiterin klopfte an der Türe und gab uns die Touristenkarten zum Ausfüllen. Pünktlich um 10:15 Uhr kamen wir in „Shanghai“ an. Wir stiegen aus und passierten zuerst die Passkontrolle. Das Visum für China bekamen wir in „Hong Kong“ problemlos, somit waren wir schnell über der Grenze und damit offiziell in China.

Da wir nun wieder sehr nördlich sind, ist das Wetter auch kühler und der Pullover kam wieder zum Einsatz. Leider begrüsste uns „Shanghai“ mit viel Regen. Emanuel besorgte zuerst einmal Geld aus dem Automaten. In China ist die Währung „Yuan“, 6 RMB sind 1 CHF. Danach reihten wir uns in die Taxischlange und liessen uns vom VW-Taxi kostengünstig ins Hostel bringen.

Im „Blue Mountain Youth Hostel“ hatten wir zwei Nächte ein Doppel- und ein Einzelzimmer reserviert. Wir setzten uns zuerst in den Aufenthaltsraum und tranken etwas um den weiteren Tagesplan zu besprechen. Da die Wetterprognose für den restlichen Tag nur Regen prophezeite, beschlossen wir das Sightseeing auf den nächsten Tag zu verschieben und uns um ein paar Dinge für die Weiterreise zu organisieren. In China muss man sich die Bus und Zug Tickets wieder selber besorgen. Somit fragten wir an der Rezeption wo wir Bustickets kaufen können. Wir machten uns auf dem Weg dahin. Die Ticketschalter bei der Metro konnte man auf Englisch umstellen und auch sonst waren alle Tafeln mit englischen Untertiteln ergänzt, somit hatten wir keine Probleme uns zu Recht zu finden. Bevor es aber zur Metro hinunter ging, wurde das Gepäck beziehungsweise der Rucksack gescannt. Hier wird wohl viel Wert auf Sicherheit gelegt. An der „South Railway Station“ mussten wir aussteigen, ein riesiger Bahnhof. Wir irrten lange herum, bis wir den Schalter für die gewünschten Tickets fanden. Die Frau hinter dem Schalter sprach ein wenig Englisch, somit waren unsere Bustickets schnell gekauft. Wir machten uns auf dem Weg zurück ins Hostel, wo wir uns um Unterkünfte und weitere Details für die nächsten Tage kümmerten.

Am Abend gingen wir hinaus um Abendessen. Wir fanden schnell ein sauberes und sehr günstiges chinesisches Restaurant. Auch wir haben von den neuen Fällen von Vogelgrippe und dem grossen Rattenfleisch-Skandal gehört. Andrea und ich hatten daher beschlossen auf Fleisch zu verzichten und bestellten und einen sehr leckeren Gemüseteller mit Reis. Emanuel war das alles egal und bestellte sich scharfes Rindfleisch mit Gemüse und Reis. Es schmeckte allen sehr gut! Den Rest des Abends sassen wir noch etwas im Gemeinschaftsraum im Hostel.

Unser Abendessen Unser Abendessen

Am Freitagmorgen assen wir Frühstück in unserem Hostel. Darauf hätten wir besser verzichtet, denn es schmeckt nicht besonders gut. Anschliessend machten wir uns auf den Weg um die Stadt zu besichtigen. Das Wetter war wieder neblig und bewölkt, dafür regnete es aber nicht. Wir liefen zur Promenade um die Skyline vom „Financial District“ von „Shanghai“ zu besichtigen. Die Skyline wäre toll wenn nur der Nebel und dir grauen Wolken nicht wären. Wir liefen weiter zu „The Bund“. „The Bund“ ist die Wallstreet von Shanghai und verläuft parallel zur Promenade. Hier steht eine Bank nach der Anderen.

Shanghai Skyline Bank am The Bund

Weiter führte unser Spaziergang zum „Yuyuan Garden“. Dies ist ein sehr touristisches Viertel, die Häuser sind neuer, jedoch im traditionell chinesischen Stil gebaut und darin befindet sich einen Touristen Shop nach dem Anderen. Wir irrten etwas umher um den Eingang für den Garten zu finden. Wir machten einen Abstecher in den “Gods Tempel”. Hier beteten die Leute wieder mit hunderten von Räucherstäbchen.

Gods Tempel Gods Tempel

Dann kamen wir an einem sehr modernen Gebäude vorbei, in welchem sich ein „H&M“ und „Zara“ befindet. Wenn man sich das Gebäude anschaut, würde man nicht erahnen, dass man sich in China befindet. Wir liefen weiter durch Seitengassen, überall hing die Wäsche aus dem Fenster oder am Strassenrand entlang :-)

so werden die Kleider auch trocken

An einem Strassenstand kauften wir uns Maultaschen, die sehr lecker schmeckten. Dann endlich fanden wir den Eingang zum Garten. Da dieser total überlaufen war, entschieden wir uns das Eintrittsgeld zu sparen.

Wir nahmen die nächste Metro und fuhren ins „Financial District“, um die modernen Gebäude aus nächster Nähe zu betrachten. Sie waren wirklich riesig. Alles ist sehr gepflegt, modern und sauber in dieser Gegend. Auf dieser Seite der Promenade hatte man einen Ausblick auf die Altstadt und „The Bund“ von „Shanghai“. Es schien als wäre es an diesem Freitag „Tag der Hochzeitsfotos in Shanghai“. An jeder Ecke wurde in allen möglichen Positionen fotografiert. Leider war das Wetter nach wie vor schlecht und wie verzichteten auf die tolle Aussicht vom „Oriental Tower“. Wir fuhren mit der Metro ins Hostel zurück und entspannten etwas unsere Füsse.

Promenade Hochzeitfotosession

Gegen 19:00 Uhr machten wir uns auf dem Weg die Skyline bei Nacht zu besichtigen. Davor wollten wir jedoch noch etwas Essen. Ein sauberes und schönes Restaurant war schnell gefunden. Das bestellte Essen schmeckte uns sehr gut. Während dem Essen begannen wir die Chinesen zu loben, dass diese gar nicht so eklig seien wie es alle behaupteten. Kaum waren wir fertig mit Essen, rotzte ein Chinese lautstakt auf den Boden im Restaurant. Wir grinsten und mussten feststellen, dass es doch einige eklige Chinesen gibt. Wir tranken noch unser Bier aus, als der Mann hinter Emanuel und mir seine Nase direkt hinter unserem Stuhl entleerte! Wir schauten uns angeekelt an und hofften, dass wir nichts abbekommen hatten. Kaum hatten wir uns davon etwas gefasst, zog ein anderer Chinese seinen ganzen Rotzt die Nase und spukte es auf dem Boden. Dabei würgte es ihn selber so sehr, dass er sich beinahe übergab. Andrea und ich waren ziemlich angeekelt und rannten beinahe aus dem Restaurant, während Emanuel die Rechnung beglich. Es war unglaublich so was zu sehen bzw. zu hören!

Wir liefen an der berühmten Einkaufsstrasse vorbei, hier gab es einige Tanzgruppen von älteren Frauen die so ihren Abendsport ausübten. Eigentlich wollten wir in die Bar am „Bund 18“ gehen, da man angeblich von dort eine tolle Aussicht auf die Skyline bekommt. Leider wurde uns der Eintritt wegen der Schuhe verweigert ;-) Wir sind uns immer noch FlipFlops, T-Shirts und Shorts gewohnt. In „Shanghai“ tragen die meisten Leute wieder etwas schönere Kleider.

Von der Nachtbeleuchtung in Shanghai waren wir etwas enttäuscht, wir hatten mehr erwartet. Wir machten einige Fotos und kehrten dann zurück ins Hostel da es etwas zu regnen begann. Todmüde gingen wir alle sehr früh ins Bett.

Skyline Shanghai by night

Bilder: Shanghai

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