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Colca Canyon

Posted by on 17. Juli 2013

Am Samstagmorgen um 02:20 Uhr ging bei uns der Wecker. Leider war es kein Versehen und wir haben auch kein Problem mit der Zeitverschiebung. Wir machten uns bereit, packten unsere kleinen Rücksäcke und verstauten die grossen Rucksäcke in einem Gepäckraum des Hostels. Um 03:00 Uhr waren wir bereit und sollten eigentlich für den dreitägigen Trip zum „Colca Canyon“ abgeholt werden. Die Peruaner haben es nicht so mit der Pünktlichkeit, so durften wir nochmals 30 Minuten warten, bis wir effektiv abgeholt wurden. Anne, Lex und Richard haben den gleichen Trip gebucht, sie wurden sogar erst um 03:45 Uhr abgeholt.

Mit dem komfortablen Mercedes Bus fuhren wir zirka drei Stunden von „Arequipa“ nach „Chivay“ wo wir Frühstück bekamen. Unterwegs passierten wir die Passhöhe des „Mirador de los Andes“ bei 4910 Meter über Meer. Die meisten Passagiere im Bus waren am Schlafen, als plötzlich eine junge Frau einen Anfall bekam. Ansonsten verlief die Fahrt ohne Probleme.

Nachdem Frühstück fuhren wir nochmals 30 Minuten und stoppten beim „Cruz del cóndor“, einer Aussichtsplattform von wo aus man Kondore sehen kann. Wir hatten grosses Glück und zirka sieben Kondore kreisten am Himmel. Der Andenkondor zählt zur Familie der Neuweltgeier. Mit bis zu 15kg sind sie die massivsten und mit drei Meter Spannweite die grössten Raubvögel der Welt. Wir genossen das Spektakel am Himmel.

Cruz del cóndor Kondor am Fliegen
Kondor am Fliegen Wir zwei beim Cruz del cóndor

Mit dem Bus ging es nochmals zirka 30 Minuten weiter. Wir hielten irgendwo am Strassenrand und wurden ausgeladen. Zu diesem Zeitpunkt befanden wir uns zirka 3‘500 Meter über Meer beim Rand des „Calco Canyon“. Er ist vom höchsten Berggipfel nahe der Schlucht aus bis zum „Río Colca“ 3‘269 Meter tief und damit der zweittiefste Canyon der Welt. Der Grand Canyon ist dagegen nur etwa 1‘800 Meter tief. Nach einer kurzen Instruktion starteten wir die Wanderung zirka 1‘200 Höhenmeter hinunter über den „Río Colca“ nach „San Juan de Chucco“, einer kleinen Ortschaft im Tal. Da einige Leute bei uns in der Gruppe Probleme mit der Höhe hatten, benötigten wir für den Abstieg insgesamt knapp vier Stunden.

Unser Tagesziel Der Weg
Die Aussicht beim Gehen Unten im Tal

Unten angekommen, bekamen wir zuerst Mittagessen. Die Suppe war gut, leider bereits kalt. Als Hauptspeise gab es Alpaka-Geschnetzeltes mit Zwiebeln und Bohnen mit Papas Fritas und Reis, leider alles kalt. Das Alpaka zählt zu der Familie der Kamele wie auch das Lama, das dem Alpaka ähnlich sieht. Das Fleisch schmeckt süsslich und ist sehr intensiv im Geschmack, die Peruaner lieben es, ich fand es in Ordnung.

Die Suppe zum Mittagessen Alpaca Geschnetzeltes

Da es am Abend sehr kalt werden sollte, entschieden wir uns zu duschen so lange die Sonne noch da ist. Dank einer Solarzelle gab es erwärmtes Wasser, jedoch nur in einer Duschkabine. Nach 16:00 Uhr war die Sonne im Tal bereits weg und es wurde immer kälter. Wir packten uns ein mit allen Kleidern die wir hatten und froren trotzdem. Wir warteten alle am Tisch bis es Abendessen gab, denn viel mehr konnte man in diesem Tal nicht machen. Nachdem Abendessen gab es noch einen Tee und fünf Minuten später verabschiedeten sich alle ins hoffentlich warme Bett.

Die Unterkunft Die Duschen

Wir schliefen gut, auch wenn das Bett ziemlich dreckig war und die Bettwäsche bestimmt schon lange nicht mehr frisch angezogen wurde. Für diesen Fall haben wir zum Glück unsere Seidenschlafsäcke dabei gehabt. Zum Frühstück wurden wir mit Pancakes verwöhnt. Diese waren gut, aber wie bisher alles kalt.

Um 09:00 Uhr liefen wir dann los in Richtung Oase, welche sich auch im Tal befindet. Uns wurde gesagt, dass es am zweiten Tag mehr oder weniger alles gerade ist, was natürlich nicht stimmte. Nach einer Stunde ging es ziemlich steil den Hügel hoch. Wir wussten, dass wir die zirka 600 Höhenmeter auch wieder hinunterlaufen müssen, denn schliesslich liegen die Oase und unsere letzte Unterkunft auf derselben Höhe. Als wir die Spitze des Hügels erreichten, gab es eine kurze Pause und unser Guide Frank bot uns eine Kaktusfrucht an. Die Frucht war sehr sauer, aber trotzdem gut. Wir liefen weiter und passierten einige kleine Geisterdörfer. Ausser einigen äusserst hässlichen Hunden gab es fast kein Leben.

Inka-Bemalungsföteli Sicht auf die Berge
Die saure Kaktus Frucht Gruppenfoto

Gegen 13:00 Uhr erreichten wir die Oase. Eigentlich ein schöner Fleck, nur leider spielte die Sonne nicht mehr mit. Es war bewölkt und somit auch nicht mehr sehr warm. Nachdem wir unsere Zimmer bezogen hatten, gab es Mittagessen. Es war kalt und nicht besonders gut. Bei der Oase gab es einen Pool, denn wir natürlich trotzdem nutzten, auch wenn das Wetter anderer Meinung war. Das Wasser war ziemlich kalt, was jedoch niemanden verwundert, denn schliesslich kühlt es auch hier in der Nacht extrem ab. Die Duschen waren etwas wärmer, das Wasser aus der Oase war zirka 25 Grad warm. Den restlichen Nachmittag sassen wir etwas herum und verweilten, denn auch hier gab es nichts zu tun. Gegen 19:00 Uhr gab es Abendessen. Die Suppe war warm und die Spaghetti waren lecker, endlich wieder einmal etwas Anständiges zu essen!

Unser ZImmer bei der Oase Unser ZImmer bei der Oase
Der Pool bei der Oase Toiletten und Duschen

Da wir am nächsten Morgen bereits um 05:00 Uhr loslaufen werden, gingen wir nach dem Abendessen umgehend ins Bett. In unserem kleinen Zimmer wartete bereits ein zirka sieben Zentimeter grosser Skorpion auf uns. Ich versuchte ihn mit Hilfe einer Verpackung hinauszubefördern, doch das dumme Tier liess sich fallen. Da wir keinen Skorpion im Bett wollten, gab es dann eben noch Option zwei. Auch hier war das Bett ziemlich schmutzig.

Um 04:20 Uhr ging dann auch schon wieder der Wecker. Wir packten unser Zeugs zusammen, assen jeweils einen Riegel um uns etwas zu stärken. Wir mussten den ganzen Canyon 1‘300 Höhenmeter wieder hinauflaufen. Es wird empfohlen dies zu bewältigen, bevor die Sonne aufgeht, da es danach zur Tortur wird. Um 05:10 Uhr ging es dann endlich los. Sara und ich entschieden uns ziemlich zügig den Berg hinaufzulaufen, um die Leidenszeit zu verkürzen. Die erste Halbestunde gingen wir im Dunkeln, unsere Stirnlampen leuchteten uns den Weg. Als wir den Hügel hochsahen, sahen wir überall Taschenlampen von anderen Leuten, welche vor uns gestartet sind, das sah richtig toll aus. Kurz vor 06:00 Uhr wurde es dann immer heller und wir benötigten die Lampen nicht mehr. Richard schloss sich uns und unserem Tempo an. Wir überholten viele Leute und auch wenn wir zwischendurch etwas ausserpuste waren, liefen wir einfach weiter. Nach 2:45 Stunden erreichten wir bereits das Ziel, eine ziemlich ordentliche Zeit. Wir waren die ersten aus unserer Gruppe, jedoch auch die letzten trafen nur eine Halbestunde später ein, was immer noch eine gute Zeit war.

Nach 1'300 Meter Höhendifferenz Am nächsten Morgen nach dem Aufsteig

Nach einer Pause auch für die Langsameren, mussten wir noch einmal eine Halbestunde laufen, zu einem kleinen Haus, wo wir Frühstück bekamen. Nachdem Frühstück wurden wir vom Bus abgeholt. Wir fuhren 50 Minuten bis zu einem Aussichtspunkt, von hier aus konnten wir die Reisterrassen sehen. Das gut am Winter ist, es regnet fast nie, der Nachteil ist jedoch, dass auch nichts grün ist. Trotzdem genossen wir die Weitsicht auf das schöne Tal.

Landschaft mit Reisterrassen Landschaft mit Reisterrassen

Mit dem Bus fuhren wir 10 Minuten in ein kleines Touristenkaff. Sara und ich schauten uns kurz um und kehrten in den Bus zurück, es war uns viel zu touristisch. Nach einigen Minuten ging die Fahrt dann weiter. Nach 45 Minuten erreichten wir die Hot Springs, eine einfache Badeanlage mit warmen Becken. Es gab drei verschiedene Temperaturen 27 Grad, 34 Grad und 40 Grad. Wir arbeiteten und von warm nach heiss, zwischendurch sprang ich einmal in den kalten Fluss. Das warme Wasser entspannte unsere Muskeln, die reinste Wohltat. Wir verweilten etwas und hatten es plötzlich nicht mehr pressant. Einige machten den Fehler und streckten ihre Zehen in die kleinen Flüsse, welche das natürliche heisse Wasser in die Becken brachte, dieses Wasser was viel heisser und alle verbrannten sich die Zehen.

Die Hotpsprings

Nach 90 Minuten warten dann endlich alle wieder beim Bus und die Fahrt ging weiter. Viel stand zum Glück nicht mehr auf dem Programm, alle waren schon ziemlich müde. Nach einer Weile hielten wir für das Mittagessen. Es gab ein grosses Buffet mit verschiedenen peruanischen Speisen. Auf dem Weg zurück nach „Arequipa“ hielten wir auf dem höchsten Punkt beim 4‘910 Meter über Meer. Mir brummte der Schädel und es war bissig kalt, aber ansonsten ging es uns beiden gut. Von hier aus sah man vier verschiedene Vulkane, welche alle um die 6‘000 Meter hoch sind. Wir verweilten nicht lange und schon bald fuhren wir weiter. Unterwegs hielten wir noch bei zwei Herden Alpakas, um einige Fotos zu schiessen.

Auf 4910 Meter über Meer Alpaka Herde mit super Hintergrund
Alpakas Eine ganz spezielle Art von Lama

Gegen 18:30 Uhr waren wir dann endlich im Hostel zurück. Wir holten unsere Rucksäcke aus dem Storageraum und checkten in unser Zimmer ein. Da das von uns gebuchte Zimmer bereits vergeben war, bekamen wir ein grösseres mit einem eigenen Badezimmer, selbstverständlich zum gleichen Preis.

Bilder: Colca Canyon

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