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2’500 Kilometer bis nach Cairns

Posted by on 22. November 2013

Gotten froh „Alice Springs“ endlich verlassen zu können, fuhren wir gleich nach dem Erhalt des Autos am Mittwoch los. Es war 16:40 Uhr und wir hatten bis 19:00 Uhr Zeit bis es dunkel wird. Der Plan war, soweit fahren wie es nur geht.

Sonnenuntergang auf dem Weg raus von Alice Springs

Gegen 18:30 Uhr erreichten wir das erste Roadhouse, bis dahin gab es wie gewohnt nichts. Wir warfen einen Blick auf dem Campingplatz hinter dem Haus. Es war ein altes, heruntergekommenes Roadhouse, vor welchem etwa 20 Aboriginals herumlungerten. Da der Campingplatz auch leer war, entschieden wir weiter zu fahren. Bis zum nächsten Roadhouse waren es rund 90 Kilometer und gemäss unserem Camp7 Buch sollte der Campingplatz sogar Dusche haben. Es begann Dunkel zu werden und ich liess Emanuel weiterfahren.

Wie erreichten das „Barrow Creek Roadhouse“. Es war mehr eine total veraltete und verlotterte Tankstelle mit einer verruchten Bar. Spinnennetze, Dreck, Käfer und ein muffliger Geruch kam uns entgegen, als wir die Bar betraten. Diese war von Reisenden mit Noten geschmückt, doch es war alles extrem in die Jahre gekommen. Ein alter Australier mit weissem Bart begrüsste uns. Wir fragten, ob wir hier schlafen können. Er war etwas verwundert und nuschelte in seinem Bart, dass wir das können, es jedoch nicht wirklich schön sei hier! Schön muss es nicht zwingend sein, wir wollen uns nur sicher fühlen. Wir fragten ihn, ob die Duschen funktionieren und wie viel die Nacht kostet. Er meinte, dass das Wasser schon etwas längerem nicht mehr läuft und er mit fünf Dollar für die Nacht zufrieden sei. Wir sollen es uns aber anschauen, es sei wirklich nicht schön und wenn wir weiter gehen wollen, hat er volles Verständnis. Ein total kaputtes Auto fuhr bei der Tankstelle vor, darin sassen ein paar Aboriginals. Wie immer stanken sie extrem, hatten dreckige Kleider an und Nasen der Kinder waren total verschludert. Sie kauften sich nur etwas an der Bar.

Nun ja das Paradise haben wir nicht erwartet, aber das sah echt schlimm aus. Ein staubiger Platz befand sich hinter der Bar. Überall lag Abfall herum und es stank. Am Boden hatte es überall Glasscherben. Das „es-war-einmal-ein-WC-Haus“ stand kurz vor dem Zerfall.

Wir entschieden uns weiter zu fahren, auch wenn der Preis der Hit war, angenehm war es hier definitiv nicht. Der alte Mann gab uns das Geld zurück und meinte, wir sollen 90 Kilometer weiter fahren, dort gebe es einen schönen Campingplatz. Das machten wir. Es war stockfinster, zum Glück sahen wir kein einziges Kangaroo, weder tot noch lebendig. Ein paar Road Trains fuhren uns entgegen, sonst gab es kein Leben auf der Strasse.

Kurz vor 21:00 Uhr erreichten wir “Wycliffe”, eine Tankstelle die geschmückt mit Aliens und UFOs war. Als wir den Shop betraten, schaute uns der Inder hinter der Bar an und meinte, dass wir extrem Glück hatten. In zwei Minuten hätte er zu gemacht. Neben der Tankstelle befand sich ein umzäunter Campground. Die Nacht kostete uns teure 35 Dollar, der Campingplatz war nichts Schönes.

Alien Holiday Park Alien Tankstelle
Alien Campingplatz Alien Campingplatz

Das heruntergekommene Badezimmer war voll mit Viechern und auf dem ganzen Stellplatz wimmelte es nur so von Ameisen. Auch hier waren wir alleine, nur die Kabinen waren belegt. Wir schnappten uns eine Pfanne und Büchsenravioli, wärmten die kurz auf und assen direkt aus der Pfanne. Die Ravioli aus der Büchse schmecken hier sehr gut! Schnell stellten wir das Zelt auf, duschten mit den Spinnen und krochen ins Bett. Vor unserem Auto stand „Hulk“, der in der Dunkelheit echt gruselig wirkte. Also bloss nicht erschrecken in der Nacht, dachte ich mir.

der Hulk

Es war 26 Grad, schwül und wir versuchten einzuschlafen, als wir ein Auto hörten, das beim Gehege vom Campingplatz anhielt. Wie es sich anhörte, musste es sich um eine Truppe Aboriginals handeln. Sie schrien sich gegenseitig an, was das Zeug hielt! Dies dauerte noch ein paar Stunden so.

Am Donnerstagmorgen standen wir um 5:30 Uhr auf, packten zusammen und waren bereits um 5:45 Uhr auf dem Highway. Wir fanden die Nacht, an einem Alien Ort, zwischen all den Aboriginals nicht so gemütlich. Wir fuhren 180 Kilometer weiter bis wir „Tennat Creek“ erreichten. An der gleichen Tankstelle wie bereits auf dem Hinweg nach „Alice Springs“ tankten wir auf. Das Dorf schlief noch, doch ein paar Aboriginals liefen mit Alkflaschen herum…

Kurz nach „Tennant Creek“ bogen wir ab in Richtung Ostküste! :-) Um die Fahrt angenehm zu machen, machten wir alle zwei Stunden einen Fahrerwechsel, denn unser Ziel für diesen Tag waren über 1‘200 Kilometer!

Auf den Weg nach Richmond fahren fahren fahren
fahren fahren fahren fahren fahren fahren

Irgendwann kam sie Staatsgrenze und wir verliessen das „Northern Territory“. Willkommen „Queensland – the sunshine state“! :-) Mit der Staatsgrenze  überschritten wir auch einmal mehr eine Zeitzone, die Uhr mussten wir um 30 Minuten nach vorne Stellen. Nun sind wir plus neun Stunden zur Schweiz.

Welcome to Queensland

Wir erreichten die Mienenstadt „Mount Isa“, wo wir unseren nächsten Tankstopp planten. Wir staunten nicht schlecht, als wir den Benzinpreis sahen. Mit unserem 8 Cent Rabattgutschein von Coles, erhielten wir den Liter für 1.52 Dollar! Aha, „Queensland“ scheint wieder günstiger zu sein als das „Northen Territory“. Wir sind gespannt auf die Lebensmittelpreise.

Auch wenn es auf der ganze Strecke nur etwa vier Dörfer gab, waren diese bereits deutlich zivilisierter als bisher! Unterwegs kreuzte uns ein riesiger „oversize“ Lastwagen. Der war so gross, dass er eine Polizeieskorte hatte, welche die Strasse räumte. Wir mussten am Strassenrand anhalten.

Zivilisation Oversize Lastwagen

Wir fuhren und fuhren… Vermehrt sahen wir tote Tiere am Strassenrand und immer wieder drückte der Verwesungsgeruch ins Auto. Fein! „Queensland“ gilt als schlimmster Staat, was die toten Tiere anbelangt. Mittlerweile hat sich der Himmel böse zugezogen und die Stimmung war speziell. Auf einem langen Stück gab es keine Bäume und es war flach, dadurch konnten wir meilenweit sehen!

Auf dem Weg nach Richmond Achtung Kühe!
Wolkenspiel Auf dem Weg nach Richmond

1’200 Kilometer und 13 Stunden später erreichten wir „Richmond“, ein kleines Dorf in „Queensland“. Wir befürchteten bereits, dass es in der Nacht regnen wird und fragten bei ein paar Motels nach den Zimmerpreisen. Da diese aber alle um die 100 Dollar kosteten, beschlossen wir doch auf den Campingplatz zu gehen. Dieser war nett und kostete lediglich 18 Dollar, kein Vergleich also!

Wir fragten die Dame an der Rezeption, ob sie denkt, dass es regnen komme. Sie lachte und sagte, sie hätten seit zwei Jahren keinen richtigen Regen mehr gehabt, also komme es auch heute nicht. Wir hofften, dass sie Recht behält und platzierten unser Auto. Kaum hatten wir begonnen die Kochutensilien herauszunehmen, fielen die ersten Regentropfen auf uns hinunter. Innerhalb von wenigen Minuten regnete es wie aus Kübeln! Wir rannten in die Campkitchen, welche sich zwischen den Kabinen befand. Es begann so heftig zu regnen, dass wir dachten, dass es nun Überschwemmungen geben wird. So einen starken Regen hatten wir seit Monaten nicht mehr gesehen! Vor der Küchenkabine sassen ein paar Männer, mit denen wir schnell ins Gespräch kamen, während wir assen. Die Männer arbeiten auf dem Bau und wohnen unter der Woche in den Kabinen des Campingplatzes. Sie boten uns leckere Mangos, Würste und Bier an. Der Chef war schon so besoffen, dass er kaum noch einen ganzen Satz sagen konnte ;-) Der Regen stoppte und wir hofften, dass es das gewesen sein und wir die Nacht friedlich im Zelt schlafen können. 10 Minuten später begann es wieder wie aus Eimern zu schütten. Der besoffene Australier streckte uns auf einmal einen Schlüssel für eine der Kabinen hin. Echt? Wir kriegen ein Zimmer? Er hat einige Kabinen für seine Arbeiter gemietet, jedoch waren nicht alle gelebt. Wir durften die Kabine kostenlos haben! Wow, das war echt nett und wir waren erleichtert. Das Zimmer war super! Zwei bequeme Betten, sauber und gemütlich :-)

unsere Kabine unsere Kabine

Wir sassen noch etwas mit den Arbeitern draussen, bis wir todmüde ins Bett fielen. Die ganze Nacht über regnete es immer wieder. Der Regen tropfte auf das Blechdach, dass wir immer wieder erwachten. Das wäre eine Horrornacht im Zelt geworden, wir sind uns nicht sicher, ob unser Zelt so viel Regen standgehalten hätte.

Am nächsten Morgen bedankten wir uns nochmals und fuhren kurz vor 06:30 Uhr los. Es regnete immer noch etwas, aber es war bei weitem nicht so schlimm wie noch in der Nacht.

es regnet...

Im nächsten Dorf hielten wir bei einer Bäckerei und holten uns Gipfeli.

Je weiter wir fuhren, desto zivilisierter wurde es, dass wir an die Ostküste kommen, war deutlich spürbar. Mittlerweile kam beinahe alle 60 Kilometer ein kleines Dorf mit einer Tankstelle. Handyempfang hatten wir so oft wie noch nie. Vermehrt hatte es Baustellen auf der Strasse und der Verkehr nahm auch langsam zu. Nach 500 Kilometer erreichten wir die erste Grossstadt an der Ostküste „Townsville“. Wir tankten voll und fuhren gleich weiter in Richtung Norden, unser Heutiges Tagesziel war „Cairns“, das jetzt nur noch 347 Kilometer entfernt war. Die Landschaft hat sich schlagartig geändert, weg war die karge, flache Outbacklandschaft, nun war alles grün und saftig! Es gab mehrere Radiosender auf dem Weg von „Townsville“ nach „Cairns“, so gut wie immer Handyempfang, Werbetafeln und es verging keine Minute an dem wir kein Auto gesehen haben! Wir sind definitiv zurück in der Zivilisation.

Queensland - alles so grün! Grünes Queensland

Nach 2‘500 Kilometer in etwas mehr als zwei Tagen haben wir „Cairns“ erreicht! Ursprünglich hatten wir geplant, diese Strecke in vier Tagen zu fahren und eine alternativ Route durchs Outback anstatt über den normalen Highway zu nehmen. Da wir aber so viele Tage in „Alice Springs“ verloren hatten und wir in „Cairns“ erwartet werden, haben wir uns für die Turbovariante entschieden :-)

Bilder: 2’500 Kilometer bis nach Cairns

2 Responses to 2’500 Kilometer bis nach Cairns

  1. Matthias Nil

    Hoi zäme
    Habt ihr schon den Mossman River gequert? Hat Krokodile von immenser Grösse da!
    Baden lohnt sich, allerdings nur einmal.
    Vorne am Kap hat es einen Regenwald mit einer ‘Früchte-Farm’ am Meer mit vielen exoptischen Früchten. lecker so frische Exoten.
    Das Gebiet ist sehr tierreich, auch mit Schlangen in den Feldern. Ein super schönes Gebiet.
    Übrigens war da auch unser Doktor Rüeger einige Jahre. Kurz bevor er Pleite war (das Australische Gesundheitssystem), mussten wir ihn wieder zurück nehmen.
    Eure Reise hat viele Erinnerungen geweckt und ich bin nach wie vor dabei eine neue Reise in die Parks des Nordens zu planen. Vielleicht komme ich dann auf euer Erfahrung zurück.
    Bei uns ist es bitterkalt. Heute war ich auf dem Rad: 2,5°C und Sonnenschein mit Bise.
    Mein Plan mit dem Dritteln (Arbeit, Hobby, Sport) ist nicht aufgegangen. Ich habe dieses Jahr 2/3 des letztejährigen Umsatzes und einige neue Kunden.
    Meist alles frühere Kunden, die mich unbedingt wollen. Ich bring sie nicht los, auch wenn ich sage dass ich gewisse Arbeiten nicht mehr mache. Ich geniesse die Situation.
    So bin ich freier zu Hause …
    Ich bleibe weiter dran bei euerer Reise, denn euer Berichte sind spannend und voller actions.
    Gruss aus dem kalten Antpodenland.
    Matthias

  2. Tommy

    Best Camping is North of cairns, ” Ellis Beach” you can camp right on the Beach front…… Enjoy

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